2G Energy Aktie kaufen – Die Fundamentaldaten des Wertpapieres in der Analyse!

Sinnvolle Arbeit für die Gesellschaft – und damit Geld verdienen.

Auf diesen Nenner lässt sich die Arbeit des deutschen Unternehmens „2G Energy“ bringen.

Die 2G Energy ist ein internationaler Anbieter und Hersteller von Kraft-Wärme-Koppelungs-Anlagen (KWK), welche eine dezentrale Energieversorgung ermöglichen.

Das Angebot reicht von Anlagen im Bereich 20 kW für private Nutzer bis hin zu Anlagen von 4.000 kW elektrischer Leistung für Industriekunden. Input ist jeweils meistens Erdgas oder Biogas (es sind aber auch andere Gase und sogar Wasserstoff möglich).

Der Firmensitz und das hauptsächliche Operative Geschäft sind in Heek im Münsterland. Insgesamt hat die 2G Energy laut letztem Geschäftsbericht 8 Tochterunternehmen und ein assoziiertes Unternehmen.

Zum Anbieter admirals CFD Service – 74% verlieren Geld

Der Blick auf den Chart zeigt einen interessanten Kursverlauf:

Chart 2G Energy AG

Chart 2G Energy

Quelle: Finanzen100

Der 5-Jahres-Chart zeigt, dass der Kurs vor fünf Jahren bei unter 10 Euro stand. Bis zum Frühsommer 2013 legte der Kurs ordentlich zu, auf gut 40 Euro. Damit hatte sich die Aktie mehr als vervierfacht – und der Zenit war erreicht. Seitdem ging es per saldo deutlich abwärts, Richtung 15/16 Euro je Aktie.

Wichtig für 2G Energy: Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes

Wir haben es bei der KWK im Hauptmarkt Deutschland mit einem Markt zu tun, der stark von der staatlichen Regulierung abhängt. So schaute das Management von 2G Energy sicherlich gespannt auf das Ergebnis der Erneuerbare-Energien-Gesetz 2014, welches am 27. Juni 2014 vom Deutschen Bundestag verabschiedet wurde und zum 1.8. in Kraft trat. Eine der grundlegenden Neuerungen war ein „Zubaudeckel“ (100 MW) für neue Biogasanlagen.

Wichtig war insbesondere das Thema „Repowering“. Denn 2G Energy setzt darauf, dass alte Biogasanlagen ersetzt werden. Ab 2013 ist nämlich die Basis-Lebensdauer (ca. 60.000 Betriebsstunden) alter Anlagen erreicht. Ein Ersatz durch höherwertige Anlagen wird „Repowering“ genannt – gut für die Umwelt, gut für 2G Energy.

Der Bundesgerichtshof legte fest, dass die ursprüngliche Förderung einer Anlage auch nach der Leistungserweiterung im ursprünglicher Höhe bestehen bleiben soll (Quelle: Geschäftsbericht 2G Energy). Das ist natürlich sehr gut fürs „Repowering“-Geschäft von 2G Energy.

Wie sich die Novelle des Enereuerbaren Energie-Gesetzes sonst ausgewirkt hat, kann ich noch nicht einschätzen – wie oben beschrieben trat dies erst mit Wirkung zum 1.8.2014 in Kraft.

Ich denke, der Kursverlauf der letzten Monate ist der „Unsicherheit“ in Bezug auf die Neuregelung zuzuschreiben. Schauen wir auf die Fundamentaldaten bei 2G Energy AG:

Die Fundamentaldaten der 2G Energy AG

Im ersten Halbjahr 2014 erzielte das Unternehmen Umsätze in Höhe von 52,2 Mio. Euro. Ich habe geschaut, wie sich diese zusammengesetzt haben:

  • Mit dem Verkauf von KWK-Anlagen wurden 31,7 Mio. Euro eingenommen. Davon in etwa gut die Hälfte in Deutschland (16,9 Mio.) und knapp die Hälfte im Ausland (14,8 Mio. Euro).
  • Im Inland wiederum verteilte sich diese Summe fast gleichstark auf Biogas- und Erdgas-Anlagen. Im Ausland hingegen waren Biogas-Anlagen erheblich stärker gefragt (12,4 Mio. Euro Umsatz).
  • Mit „Service“ wurden 14,6 Mio. Euro Umsatz erzielt (Mammutanteil in Deuschland), und mit sogenannten „After Sales“ 5,6 Mio. Euro. Zu Letzterem vermeldete das Management ein „stabiles und kontinuierlich wachsendes Geschäft“.

Das finde ich positiv: Denn so hat sich 2G Energy eine Einnahmequelle erarbeitet außerhalb dem eigentlichen Verkauf der Anlagen. Durch Wartungsverträge etc. konnte so ein gewisser Umsatzsockel generiert werden, der unabhängig ist vom Verkauf neuer Anlagen. Wichtig für den Fall möglicher Krisenzeiten!

Das Geschäft brummt offensichtlich: Denn der Auftragsbestand per Ende des ersten Halbjahres 2014 lag bei 446 KWK-Anlagen mit einem Umsatzvolumen von 112,3 Mio. Euro. Damit lag der Auftragsbestand bei gut dem Doppelten der Halbjahresumsätze. Das ist doch schon mal etwas.

Das EBIT (= Ergebnis vor Zinsen und Steuern) für das erste Halbjahr gefällt mir nicht, da ein Minuszeichen davorsteht: -0,5 Mio. Euro (nach -2,1 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum). Der Konzernhalbjahresfehlbetrag lag bei 1,4 Mio. Euro. Fehlbetrag, also Minus (Steuern und Zinsen berücksichtigt).

Es gab aber – wohl schon „traditionell“ – im ersten Halbjahr hohe Bestandsaufbauten, welche nur zu den Herstellungskosten bilanziert werden. Der Verkauf und die Realisierung der Gewinne erfolgt dann im zweiten Halbjahr, weshalb im zweiten Halbjahr 2014 wahrscheinlich die Gewinne gesprudelt haben. Nur dazu gibt es eben noch keine Zahlen.

Realistisch für das Ergebnis im gesamten Geschäftsjahr 2014 ist ein Gewinn pro Aktie von knapp 2 Euro, und für 2015 könnte der Wert ebenfalls in dem Bereich liegen.

Günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 8,6

Nehmen wir mal 1,90 Euro und damit vorsichtshalber etwas weniger. Bei einem Kurs der Aktie von 16,25 Euro errechne ich damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 8,6.

Zuletzt wurde eine Dividende von 0,37 Euro pro Aktie gezahlt. Auf Basis der aktuellen Zahlen sehe ich dies auch für die nächste Zahlung als realistisch an. Bei einem Kurs von 16,25 Euro entspricht dies einer Dividendenrendite von knapp 2,3%.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit war jedenfalls schon im ersten Halbjahr mit gut 2 Mio. Euro positiv. Die liquiden Mittel betrugen laut Geschäftsbericht per 30.6.2014 10,343 Mio. Euro und sind damit meiner Ansicht nach durchaus beruhigend hoch.

Mein Fazit zur 2G Energy AG Aktie: Interessante „grüne Aktie“ mit Fragezeichen!

Ich sage es direkt: Ich tue mich schwer damit, die Auswirkungen der Novelle des Erneuerbaren Energien-Gesetzes (seit 1.8.2014 in Kraft) einzuschätzen. Bzw. die Frage ist – wie haben die Kunden von 2G Energie das bewertet? Belastet das das Neugeschäft? Kam es zu Vorzieh-Geschäften? Das ist relativ entscheidend für die Bewertung der Aktie. Die dadurch entstandene Unsicherheit hat den Kurs fallen lassen, was natürlich auch eine Chance sein kann. Denn die Bewertung ist so nun bei einem KGV im einstelligen Bereich (rund 8,6), und solide Dividendenrendite von 2,3%.

Klarstellung

Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.

Zum Anbieter admirals CFD Service – 74% verlieren Geld
Risikohinweis Michael Vaupel