Die letzte Woche stand bei uns Aktienhändlern wohl ganz im Zeichen des Börsengangs von Alibaba. Bereits im Vorfeld war man davon ausgegangen, dass diese Aktie alles in den Schatten stellen würde. Und diese hohen Erwartungen wurden sogar noch weit übertroffen. Die Aktie startete mit einem Kurs von 92,70$, was einem Kursplus von gut 36 Prozent entspricht. Auf einen Schlag war Jack Ma, der Unternehmensgründer, um 14 Milliarden US-Dollar reicher und gilt ab sofort als reichster Chinese. Der ehemalige Englischlehrer läutete die Eröffnungsglocke nicht einmal selbst, sondern ließ acht Alibaba-Kunden den Vortritt – vornehme Zurückhaltung oder Dekadenz? Meiner Meinung nach ein gutes Beispiel dafür, wie emotional das ganze Börsengeschäft ist. Wie immer an dieser Stelle möchte ich mahnend meinen Zeigefinger erheben und darauf hinweisen, dass kein Indikator, keine News und keine Analyse ein Anrecht auf Erfolg oder Richtigkeit an der Börse hat. Börse ist weder gerecht, noch vorhersehbar. Einzig und allein ein striktes Risiko- und Geldmanagement sind der Garant für beständige Gewinne an der Börse. Betrachten Sie niemals nur eine Analysemethode oder eine Nachricht, vertrauen Sie nicht nur einer Informationsquelle und treffen Sie Ihre Entscheidungen auf Grundlage Ihrer eigenen Analysen. Nur dann steht man hinter seinen Entscheidungen und verfällt nicht in Selbstzweifel bei einem Trade. Obwohl die letzte Woche Wirtschaftsnachrichten betreffend sehr ruhig war, möchte ich dennoch auf einige fundamentale Wirtschaftsdaten der letzten Woche eingehen.
Fundamentaldaten Wirtschaft KW39:
Am Montag meldete sich EZB-Präsident Draghi erneut zu Wort und verteidigte die Zinspolitik der Zentralbank. Er zeigte sich zudem sehr zufrieden mit den Geldspritzen für die Geschäftsbanken und erklärte, dass die Nachfrage an Krediten wie erwartet eingetroffen sei. Weiterhin betonte er folgendes: “Das Programm darf nicht isoliert bewertet werden, sondern im Zusammenwirken mit anderen Maßnahmen.“ Viel interessanter war jedoch die Äußerung zur wirtschaftlichen Erholung des Euroraums. Hier seien die Risiken für die weitere Konjunkturentwicklung zwar weiter rückläufig, dennoch mahnte er die viel zu hohe Arbeitslosigkeit der Mitgliedsstaaten an und forderte die Regierungen zu umfassenden Reformen auf.
Er bekräftigte seine bereits zuvor getätigten Aussagen bezüglich außergewöhnlicher Maßnahmen, die er ergreifen werde, um seine Politik weiter voranzutreiben. „Mit ihren jüngsten Maßnahmen habe die EZB keine Schwächung des Wechselkurses beabsichtigt“, versicherte der Notenbankchef, wobei er gleichzeitig erklärte, dass der Wechselkurs wichtig für die Preisstabilität sei.
Deutschland: Bereits zum fünften Mal in Folge trübte sich der IFO-Geschäftsklimaindex ein und viel um 1,6 Punkte auf einen Punktestand von104,7. Dieser Wert ist der niedrigste seit April 2013 . Ifo-Chef Sinn äußerte sich besorgt: „Der deutsche Konjunkturmotor läuft nicht mehr rund“
In Belgien und Italien hingegen hellte sich die Verbraucherstimmung weiter auf und stieg jeweils um 0,1 Punkte.
USA: Die Neubauverkäufe in den USA erhöhten sich um 18% – erwartet wurden gerade einmal 4,4 Prozent.
Technische Bewertung der Märkte KW39:
Tageschart des DAX
Im Tageschart des Dax deutete sich die relative Schwäche schon etwas länger an. Die schwarze 50-Tagelinie fiel stetig und mit der Unterkreuzung der 200-Tagelinie wurde ein zusätzliches Verkaufsignal generiert. So kam es zwar zu einer technischen Gegenreaktion, die man aber am besten für Nachkäufe bei Shortpositionen nutzen konnte. Aktuell notiert der Kurs punktgenau auf der 50-Tagelinie und setzt auf der unteren Trendkanallinie auf, sodass von steigenden Kursen auszugehen ist – was kurzfristig dem wahrscheinlichsten Szenario entspricht. Genausogut könnte es jedoch zum Bruch der Trendlinie kommen, was die Abwärtsdynamik deutlich beschleunigen könnte.
In der letzten Analyse des Dow Jones merkte ich bereits an, dass es sich beim Ausbruch aus dem mittleren Trendkanal in den oberen Trendverlauf um einen Fehlausbruch handeln könnte. Wie so oft hat sich auch beim Dow Jones bewahrheitet, dass politische Börsen meist nicht von langer Dauer sind. So fiel der Kurs dann auch tatsächlich in den mittleren Teil des Aufwärtstrends zurück, ohne diesen jedoch zu gefährden. So kann es zwar zum Bruch der unteren Trendlinie kommen, am wahrscheinlichsten ist jedoch vorerst ein Abprall an dieser mit weiter steigenden Kursen.
Um den Ernst der Lage im EUR/USD deutlich zu machen, muss mittlerweile der Wochenchart bei diesem Devisenpaar herhalten. Die Abwärtsbewegung ist sowohl im Tages- als auch Wochenchart zu erkennen und führt zugleich die nächsten Ziele vor Augen: Sollten die beiden Marken 1,28000 und 1,27500 nachhaltig gebrochen werden und nicht halten, sehen wir uns schnell beim letzten Tief um 1,2000 wieder. Das wäre auch der von der EZB angesprochene beziehungsweise angestrebte Wechselkurs.
Im Chartverlauf von Gold ist auch wenig Neues zu erkennen. Noch immer ist die Bewegung abwärtsgerichtet und Dank eines aktuell etwas schwächelnden US-Dollars könnte es zu einer kurzen Gegenreaktion bis an die Trendkanalgrenze kommen. Mehr Aufwärtspotential ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch nicht zu erkennen.
Nein, nein und nochmals nein – der gegenwärtige Kursverlauf der Apple-Aktie hat nicht im Geringsten etwas mit verbogenen Smartphones zu tun. Entscheidend ist jedoch, was auf dem aktuellen Niveau passieren wird. Die Marke wurde bereits mehrfach getestet und hat gehalten. Sollte diese Marke jedoch brechen, stehen deutlich niedrigere Kurse auf dem Papier. Dennoch halte ich eine Erholung für die wahrscheinlichste Bewegung des Preises.
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