Der erste Monat des Jahres 2015 stand ganz im Zeichen der Notenbanken. Vor einer Woche überraschte die Schweizer Notenbank mit ihrer Entscheidung, den Schweizer Franken vom Euro zu entkoppeln, woraufhin dieser um gut 30% zulegte. Die Entscheidung erwischte viele Anleger auf dem falschen Fuß und im Zuge dessen gingen einige bekannte Forex-Broker Pleite. Neben Alpari mussten auch IG, Interactive Brokers und die Deutsche Bank Verluste im hohen Millionenbereich ausgleichen.
Diese Woche stand die Entscheidung der EZB an. Wie immer klebten die Analysten und Anleger an den Lippen Mario Draghis und bewerteten dessen Pressekonferenz am Donnerstag Nachmittag. Das QE folgen würde, dürfte jedem Börsianer klar gewesen sein. Was allerdings überraschte, war der enorme Umfang in Billionenhöhe. Die Aktienindizes dankten es mit saftigen Kursgewinnen am Donnerstag und Freitag und der Euro markierte ein neues Elfjahrestief.
Was war passiert? Draghi gab zu, dass die im vergangenen Jahr ergriffenen Maßnahmen der EZB „unzureichend“ gewesen seien, um das Deflationsrisiko in der Region abzuwenden. Im vergangenen Monat sank die Inflationsrate im Euroraum um 0,2 Prozent und landete somit im negativen Bereich. Als Antwort darauf werde die Bank ab März Staatsanleihenkäufe in Höhe von 60 Mrd. Euro monatlich vornehmen wird. Das Programm soll bis September 2016 laufen.
Und wie immer, wenn es Nachrichten gab, die über oder unter der Erwartungen der Analysten bleiben, gibt es starke Ausschläge an den Aktienmärkten.
Nachdem ich zunächst auf weitere wichtige Zahlen und Entscheidungen der letzten Woche eingehen möchte, werde ich mich im Anschluss noch einigen Charts widmen.
Wirtschaft und Geldpolitik
EU: Die Erzeugerpreise in der EU fielen sowohl auf Jahres- als auch Monatsbasis. Dem gegenüber fielen die vorlaufenden ZEW-Erwartungen für Deutschland und die EU sehr positiv aus.
China: Positiv fielen der HSBC-Produktions-Manager-Index und die Industrieproduktion des Landes aus. Weniger gut machte sich das BIP-Wachstum. Diese blieb weit hinter den Erwartungen zurück und fiel deutlich geringer aus, als gegenüber dem vorherigen Quartal.
GB: Die Arbeitslosenquote in Großbritannien fiel erstmals unter 6% seit Beginn der Euro-Krise.
Geldpolitik: Während die FED erst in der nächsten Woche zusammenkommt, gab es in dieser Woche die ersten Entscheidungen in Europa.. Mehrere Zentralbanken haben diese Woche die Zinsen angepasst. Dazu gehörte die Bank of Canada, die türkische Zentralbank sowie die tschechische Notenbank. Die EZB legte ihr QE auf, die Bank of Japan passte ihre Inflations- und Wachstumsprognosen nach unten an. Die britische Notenbank verschiebt ihren Zinsschritt immer in mehr in weite Ferne.
Technische Bewertung der Märkte
Wie bereits in der letzten Woche analysiert, ist der DAX aus dem Dreieck wie erwartet ausgebrochen. Obwohl sich die Indikatoren allmählich im überkauften Bereich befinden, ist meiner Meinung nach noch ordentlich Platz nach oben. Bei etwa 11.000 Punkten verläuft die rote Trendlinie, die bremsen dürfte. Im Anschluss gehe ich an eine Korrektur an die grün gestrichelten Linie aus.
Wenn auf einen Index Verlass ist, dann auf den S&P500. Obwohl dieser im oberen Bereich immer zu leichten Übertreibungen neigt, läuft er auf der Trendunterseite sicher wie auf Schienen. So prallte der Kurs mustergültig an der unteren Trendkanalbegrenzung ab und notiert aktuell wieder über der 50-Tagelinie.
In der letzten Woche hatte ich bereits festgestellt, dass der Kurs des Goldes aus dem Abwärtstrendkanal ausbrechen konnte. Zwar ging ich von einem Text des Ausbruchsniveaus aus, aber dieser blieb bislang aus und der Kurs konnte ordentliche Gewinne verzeichnen. Anhand der Form der Kerzen ist jedoch zu erkennen, dass Unsicherheit herrscht, sodass ich von einer alsbaldigen Korrektur ausgehe.
Oftmals ist es ganz hilfreich zwischen einzelnen Zeiteinheiten umherzuschalten. Wählt man beispielsweise den Monatschart für den EUR/USD so sieht der Abwärtstrend überhaupt nicht mehr so überraschend aus und man hätte den Verlauf tatsächlich schon sehr früh erkennen können. Obwohl die EZB hinter vorgehaltenen Händen von einem Kurs von 1,20$ ausging, scheint das neue Ziel 1$ zu lauten. Rein charttechnisch sollte diesem Kurs auch Nichts entgegenstehen.
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