Sell in may and go away, but remember to come back in September. Schon seit längerem streiten sich die Anleger und Investoren darüber, ob diese Weisheiten in Zeiten des Computer- und Hochfrequenzhandel überhaupt noch eine Bedeutung haben.
Nun, was der Spruch eigentlich zum Ausdruck bringen möchte ist die Tatsache, dass die Sommermonate die eigentlich schwachen Börsenmonate sind und sich lukrative Einstiegskurse erst wieder ab September bieten. Dieses Jahre wäre der Ratschlag besser nicht zu befolgen gewesen. Die FED kündigte nämlich das QE3 auf, was massive Kurseinbrüche an den internationalen Märkten zufolge hatte.
Zwar bewegen wir uns aktuell auch in geopolitischen unsicheren Zeiten, aber die Gründe für die noch immer anhaltende Korrektur dürfte dennoch eher an der schwindenden Liquidität liegen. Bislang korrigierten die Märkte schon immer um gut 20%, wenn die FED ihre Zahlungen drohte einzustellen. Und genau dieses Szenario sehen wir aktuell. Wobei wir mit dem heutigen Kursverlauf möglicherweise schon das Reversal erlebt haben und wir ab Ende Oktober mit einer Jahresendrally rechnen könnten.
In Europa ist die mögliche fundamentale Erklärung nicht ganz so einfach. Die anhaltenden hohen Arbeitslosenzahlen und die Konjunkturflaute dürften die Hauptgründe für die Kursentwicklung an den europäischen Aktienmärkten sein.
Selbst die Lok Europas, nämlich Deutschlands Wirtschaft stagniert und auch die Währungen reagieren höchst volatil. Gerade der US-Dollar zeigte im Anschluss an der FOMC-Protokoll der letzten Woche erste Anzeichen von Schwäche
Fundamentaldaten Wirtschaft KW42:
EU: Die zurückliegende Woche stand ganz im Zeichen der Preisentwicklungen in den Staaten der europäischen Union. Sowohl Frankreich, Spanien als auch Italien veröffentlichten ihren Verbraucherpreisindex und überraschten nicht mit ihren weiter rückläufigen Entwicklungen. Einzig die Preise in Spanien blieben unverändert stabil. Und auch Großbritannien hatte rückläufige Zahlen zu vermelden, wobei der VPI europaweit bei 0,3% geblieben ist. Deutschland hatte den ZEW-Konjunkturindikator und die Industrieproduktion zu vermelden. Im Gegensatz zu den anderen europäischen Staaten verschlechterten sich die Werte in Deutschland so stark, dass diese in den negativen Bereich fielen. Obwohl es keine Geldpolitischen Entscheidungen gab, mehren sich die Meinungen der Analysten, dass die von der BoE für Ende 2015 angekündigten Zinsänderungen wohl auf Anfang 2016 verschoben werden würden. Grund hierfür dürfte eine Anlehnung an die Entscheidung der FED sein.
USA: Aus den USA gab es erneut überraschende Meldungen. So wurden am Mittwoch die Erzeugerpreise und Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. Die Erzeugerpreise fielen in den negativen Bereich und vor allem konnten die Einzelhandelsumsätze die Erwartungen nicht erfüllen. Da beide Werte als Vorlaufindikatoren für inflationäre Entwicklungen gelten, dürften diese Aussichten eine Zinsveränderung der FED weiter nach hinten schieben. Überraschend aufgehellt hat sich indes das Verbrauchervertrauen und schnellte auf den höchsten Wert seit sieben Jahren. Genauso überraschend waren die Baubeginne, die deutlich gegenüber dem Vormonat zulegen konnten.
Technische Bewertung der Märkte KW42:
Um das übergeordnete Chartbild besser deuten zu können, möchte ich heute nicht den Tageschart des Dax besprechen, sondern auf den Wochenchart näher eingehen. Hier kann man nämlich im roten Kreis ganz deutlich einen Kreuzwiderstand aus unterer grüner Trendlinie des intakten Aufwärtskanals auf der einen Seite und der unteren Trendlinie des aktuellen Abwärtstrendes erkennen. An diesen Marken ist die Volatilität besonders hoch, da diese Marken hart umkämpft sind. Dem Hammer, der sich mit der akuellen Kerze gebildet hat, ist noch keine große Bedeutung beizumessen, da dieser weder unter besonders hohem Volumen gebildet wurde, noch wurde er durch eine weitere Kerze bestätigt. Nichtsdestotrotz wage ich die Behauptung, dass das wahrscheinlichste Szenario für die kommenden Wochen der eingezeichnete rote Verlauf sein wird.
Für die übergeordnete Analyse des Charts vom Dow Jones möchte ich noch einen Timeframe höher schalten und den Monatschart näher betrachten. Natürlich erstreckt sich die letzte rote Kerze über mehrere hundert Punkte, jedoch erkennt man, dass aus rein charttechnischer Sicht nicht viel passiert ist und der Aufwärtstrend nach wie vor vollkommen intakt ist.
Im Monatschart des Eur/Usd ist ein spitz zusammenlaufendes Dreieck zu erkennen. In der Regel wird das Dreieck in der Richtung des vorherrschenden Trends verlassen. In diesem Fall würde das bedeuten, dass das Dreieck nach unten verlassen werden würde. Vorerst dürfte sich der Kurs jedoch wie eingezeichnet noch einige Zeit im Dreieck bewegen. Anschließend sollten wie von der EZB angestrebt Kurse um 1,20 erreicht werden.
Um den vorherrschenden Trend beim Gold auszumachen, bedarf es keiner Änderung des Timeframes. Der Abwärtstrend ist auf allen Zeitebenen klar und deutlich erkennbar. Aktuell bewegt sich der Kurs von Gold im unteren Drittel des Abwärtstrends, sodass ich in den nächsten Stunden und Tagen von weiterem Abgabedruck bis an die untere Trendlinie erwarte.
Zu guter Letzt noch ein paar mahnende Worte: Börsenweisheiten haben sicherlich ihre Berechtigung. Dennoch darf man diese nicht ungefiltert für bare Münze nehmen, sondern man sollte stets hinterfragen, was es mit dieser Weisheit tatsächlich auf sich hat. Analysieren Sie Ihre Charts für sich selber und versuchen sie so objektiv wie möglich an die Sache heranzugehen. Und vor allem – handeln Sie so emotionsfrei wie möglich.
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