Bis zum heutigen Freitag befanden sich die Aktienmärkte in einer Konsolidierungsphase und nur im Devisenhandel gab es einige Chancen zum lukrativen Handel. Doch dann überraschte Draghi die Märkte erneut – die EZB sieht sich zu weiteren Lockerungen bereit. Die Aktienmärkte freut diese Aussage und der Dax steht aktuell mit über 2% im Plus. Rein charttechnisch verwundert diese lange grüne Kerze kaum, handelte es sich bei dem Ausbruch nämlich um eine fallende Abwärtstrendlinie, die nun dynamisch gebrochen wurde.
Wie immer interessiert uns als Anleger aber nicht, was wir aktuell sehen, sondern was die Auswirkungen für die Zukunft sein werden, zumindest aber sein könnten.
Und was da auf uns zukommt, hat die Commerzbank als erste größere Bank ausgesprochen, was bereits mehrere kleinere Banken in Aussicht gestellt haben: Der Negativ- oder Strafzins oder auf Bankendeutsch – die Anlagegebühr. Klingt auch irgendwie besser, denn einen Negativ-Zins hatten die Sparer in der Praxis ja schon länger. Bei Zinssätzen deutlich unter Inflationsratenniveau gab es diesen Negativ-Zins-Effekt praktisch schon viel früher.
Der Sparer soll zu alternativen Anlagemethoden wechseln. Was man jedoch wissen muss: einen höheren Zins gibt es nur mit höherem Risiko, welches natürlich der Anleger trägt. Aber wer profitiert denn von den alternativen Anlagemethoden? Die Banken und nicht zuletzt der Staat mit der auf den Weg gebrachten Transaktionssteuer. Ich habe vor einigen Wochen schon einmal angemerkt, dass diese Vorgehensweise aus Sicht der Gewählten ein genialer Schachzug ist.
Der Bürger ist aufgefordert selber für seine Rente zu sorgen. Da er mit dem Sparen am Ende real weniger bekommt, als er gezahlt hat, sucht er den Weg in spekulative Anlagen. Und am Ende betonen alle, der Bürger hätte schließlich gewusst, worauf er sich da einlässt.
Und nun widmen wir uns den anderen Wirtschafts- und Geldpolitischen Entscheidungen der letzten Woche:
Wirtschaft und Geldpolitik
EU: Sowohl der ZEW Konjunkturerwartungsindex für Deutschland, als auch der EU viel deutlich besser aus als erwartet. Da aber der deutsche Erzeugerpreisindex und auch der Einkaufsmanagerindex auf breiter Front enttäuschten, verhielten sich die Aktienmärkte sehr verhalten.
USA: Ebenso uneinheitliche und durchwachsene Daten hatten die USA zu berichten.So war die Industrieproduktion im Oktober zwar rückläufig, aber die Erzeugerpreise stiegen an. Genauso stiegen zwar die Baugenehmigungen an, aber die Beginne waren rückläufig. Ebenfalls sehr positiv viel der Philly FED Herstellungsindex aus. So ist der Index ist im Oktober rasant von 20,7 auf 40,8 Pkt. Angestiegen.
Enttäuschungen gab es auch. So versprachen sich Anleger und Analysten Aussagen zur weiteren Zinspolitik des Landes, wurden aber enttäuscht.
GB: Die Wirtschaftsnachrichten Großbritanniens standen ganz im Zeichen der Preise. So stieg die Verbraucherpreisinflation leicht an, während die Erzeugerpreise stagnierten. Die wichtigen Einzelhandelsumsätze überraschten jedoch mit einem starken Anstieg, obwohl sie noch im Vormonat rückläufig waren.
Geldpolitisch bedingt fand diese Woche der Ausschuss zusammen, der über den nächsten Schritt abstimmte. Im Vergleich zum letzten Monat ergab die Abstimmung jedoch keine Veränderung. Die Mehrzahl der Teilnehmer spricht sich noch immer für eine späte Anhebung der Zinsen aus.
Technische Bewertung der Märkte
Wie immer bei der technischen Bewertung der Märkte, beginne ich auch heute mit der Chartanalyse des DAX.
Man kann sehr deutlich die rote, abwärtsgerichtete Trendlinie im Chart des DAX erkennen. Bislang deckelte diese Linie bereits 3 Mal. Am heutigen Tage schaffte es der Kurs, die Linie nach oben zu durchbrechen. Meiner Meinung nach ist aber noch lange kein Grund, in Kaufpanik zu verfallen. Zum einen sind die Indikatoren im Überkauftbereich, zum andern muss diese Ausbruch erst noch bestätigt werden. Erst wenn diese Trendlinie erneut getestet wurde – und zwar von oben – kann man mit Kaufoptionen beginnen. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn es nach langen Konsolidierungsphasen zu Fehlausbrüchen kommt. Umso herber wird der Rückschlag, wenn die Anleger dieses erkennen und voller Panik verkaufen
Auch dieses Bild dürfte Ihnen als treuer Leser bekannt vorkommen. Zu sehen ist der intakte Aufwärtstrend im S&P500, der sich im oberen Drittel des Trendkanals befindet. Da sich auch dieser Indizes im überkauften Bereich befindet, sollte eine Korrektur eingeplant werden, bevor es auf zu neuen Hochs geht.
Nach wie vor befindet sich Gold im Abwärtsstrudel. Zwar konnte sich der Kurs charttechnisch begründet etwas erholen, aber wie bereits in den letzten Wochen angedeutet, bremste die 50 Tagelinie, sowie die mittlere, abwärtsgerichtete Trendlinie und verhinderte so ein weiteres Ansteigen. Sollten Sie ein Investment in dieses Edelmetall in Erwägung ziehen, so sollten Sie meiner Meinung nach damit noch etwas warten. Der Boden dürfte auch beim Gold noch nicht erreicht worden sein.
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