Morgenstund hat Gold im Mund, eigener Herd ist Goldes wert – egal welche Sprichworte oder Floskeln man bemühen möchte – Gold gilt seit je her als Garant für Wertstabilität und Ausdruck von Stärke und Macht. Aus diesem Grund hat ein Politiker in der Schweiz ein Referendum ins Leben gerufen, um die Notenbank der Schweiz dazu zu bringen, riesige Mengen an Gold zu kaufen.
Wenn es nach Luzi Stamm ginge, dann müsse die Bank rund 1800 Tonnen des gelben Edelmetalls nachkaufen, um den Anteil ihrer Vermögenswerte von sieben Prozent auf etwa 20 Prozent zu erhöhen.
Aktuell hält die Notenbank mehr als 500 Milliarden Franken in Devisenreserven, weil diese einfach flexibler zu handhaben sind. Noch immer hält sich der Gedanke in den Köpfen, dass Gold die Krisenwährung schlechthin sei. Betrachtet man die aktuelle politische Lage, so solle man doch annehmen, dass der Preis für Gold steigen müsse. Doch genau das Gegenteil ist der Fall und Gold befindet sich schon seit Längerem in einem intakten Abwärtstrend, wie die Analysen der letzten Wochen eindrucksvoll zeigten.
Aber dem Politiker geht es anscheinend gar nicht darum, ob Gold als Anlage sinnvoller ist als Devisen oder nicht, sondern wahrscheinlich um Aufmerksamkeit. Hätte er sich nämlich etwas mehr mit der Lage der Notenbank beschäftigt, so wüsste er, dass die Bank im Augenblick ganz andere Sorgen hat: Zum einen musste sie im Jahre 2008 die größte Privatbank des Landes retten, zum anderen versucht sie mit allen Mitteln den Kurs des Euros bei 1,20 Schweizer Franken zu halten.
Zwar könnte sie auch trotz der massiven Goldkäufe diesen Kurs weiter verfolgen, aber über die Sinnhaftigkeit dieser Reserven müsste auf jeden Fall an anderer Stelle diskutiert werden.
Trotz dieser möglichen Aussichten hat Gold heute gut 2% an Wert verloren, sodass es sich lohnt, auf die anderen Geld- und Wirtschaftspolitischen Ereignisse der Woche zu blicken.
Wirtschaft und Geldpolitik
EU: In der letzten Woche gab es reichlich konjunkturelle Daten für die Eurozone. Der IFO-Geschäftsklimaindex konnte überraschend bessere Zahlen liefern als erwartet. Ebenfalls positiv entwickelte sich die Geschäftserwartungen in Deutschland. Obwohl die Arbeitslosenquote bei 6,3% verharrte, sank die Zahl der Arbeitslosen stärker als erwartet.
Die Inflationsrate betrug im Monat November 0%, bei erwarteten 0,1%.
USA: Negative Zahlen hingegen gab es aus den Vereinigten Staaten zu vermelden. So fiel der Einkaufsmanagerindex schlechter aus als erwartet und leider auch die Aufträge für die Kern-Gebrauchsgüter.Der Chicago-Einkaufsmanager-Index für November konnte ebenfalls nicht überzeugen und die Wohnungsverkäufe waren im Oktober rückläufiger als erwartet.
GB: Für Großbritannien standen lediglich die Zahlen für das BIP des dritten Quartals auf dem Zettel, welches wie erwartet mit 0,7% ausfiel.
Technische Bewertung der Märkte
Wie immer an dieser Stelle beginne ich mit dem Tageschart des DAX, da dieser nicht nur für die meisten Leser interessant sein dürfte, sondern weil es in diesem ein besonders wichtiges Setup gibt: Der DAX hat es mit dem heutigen Tage geschafft, die rote Trendlinie nach oben zu durchbrechen. Ob dieser Ausbruch nachhaltig ist, muss die Zukunft erst noch zeigen. Was auf jeden Fall zu erkennen ist, ist das höhere Hoch nach einem höheren Tief, was nach der Dow-Theorie einen Aufwärtstrend beschreibt. Dennoch denke ich, dass es zunächst einmal zu einer kleinen Konsolidierung bis an die grüne Trendlinie kommen wird, bevor der Kurs die 10.000er Marke nachhaltig überwinden wird.
In dem Tageschart des EUR/USD zeigt sich nach wie vor ein bekanntes Bild. Ein völlig intakter Abwärtstrend. Mit ein wenig Phantasie könnte man einen Doppelboden an der roten Markierung im Chart erkennen. Aufgrund der vehementen Verteidigung der Zinspolitik der EZB gehe ich jedoch nicht davon aus, dass es in absehbarer Zeit zu steigenden Kursen kommen wird. Ich gehe weiterhin davon aus, dass die Ziele um 1,20$ zügig erreicht werden.
Der Kursverlauf des Öls ist dieser Tage in aller Munde, sodass ich heute etwas näher auf den Chart eingehen möchte. Fundamental wurde die Entwicklung der OPEC-Staaten für den starken Kursverfall verantwortlich gemacht.Betrachtet man den Chart jedoch aus charttechnischer Betrachtung, so sieht man, dass der Abwärtstrend schon im September diesen Jahres seinen Ursprung fand. Nach dem Bruch der roten Trendlinie nach unten, werden viele Postionen gedreht worden sein, was den enormen Anstieg im Volumen erklären würde. Auch hier gehe ich von weiter fallenden Kursen in der Zukunft aus.
Die angebliche Krisenwährung Gold kann die zuvor gewonnenen Preisanstiege nicht halten und gibt ebenfalls weiter nach. Selbst das oben erwähnte Referendum der Schweiz und die damit möglicherweise verbundenen Goldkäufe der Schweizer Notenbank können den Abgabedruck nicht aufhalten, sodass auch dieser Verlauf sehr bärisch zu werten ist.
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