Die gegenwärtige Woche unterlag politischen Einflüssen, entsprach jedoch den Erwartungen. In den Verhandlungen zwischen der EU und Griechenland wurde deutlich, dass sich beide Verhandlungspartner ihre Ziele gesetzt haben und keiner so recht nachgeben möchte. Die Neuigkeit, dass Griechenland einen Antrag auf neue Unterstützung stellen wird, ging mit einem Anstieg der europäischen Aktienmärkte, etwa dem DAX-Index, einher. Die Indizes der Vereinigten Staaten traten aufgrund der enttäuschenden Konjunkturdaten zunächst schwach auf. Die US-Märkte blieben jedoch stabil, da es seitens der FED nur wenige neue Informationen bezüglich des zeitnahen Zinsanstiegs gab.
Die Wirtschaftslage in der EU
Handelsbilanz hui – Erzeugerpreise pfui
Zu Beginn der Woche wurde die Handelsbilanz aus der EU bekannt gegeben; 2014 konnte ein enormer Anstieg des Saldos am Jahresende verzeichnet werden. Der deutsche Konjunkturindikator des ZEW-Instituts fiel im Februar positiv aus, obgleich die ZEW-Erwartungen – wenn auch geringer als erwartet – anstiegen. Insgesamt fielen die Konjunkturerwartungen des ZEW für Europa jedoch besser aus als zunächst angenommen.
In den angrenzenden Ländern um Deutschland standen die Verbraucherpreise auf der Tagesordnung. Diese waren sowohl in Frankreich als auch Italien rückläufig, wobei die italienischen Preise durchaus den Erwartungen entsprachen, während die französischen Verbraucherpreise weitaus schlechter ausfielen als angenommen.
Der deutsche Erzeugerpreisindex war allerdings eine Enttäuschung für die Marktteilnehmer: So konnte der EPI weder im Vergleich zum Vormonat noch -jahr überzeugen und fiel schlechter aus als erwartet. Der deutsche Hersteller-Einkaufsmanagerindex ließ ebenfalls nach, während nach wie vor eine positive Entwicklung im Bereich des Dienstleistungsgewerbes zu verzeichnen ist. Diese Entwicklung zeigt sich derzeit im gesamten europäischen Raum.
Die Wirtschaftslage in den USA
Negative Zahlen im Immobiliensektor
In den Vereinigten Staaten wurde insbesondere der Immobilienbereich fokussiert, der allerdings eher negative Daten aufwies. So stagnierte nicht nur der Start der Wohnungsbauten; die Baugenehmigungen waren im Vormonat rückläufig, und auch der Erzeugerpreisindex wies negative Entwicklungen auf. Die Industrieproduktion konnte im Januar einen Anstieg verzeichnen, allerdings entsprach der Wert nicht den Erwartungen. Die nachlassenden TIC-Langzeitinvestitionen weisen darauf hin, dass die US-amerikanischen Tätigkeiten im Bereich der Investitionen zu einer Stagnation tendieren.
Die Wirtschaftslage in Großbritannien
Weniger Arbeitslose in GB
Auch in Großbritannien erfolgte die Bekanntgabe der Verbraucherpreisinflation, die im Januar, genau wie angenommen, auf 0,3 % sank, womit sie zum Vorjahr um 0,1 % angestiegen war. Für den Januar war zudem ein Anstieg des Erzeugerpreisindexes erwarten worden, der stattdessen allerdings deutlich fiel. Der britische Arbeitsmarkt konnte jedoch positive Daten hinsichtlich der Arbeitslosenquote verzeichnen, da diese erneut um 0,1 % sank. Im Dezember stieg auch der Durchschnittsverdienstindex, während die Einzelhandelsumsätze Anfang 2015 negativ ausfielen.
Die Wirtschaftslage in Japan
BIP-Entwicklung hinter den Erwartungen
Japan wies im vierten Quartal des vergangenen Jahres eine positive Entwicklung des BIP-Wachstums auf, das den Erwartungen allerdings dennoch nicht gerecht wurde. Allerdings konnte im vorherigen Quartal eine weitere positive Entwicklung verzeichnet werden, denn die Handelsbilanz war äußerst zufriedenstellend. So nahm das Defizit ab und gleichzeitig stiegen die Exporte enorm an.
Geldpolitik
Geduld bei der Zinsanhebung
Die Vereinigten Staaten veröffentlichten das FOMC-Protokoll, das erläutert, wie es zu den Entscheidungen der Mitglieder kam. Hier wurde lediglich zur Geduld hinsichtlich der Zinsanhebung aufgefordert. Auch das Protokoll der EZB wies keine Änderungen im Vergleich zu dem im vorigen Monat angekündigten Programm auf.
Technische Bewertung der Märkte
Es ist schon sehr erstaunlich, was für eine Rally der DAX an den Tag legt. Noch immer klafft ein großes Aufwärtsgap bei 10.000 Punkten und noch immer können Ukraine oder Grexit etwas an der Stärke des deutschen Leitindex ändern. Genau jetzt muss man als Händler darauf achten genau das zu handeln, was man sieht und nicht das Bauchgefühl. Eigentlich sollte man aufgrund der überkauften Indikatoren, des offenen Gaps und der oberen rot-gestrichelten Linie annehmen, es müsse nun nach unten gehen. Tatsächlich wurde aber ein neuer Hochpunkt generiert, sodass der aktuelle Aufwärtstrend voll intakt ist. Egal was der Bauch sagt – handeln Sie besonnen und stellen sich nicht gegen den Markt, nur weil Sie der Meinung sind, Sie würden die Richtung kennen.
Und auch der zweite Chart, nämlich der des S&P500, zeigt sich erstaunlich bullish. Auch hier hatte ich in der letzten Woche vermutet, dass der Index seine überkaufte Situation versuchen würde abzubauen und wenigstens zu 50-Tageline zurückzulaufen. Nach wir vor klebt der Preis an der oberen roten Trendkanallinie und zeigt keine Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil – es wurde sogar ein neues Hoch generiert. Solange sich der mögliche Ausbruch nicht als nachhaltig bestätigt, mahne ich auch hier zur Vorsicht.
Beim Gold zeigt sich hingegen eine etwas klarere Situation. Nach wie vor ist der übergeordnete Trend abwärtsgerichtet. Zwar kam es in der letzten Woche zu einer kurzen Erholung, doch dann setzte der Kurs seine Talfahrt fort und die Lunte der Kerze setzte auf der unteren Trendlinie auf. Dieses Zeichen ist der erste Lichtblick für die Bullen. Möglicherweise könnte sich ein Aufwärtstrend etablieren, der durch die hochlaufende rote und grüne Linie dargestellt wird. Die Marke um 1223$ dürfte daher sehr interessant sein. Schafft der Kurs es nicht, diese Marke zu überwinden, wird der eingezeichnete Abwärtstrend nämlich wieder relevant.
Und auch im Tageschart des Öls hat sich eine sehr interessante Situation entwickelt. Der Kurs hangelt sich schön an der grünen Trendlinie entlang nach oben. Aktuell stößt er jedoch an die rot gestrichelte Line, was zur Folge haben könnte, dass Öl seine Talfahrt fortsetzt. Selbst wenn ein neuer Hochpunkt ausgebildet werde sollte, besteht noch immer die Möglichkeit, dass der Kurs lediglich seinen Verfall bremst und in der oberen Hälfte des Abwärtstrends seine Bewegung fortsetzt.
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