Hexensabbat, FED-Sitzung und Schottland-Referendum – die zurückliegende Woche war voller wichtiger Wirtschaftsdaten beziehungsweise wichtiger Entscheidungen, die erheblichen Einfluss auf die Finanzmärkte hatten. Und dann wäre da noch der heutige Börsengang von Alibaba, der neue Maßstäbe setzten dürfte. Dennoch sollte man die ganzen News nicht überbewerten. Denn wer meine letzten Wochenrückblicke aufmerksam verfolgt hat, der sollte wissen, dass Nachrichten im Nachhinein lediglich die Kursverläufe zu erklären versuchen. Natürlich haben Zinsentscheid oder Abspaltung der Schotten von England erhebliche Einflüsse auf die Wirtschaft der betreffenden Nationen. Aber die meisten Ereignisse sind ohnehin bereits eingepreist oder beschleunigen lediglich die Richtung des vorherrschenden Trends. So zum Beispiel waren die Zeitungen und Internetseiten voll von Spekulationen den Goldpreis betreffend. Bereits vor 14 Tagen ging ich im Artikel auf den Goldpreis ein und prophezeite weiter fallende Kurse. Deshalb wiederhole ich gern noch einmal meine mahnenden Worte: Es ist beim Aktienhandel unvermeidlich sich mit den anstehenden Wirtschaftsdaten und Ereignissen in der Welt auseinanderzusetzen. Man sollte sich dennoch sein eigenes Bild von den Geschehnissen machen und auch hinter die Kulissen schauen. Und vor Allem: Lassen Sie sich nicht von der Stimmungsmache Einzelner anstecken und stellen Ihre Handelsentscheidungen auf die Meinung wackliger Säulen, nämlich der Meinung anderer.
Fundamentaldaten Wirtschaft:
Neben des Schottland-Referendums, welches wie eigentlich zu erwarten positiv für die Europäische Union ausgegangen ist, gab es wichtige Informationen aus den USA. Die zur Belebung der Konjunktur eingeführten Anleihekäufe wurden abermals reduziert. Geplant ist ein Volumenrückgang von 15 Milliarden Dollar auf 10 Milliarden Dollar monatlich. Der Leitzins wird jedoch auch weiterhin nahe der Nulline verharren – seit nunmehr sechs Jahren liegt der Zins zwischen null und 0,25 Prozentpunkten. Der Leitzins dürfte für einen „beträchtlichen Zeitraum“ nach dem Ende des Anleihekaufprogramms sehr niedrig bleiben, heißt es in dem Kommentar zur Zinsentscheidung.
USA: Weitere Prognosen zu Inflation, Beschäftigung und Wachstum wurden nur leicht angepasst. Einzig der Wachstumsausblick für das kommende Jahr wurde nach unten korrigiert. Bislang wurde von einem Wirtschaftswachstum um 3,1 Prozent ausgegangen. Diese Prognose wurde nun auf 2,8 Prozentpunkte nach unten korrigiert.
Der Arbeitsmarkt habe sich nach Aussagen der FED weiter verbessert. Die Wirtschaft wachse mit einem moderaten Tempo und die Inflation bleibe unter dem Inflationsziel. Abschließend machte die FED noch einmal deutlich, dass nicht nur Arbeitsmarktzahlen, sondern eine ganze Masse an Informationen in die Entscheidungsfindung der Zinsanpassung mit einfließen werde.Analysten gehen daher von ersten Leitzinsanhebungen für Mitte 2015.
Frankreich: Laut einem Pressebericht droht Frankreich eine weitere Abstufung seiner Kreditwürdigkeit. Angeblich plane Moodys eine Herabstufung auf Aa2. Obwohl Frankreich diese Meldung dementierte wäre die Überlegung nicht ganz unerwartet, da Frankreich ein weiteres Mal die Kriterien für den Maastrichter Vertrag nicht erfüllen könne.
Japan: Der Exportrückgang Japans fiel zwar geringer aus als gedacht, jedoch musste Japan ein erneutes Handelsdefizit hinnehmen. Der Fehlbetrag belaufe sich auf 948,5 Milliarden Yen teilte die Regierung am Donnerstag mit.
Großbritannien: Die Umsätze im Einzelhandel konnten wie erwartet gesteigert werden und lagen wie prognostiziert bei 0,4 Prozentpunkten höher als im Vormonat.
Schweiz: Die SNB (Schweizerische Notenbank) hält ebenfalls unverändert am Kurs fest und bekräftigte noch einmal, alles daran setzen zu wollen, den Mindestkurs von 1,20 Franken / Euro zu halten. Weiterhin sei man nach wie vor bereit durch Devisenkäufe in unbeschränkter Höhe dieses Ziel durchzusetzen.
Technische Bewertung der Märkte:
Beginnen möchte ich wie immer an dieser Stelle mit dem Deutschen Leitindex DAX, da er für die meisten heimischen Händler interessant sein dürfte:
Im Dax stellt sich aktuell eine sehr interessante Situation da. Durch die lange grüne Kerze schaffte der Dax die Rückkehr in den oberen Teil des Trendkanals, der aber übergeordnet noch immer abwärtsgerichtet ist. Sollte sich der Kurs über dieser Marke halten können, sollten höhere Kurse einkalkuliert werden. Genauso möglich ist aber Szenario zwei, was bedeuten würde, dass es sich um einen Fehlausbruch gehandelt hat und der Kurs in den unteren Teil des Trendkanals zurückkehrt. Viel wichtiger ist jedoch das Verhalten des Kurses am Kreuzwiderstand bei etwa 9500 Punkten, der sich auf übergeordneten Aufwärtstrendkanal und mittelfristigen Abwärtskanal gebildet hat.
Um die Lage weiter einschätzen zu können, könnte ein Blick auf den Dow Jones weiterhelfen:
Auch der Dow Jones hat den Sprung in die obere Hälfte des Trendkanals geschafft. Nur ist dieser im Gegensatz zu Dax aufwärtsgerichtet, sodass sich dieses Bild deutlich bullisher werten lässt, als im Dax. Möglich wäre hier ein weiterer Anstieg bis an die Trendkanalobergrenze oder aber ein sofortiger Rückfall in die untere Hälfte des Tendkanals. Sollte diese Situation eintreffen, dann ist die Marke von 17.000 Punkten sehr wichtig.
Der Eur/Usd konnte sich von der Leitzinssenkung der EZB noch immer nicht erholen und notiert weiterhin in dem engen Abwärtskanal und eine Bodenbildung lässt noch immer auf sich warten.
Schon in der letzten Woche habe ich darauf hingewiesen, dass sich Gold in einem stabilen Abwärtstrend befindet. Auch hier sind zwei Szenarien denkbar. Die Trendlinie hält nicht und es kommt zu einer starken Abwärtsbewegung oder aber der Kurs prallt an dieser ab und nach einer Erholung bis an die obere rot gestrichelte Linie geht es weiter abwärts.
Eine Aktie die in der letzten Woche fast täglich Bestandteil von Chartanalysen war, sind die Papiere von Adidas. Vom Einstieg von großen Hedgefonds war hier die Rede. Lässt man alle Nachrichten an sich abprallen und beachtet einzig und allein den Chart der Aktei, so sieht man ein riesiges Abwärtsgap, was der Kurs in den Chart gerissen hat. Meiner Meinung nach ist die jetzige Aufwärtsbewegung lediglich eine technische Gegenbewegung um das Gap zu schließen.Deshalb sind hier wie eingeichnet drei Szenarien möglich.
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