Abwärtsdruck durch Trendbruch
Der DAX fällt und fällt. Antreiber ist der US-Markt, der technisch angeschlagen ist. Während über die vergangenen Monate immer wieder der Aufwärtstrend jede bearishe Situation zu Nichte machte, gab es in der abgelaufenen Woche einen wichtigen Trendbruch.
Bild 1: Tages-Chart der US-Börse NYSE mit über 3000 Aktien und dem McClellan-Oszillators. Oberhalb ist der S&P-Index zum Vergleich dargestellt.
Quelle: stockcharts.com
Der Gesamtmarkt-Indikator McClellan-Oszillator
Analyse des US-Aktienmarktes
Obwohl der Kursverlauf fallend ist, zeigt der Indikator bereits erste Versuche von Käufern. So konnten neue relative Indikatorhochs im Oktober erzielt werden. Dies ist allerdings nur eine kleine Reaktion auf massive Verkäufe zuvor. Betrachtet man die Schwankungsbreite des Indikators mit den Bollinger-Bändern, dann konnte man erahnen, dass bei Berührung des oberen Bandes eine neue Verkaufswelle einsetzen würde. Das geschah auch so in der abgelaufenen Woche.
Der erhitzte Markt wird sich weiter erhitzen
Der Indikator besitzt eine Überverkauft-Zone. Diese bewegt sich zwischen -50 und -70. In der Regel neigen die Bären in der Zone zur Erschöpfung.
In den vergangenen vier Handelstagen haben sich jedoch viele Marktteilnehmer zum Verkauf ihrer Aktienpositionen entschlossen. Das Ergebnis ist ein Trendlinienbruch, der automatisch neue Verkäufe nach sich zog. Im US-Markt wird größtenteils das Handelsvolumen durch automatisierte Handelssysteme erzeugt. Und Handelscomputer denken nicht: Sie handeln nach ihren Regeln. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass die nächsten zwei Handelswochen unangenehm werden. Denn die Handels-Computer werden solange verkaufen, bis ihre letzten Verkaufs-Orders abgewickelt sind.
Bevor eine bullishe Gegenbewegung startet, sollte der McClellan-Oszillator unter -70 fallen.
Investoren aufgepasst:
Die nächsten Wochen werden sehr interessante Einstiegskurse bieten. Bisher waren die Aktienmärkte allgemein teuer. Wenn die Prognose mit den fallenden Kursen richtig ist, wird es bald Top-Aktien im Sonderangebot geben.
Neuer Aktientipp: Amazon Aktie
Erinnern Sie sich noch? Amazon war einmal ein kleiner Online-Buchhandel. Zwar gibt es den Buchhandel weiterhin, doch inzwischen verkauft Amazon alles was sich versenden lässt. Als „Gemischtwarenladen“ erzielte das Unternehmen in 2013 circa 74 Milliarden US-Dollar Umsatz. Es ist damit der größte Online-Versandhändler der Welt.
Amazons Wettbewerbsvorteile
Amazons starke Wettbewerbsfähigkeit beruht auf dem Logistik-Knowhow und der Marktmacht. Insbesondere die Fähigkeit Lieferantenpreise zu diktieren, ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Als Amazon an die Wachstumsgrenzen des Online-Buchhandels stieß, war es selbstverständlich, branchenfremde Produkte in das Sortiment aufzunehmen. Auch das wurde mit großem Erfolg umgesetzt, so dass Amazon nach nur wenigen Jahren das weltweit größte Online-Kaufhaus wurde.
Amazon versucht sich nun als Hersteller verschiedener Produkte in verschiedenen Branchen. Hierbei kann man nur hoffen, dass sich Amazon nicht selbst überschätzt. Etwas zu verkaufen erfordert andere Fähigkeiten, als etwas herzustellen. Bei Betrachtung der Geschäftszahlen sieht man schon jetzt, dass der zukünftige Weg kein leichter sein wird.
Amazon stellt Wachstum über die Gewinnziele
Um weiteres Wachstum zu erzeugen, versucht Amazon alle Register zu ziehen. Die Diversifizierung des Unternehmens ist in vollem Gange. So gibt es zum Beispiel den „Amazon Web Service“. Hier bietet Amazon anderen Unternehmen und auch Privatpersonen Technologie-Knowhow an. So kann man zum Beispiel eine Computer-Cloud anmieten. Geschäftsbereiche, wie zum Beispiel die Herstellung von Browser-Computerspielen, Kindle-Produktion, DVD-Verleih, Online-Musik-Handel, Lebensmittelhandel bringen immer neue Umsätze.
Der Aktienkurs wird von der Hoffnung auf künftige Gewinne getragen
Der Aktienkurs hat bisher nicht unter der Leistungsvielfalt gelitten. Warum das so ist, kann man leicht erklären. Seit der Gründung von Amazon hat das Unternehmen die Strategie verfolgt, dass Unternehmenswachstum über den Gewinnzielen steht. Amazon bewegt sich stets in attraktiven Geschäftsbereichen, die eine Menge Gewinnphantasie enthalten. So hofft jeder Aktionär, dass Amazon mit jedem neuen Geschäftsbereich eine Goldgrube baut.
Hat sich Amazon schon verzettelt?
Sicherlich ist Amazon ein spannendes Unternehmen, doch es muss auch die Frage erlaubt sein, ob Amazon sich mit den vielen verschiedenen Geschäftsbereichen übernehmen könnte? Die Wirtschaftshistorie hat bewiesen, dass ein Unternehmen nicht unbegrenzt wachsen kann. Irgendwann kommt jedes Unternehmen an eine Grenze. Überschreitet es die Grenze, dann wächst die Komplexität des Unternehmens gewaltig. Die Kostenstruktur des Unternehmens wird unkontrollierbar.
Die Geschäftszahlen sind eindeutig. Umsatz und Gewinn stehen in keinem guten Verhältnis.
Amazon Umsatz-und Gewinn-Übersicht
Jahr Umsatz Gewinn vor Steuern
2009 24,5 1161
2010 32,2 (+39%) 1497 (+28%)
2011 48,0 (+40%) 934 (-37%)
2012 61,0 (+27%) 544 (-41%)
2013 74,4 (+21%) 506 (-6%)
Zahlen in Milliarden US-Dollar
Die Geschäftszahlen sprechen eine deutliche Sprache. 2013 beendete Amazon das Geschäftsjahr mit einem KGV von 678 ! Und für 2014 sind sogar Verluste geplant. Auch in den darauffolgenden Jahren kann Amazon zufrieden sein, wenn das KGV unter 100 gesenkt werden kann. Bei einer Marktkapitalisierung von 147 Milliarden US-Dollar und den geringen Gewinnen, muss man das Unternehmen als teuer bezeichnen.
Bild 2: Amazon im Wochen-Chart
Der obere Chart zeigt Amazon mit Trendkanal. Unterhalb zeigt der Money-Flow, dass eine weitere Abwärtswelle in den Startlöchern steht.
Konstanter Aufwärtstrend seit dem Tief von 2008
Innerhalb des oberen Charts ist ein Regressionskanal eingezeichnet. Ein Regressionskanal beschreibt eine genaue mathematische Linie durch den Kursverlauf. Anschließend wird der Trendkanal um eine zweifache Fehlerabweichung erweitert. So entsteht der Trendkanal ober- und unterhalb der Regressionslinie.
Amazon lebt vom langfristigen Aufwärtstrend. Ein Trend, der sich sogar selbst verstärkt hat. Im Oktober 2013 gab es einen besonderen Schwung, der den Aktienkurs aus dem Trendkanal nach oben heraus brechen lies. In 2014 hat sich die Übertreibung abgebaut. Der Kursverlauf der Aktie ist weiterhin im Trendkanal integriert, doch es scheint so, als ob Zweifel aufkommen. Die Aktie ist nicht nur fundamental überbewertet, der Aufwärtstrend wurde in 2014 bereits zwei Mal auf Beständigkeit getestet. Noch ist der Kurs im Trendkanal, doch es steht ein dritter Test an.
Der Kurs steht an einem markanten Punkt, an dem es eine Beschleunigung geben müsste. Entweder prallt der Kurs nach oben ab, und der Trend setzt sich fort, oder der Kurs bricht nach unten durch.
Der Money-Flow deutet auf einen Trendbruch hin
Das Verlaufsmuster des Money-Flow-Indikators deutet auf einen Trendbruch nach unten hin. Im ersten Quartal entstand eine Abwärtswelle, die auch den Money-Flow-Indikator in die Tiefe zog (siehe roter Bereich unter der Nulllinie).
Die anschließende Gegenbewegung war dann nur zögerlich. Typisch ist, dass an der Nulllinie eine zweite Abwärtswelle startet. In diesem Fall würde das auch den Bruch des Aufwärtstrendkanals bedeuten.
Fazit zur Amazon Aktie:
Das sind insgesamt keine guten Voraussetzungen für die Aktie. Die Aktie muss nun genau beobachtet werden, bei einen volumenstarken Durchbruch nach unten, sind größere Kursverluste unvermeidbar. Der Kurs sollte dann mindestens auf $260 zurückfallen. Auf diesem Niveau befindet sich die erste bedeutende Unterstützung.
Das rettende Ufer für alle Bullen, ist der saisonale Verlauf der Aktie. Typischerweise steigt die Aktie in den letzten drei Monaten des Jahres. Eine Jahresendrallye, die noch einmal Stabilität in den Kursverlauf bringen könnte. Vielleicht ist das sogar die Rettung für den Aufwärtstrend.
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