Einige Fragen bleiben offen
Zunächst ist der Absturz von Stahl und Öl zu nennen. Nicht ganz so wichtig für die Produktion sind Gold und Silber. Und sogar die Kurse für landwirtschaftliche Produkte haben fallende Tendenzen. Wie passt das mit einer weltwirtschaftlichen Stabilisierung des Wachstums zusammen? Zumindest gehen davon die meisten Volkswirte aus. Weil immer mehr Experten die Widersprüche erkennen, werden Erklärungen praktisch erfunden. So muss zurzeit China herhalten. Hier hat sich eine erstaunliche Stimmungsmache um die schwachen chinesischen Wirtschaftsprobleme aufgebaut.
Einfach Trader sein
Als Trader schleicht sich der Gedanke ein, dass es manchmal besser ist, wenn man dem „dummen“ Trader spielt. Ganz nach dem Prinzip: Einfach nicht nachdenken, und das handeln, was man auf dem Chart sieht! Für den echten Trader spielt es keine Rolle, warum Kurse steigen oder fallen. Wenn die Kurse steigen, dann kauft man, und wenn sie fallen, verkauft man. Ganz einfach, weil es um den Börsenerfolg geht.
Die Börsenstimmung in Frankfurt
Die Frankfurter-Börse zeigt nach neuester Erhebung folgendes Sentiment:
Professionelle Anleger: 35% (-8) bullish 34% (+2) bearish 31% (+6) neutral
Private Anleger: 44% (-5) bullish 32% (+4) bearish 24% (+1) neutral
In der Klammer steht die Veränderung zur Vorwoche.
Die tieferen Kurse der abgelaufenen Woche stehen im Zeichen von Gewinnmitnahmen. Erstaunlich ist bei den professionellen Anlegern, dass die Anteile zwischen Bullen, Bären und Neutralen ähnlich hoch sind. Zum ersten Mal seit langer Zeit hat sich das Verhaltensmuster geändert. Zuvor war es regelmäßig so, dass mit tieferen Kursen die bullishen Prognosen zugenommen haben, und bei einem Kursanstieg der Pessimismus zulegte. Möglicherweise hat sich in der abgelaufenen Woche ein Strukturbruch ergeben. Zu einem Strukturbruch kommt es, wenn der Markt ein sprunghaft anderes Verhalten zeigt. Es könnte bedeuten, dass die Marktteilnehmer eine neue Trendrichtung wollen!
Technische Ausgangssituation für den US-Aktienmarkt
Der US-Aktienmarkt hat Probleme.
Bild 1: Tages-Chart des S&P500 mit dem McClellan-Oszillator für die US-Börse (NYSE) mit über 3000 Aktien
Eine echte Warnung kommt vom US-Markt
Der US-Markt hat zum Ende der Woche einen Knacks bekommen. Wie bereits vergangene Woche angekündigt, musste man mit ein paar schwächeren Handelstagen rechnen. Zu stark war der Anstieg zwischen dem 07.07.15 und 20.07.15 (Aufwärtspfeile in Bild 1). Völlig normal ist dann eine Gegenreaktion, die ein Teil des Kursanstiegs kompensiert.
Der McClellan-Oszillator kann den Kursverlauf nicht bestätigen, und gibt eine Warnung vor. Die Pfeile im Indikator zeigen, dass die Abwärtswelle genauso so stark war, wie zuvor die Aufwärtswelle. Beim S&P-Index ist das nicht zu sehen, weil einige schwergewichtige Aktien mit steigender Tendenz das Bild verzerren. Der McClellan-Oszillator geht aber nur von der Anzahl der gestiegenen und gefallenden Aktien aus, und nicht von der Marktkapitalisierung.
Bild 2: Die Bewegung des McClellan-Oszillators der NYSE als Summierung
Das Bild 2 zeigt noch einmal den McClellan-Oszillator. In diesem Fall zeigt der Graph den Trend des McClellan-Oszillators an. Seit Mai gibt es eine deutliche Tendenz zu fallenden Kursen. Die Nulllinie in Bild 2 ist stets der Übergang von Aufwärts- oder Abwärtstrend. Seit Anfang Juni zeichnet sich ein Abwärtstrend ab. Unter diesen Bedingungen muss man mit einer weiteren Abwärtswelle rechnen.
Neuer Aktientipp: ArcelorMittal – Short
ArcelorMittal ist einer der größten Stahlkonzerne weltweit. Der Name des Unternehmens entstand durch die Fusion der niederländischen Mittal Steel und der luxemburgischen Arcelor. Besonders hart wurde das Unternehmen in der Finanzkrise zwischen 2007 und 2009 getroffen. In 2009 halbierte sich sogar der Umsatz. Geführt wird das Unternehmen durch die Familie Mittal, die 42% der Aktien hält. Zum Vergleich: Der zweitgrößte Aktionär ist Luxemburg mit 2,5% Anteil.
Seit 2011 versucht ArcelorMittal harte Umstrukturierungen umzusetzen, um die Gewinnzone wieder zu erreichen. Hierzu wurden sogar einige Geschäftsbereiche und Minen komplett geschlossen. Ein Knackpunkt für die schwachen Geschäftszahlen sind die fallenden Stahlpreise und der starke US-Dollar gegenüber dem Euro. Die Stahlpreise sind seit Langem in einem Abwärtstrend gefangen. Seit China auch noch seine Stahlnachfrage in 2015 reduzierte, hat sich die Geschäftssituation für ArcelorMittal zusätzlich verschlechtert. Im ersten Quartal musste das Unternehmen 720 Millionen Euro Verlust verkünden.
Finanzergebnisse von ArcelorMittal
ArcelorMittal | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Umsatzerlöse | 67571 | 65562 | 59836 | 65519 | 61743 | 64659 |
Ergebnis vor St. | 1481 | -4642 | -1444 | -429 | -114 | 1175 |
KGV | 13 | 0 | 0 | 0 | 0 | 17 |
Angaben in Mio Euro
Angaben 2015 und 2016 sind Schätzungen
ArcelorMittal geht nun schon mehrere Jahre durch ein tiefes Finanztal. Die Analysten vermuten, dass in 2016 der Tiefpunkt erreicht wird, und es anschließend wieder aufwärts geht. Mit den Geschäftszahlen ist das Unternehmen bei den Börsianern nicht besonders beliebt. Insgesamt bleibt für ArcelorMittal eine hohe Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen. Wenn sich diese nicht erholen, wird es für ArcelorMittal schwer, die Zielvorgaben zu erfüllen.
Technische Ausgangssituation von AcelorMittal
Bild 3: Wochen-Chart der AcelorMittal-Aktie
Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Durchbruch nach unten
Seit Anfang 2014 hat sich ein neuer Abwärtstrend bei der Aktie etabliert. Um 8,50 Euro gab es eine Unterstützung. Diese Unterstützung konnte nun nicht mehr gehalten werden. Die Abwärtsdynamik hat sogar zugenommen, und vermutlich wird sich die Beschleunigung nochmals verstärken. Sobald man die Short-Position eröffnet hat, kann man an der Dynamik der Bewegung die Korrektheit der Prognose feststellen.
Sollte sich die Abwärtsbewegung nicht entfalten können, gibt es neue Käufer. Das ist jedoch nicht zu erwarten, denn in der jüngsten Vergangenheit gab es nur wenige Aufwärtsimpulse.
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