Die Stimmung der Börsianer verbessert sich wieder
Vermutlich haben die Börsianer auch die saisonale Entwicklung des DAX im Kopf. Typischerweise gibt es ab Oktober einen bullishen Schub, der bis in das neue Jahr hineinreicht. Viele Anleger wollen den Zug nicht verpassen, und überprüfen die fundamentalen Bedingungen. Dabei gewichten sie die positiven Argumente etwas mehr. Eine kleine Selbsttäuschung, die aber ausreichen könnte, um den DAX wieder schöner erscheinen zu lassen.
Die Börsenstimmung in Frankfurt
Die Frankfurter-Börse zeigt nach neuester Erhebung folgendes Sentiment:
Professionelle Anleger:
51% (+4) bullish 29% (+1) bearish 20% (-5) neutral
Private Anleger:
55% (+3) bullish 30% (+0) bearish 15% (-3) neutral
Die Teilnehmer der Umfrage müssen jede Woche ihre Meinung dazu äußern, ob der der in 4 Wochen höher oder tiefer steht bzw. unverändert sein wird. In der Klammer steht die Veränderung zur Vorwoche.
Technische Ausgangssituation für den US-Aktienmarkt
Bild 1: Tages-Chart des S&P500 mit dem McClellan-Oszillator für die US-Börse (NYSE) mit über 3000 Aktien
McClellan-Oszillator mit leicht bearisher Neigung
Nachdem sich am US-Aktienmarkt ein aufsteigendes Dreieck gebildet hat, und der McClellan-Oszillator kurzfristig sehr hoch stand, gab es nun eine kleine Gegenreaktion. Als beunruhigend kann man die Kursverluste der vergangenen Woche nicht bezeichnen, denn es bewegt sich alles in einem normalen Rahmen.
Allerdings deutet das Verlaufsmuster des McClellan-Oszillators darauf hin, dass noch Platz wir eine weitere Abwärtswelle vorhanden ist. Der Abstand des McClellan-Oszillators zum unteren Bollinger-Band zeigt ein geringes Potenzial. Wenn die Abwärtswelle kommt, müsste sie schon Anfang der Woche starten.
Für bullishe eingestellte Anleger sollte die Abwärtswelle nicht beunruhigend werden. Der Verkauf einer Long-Position kann sich sogar als schwerer Fehler erweisen, denn bei der nächsten Aufwärtswelle kann es dramatisch schnell gehen, so dass man einen guten Einstiegspunkt verpassen würde.
Neuer Aktientipp: Bayer long
Mit weltweit 118000 Mitarbeitern ist die Bayer AG ein Schwergewicht der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Bayer unterteilt sich in drei weitgehend eigenständige Unternehmensteile Bayer HealthCare (Arznei), Bayer CropScience (Planzenschutz) und Covestro (Kunststoffe). Daneben gibt es noch drei Dienstleistungsunternehmen, die meistens für die Bayer AG selbst tätig werden, aber auch externe Leistungen durchführen können.
Mit Covestro bringt Bayer ein neues Unternehmen an die Börse. Ziel ist es, einen ähnlichen Erfolg wie damals mit Lanxess zu erreichen. Obwohl die aktuellen Börsenbedingungen nicht ganz optimal sind, steht der IPO bevor. Das Kunststoff-Unternehmen Covestro soll beim Börsengang 2,5 Milliarden Euro in die Kasse spülen. Die erste Börsennotiz wird am 02.10.15 an der Frankfurter Börse sein. Die Bayer AG möchte zunächst die Mehrheit an Covestro halten. Je nach Anzahl der platzierten Aktien, wird der Streubesitz dann zwischen rund 34 und etwa 40 Prozent liegen.
Finanzergebnisse Bayer
Bayer | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Umsatzerlöse | 36528 | 39760 | 40157 | 42239 | 47183 | 48211 |
Ergebnis vor St. | 3408 | 3294 | 4223 | 4525 | 5659 | 7090 |
KGV | 17 | 24 | 26 | 19 | 16 | 14 |
Angaben in Mio Euro
Angaben 2015 und 2016 sind Schätzungen
Die Geschäftszahlen von Bayer sind besonders von der Gewinnseite interessant. Die Umsätze konnten zwar in den vergangenen Jahren leicht gesteigert werden, doch das Gewinnwachstum ist beeindruckender. Wenn die Prognosen der Bayer AG eingehalten werden können, dass ist die Aktie in 2016 fast schon billig.
Das ist vermutlich der Grund, warum die Bayer-Aktie im Vergleich zum DAX seit längerer Zeit relative Stärke zeigt.
Technische Ausgangssituation der Bayer-Aktie
Bild 2: Wochen-Chart der Bayer-Aktie
Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Die Bayer-Aktie liegt in der Nähe einer Unterstützung
Bayer hat mit Beginn des Sommers einiges vom Aktienwert abgeben müssen. Der Trend und die Volatilität der Kursbewegungen seit April zeigen, dass die Aktie nur eine normale Gegenreaktion auf den langfristigen Aufwärtstrend erzeugte. Es ist weder eine ernsthafte Trendwende noch ein etablierter Abwärtstrend. Im Vergleich zum DAX schlug sich die Aktie sogar gut. Man kann deshalb davon ausgehen, dass die Bayer-Aktie besondere Aufwärtsdynamik entfachen kann, wenn der Gesamtmarkt inklusive DAX sich wieder belebt.
Mit der aktuellen Marktlage ergibt sich bei einem Long-Trade ein gutes Risiko-Chance-Verhältnis. Ein Long-Trade wäre bei 113 Euro gut abgesichert, weil sich dort eine solide Unterstützungszone befindet.
Vermutlich wird die Aktie aus eigenem Antrieb kaum zurückfallen. Das eigentliche Risiko liegt also beim DAX. Wenn der DAX in den nächsten Wochen weiter in die Tiefe stürzen sollte, dann wird sich Bayer nur schwer dagegen wehren können. So realistisch sollte man sein. Was wir jedoch tun können, ist einen Stop-Loss zu setzen, der unterhalb der Unterstützungszone liegt. Mit 107 € als Stop-Loss haben wir genügend Kursabstand und zugleich Sicherheit vor Verlusten.
Insgesamt ist das eine gute Konstellation, um hohe Gewinne einzufahren, und mögliche Verluste zu reduzieren.
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