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Ich finde es ganz praktisch, dass ich im Laufe der Zeit hier bei www.aktienkaufen.com bereits zahlreiche Aktien fundamental analysiert habe. Denn dann habe ich bestimmte Eckdaten solcher Unternehmen beziehungsweise von deren Aktien sozusagen im Hinterkopf – und kann dann fundamentale Nachrichten besser und schneller einordnen.
Aktuelles Beispiel: Zu Beginn des Jahres hatte ich mir die Aktie von Beiersdorf genauer angeschaut. Sie wissen, dabei handelt es sich um einen DAX-Titel und damit einen Blue Chip des deutschen Aktienmarktes. Der DAX stand damals übrigens bei rund 11.500 Punkten und damit rund 1.400 Zähler über dem aktuellen Niveau (während ich diese Zeilen schreibe, steht der DAX bei gut 10.100 Punkten). Was hat sich seitdem aus fundamentaler Sicht bei Beiersdorf geändert, und hat sich deshalb auch meine Einschätzung geändert? Hier die Details:
- Andritz Aktie kaufen – Deshalb ist der Umsatz des Konzerns so stark im letzten Halbjahr gesunken! – 1. Dezember 2018
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- Dt. Beteiligungs AG Jetzt kaufen – Alle Fakten zu den eher enttäuschenden Halbjahreszahlen des Unternehmens! – 1. August 2018
Ich möchte mit einem Blick auf den Chart der Aktie beginnen. Auf diese Weise lässt sich ein schneller visueller Überblick erzielen:
Chart Beiersdorf AG
Quelle: tradingview.com [zum Vergrößern klicken]
Der Kurs der Beiersdorf-Aktie steht unmittelbar vor seinem 12-Monats-Hoch, welches gleichzeitig das Allzeithoch ist und bei gut 84 Euro liegt. Während ich diese Zeilen schreibe, notiert die Aktie bei rund 82 Euro. Und natürlich sind solche alten Topps dann ein gewichtiger Widerstand, wenn es darum geht, sie zu überwinden. Ein Allzeithoch ist „nicht ohne“, und natürlich tut sich die Beiersdorf-Aktie derzeit mit diesem Widerstand etwas schwer. Klappt der Break? Die Wahrscheinlichkeit dafür wird meiner Ansicht nach durch überzeugende Fundamentaldaten erhöht. Und wie sehen diese nun aus?
Dazu ein Rückblick. Denn in der Einleitung hatte ich erwähnt, dass ich bereits Anfang des Jahres eine Analyse zur Beiersdorf-Aktie erstellt hatte. Es war Anfang März, da schreib ich hier bei www.aktienkaufen.com zu dieser Aktie diese Zeilen:
„Natürlich, Qualität hat ihren Preis. Doch ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von aktuell rund 5,5 sowie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis des Geschäftsjahres 2014 von über 30 finde ich dann doch etwas happig. Auf dem aktuellen Niveau finde ich die Beiersdorf Aktie deshalb trotz derzeit intaktem Aufwärtstrend nicht attraktiv.“
Quelle: Beiersdorf Aktie kaufen?
Seit dieser Einschätzung hat das Unternehmen neuere Zahlen veröffentlicht. Die jüngsten Zahlen sind die Halbjahreszahlen (die 9-Monats-Zahlen stehen planmäßig am 4. November an, also in rund zwei Wochen). Hier also der Blick auf die Eckdaten der Halbjahreszahlen:
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Rahmendaten Halbjahreszahlen Beiersdorf AG
- Im ersten Halbjahr 2015 stieg der Umsatz der Beiersdorf AG um 7,3% (nominales Wachstum) auf 3,402 Mrd. Euro.
- Das Ebit ohne Sondereffekte – mithin das operative Ergebnis – stieg auf Konzernebene um +12,4% auf 508 Mio. Euro. Damit stieg dieser Wert im Vergleich zum Umsatz überproportional, d.h. stärker als der Umsatz und damit erhöhte sich die Rentabilität. Konkret:
- Wenn das Ergebnis schneller als der Umsatz steigt, dann erhöht sich folgerichtig auch die Ebit-Umsatzrendite. Diese Kennzahl stieg von 14,3% im vergleichbaren Vorjahrszeitraum auf 14,9% im ersten Halbjahr 2015.
- Das Ergebnis pro Aktie stieg von 1,35 Euro im ersten Halbjahr 2014 auf 1,53 im ersten Halbjahr 2015.
Den vollständigen letzten Quartalsbericht bzw. die Halbjahreszahlen (in denen die Zahlen zum zweiten Quartal enthalten sind) der Beiersdorf AG finden Sie unter diesem Link im Internet:
Zwischenbericht Januar bis Juni 2015 der Beiersdorf AG
Aktualisierung des fairen Wertes pro Aktie
Ich möchte mir die grundlegende Kennzahl „Kurs-Gewinn-Verhältnis“ anschauen. Dazu habe ich nachgeschaut, wie sah es im letzten Geschäftsjahr aus? Einen wie großen Anteil am Gesamtgewinn des Jahres machte das erste Halbjahr aus? Konkret, am besten auf den „Gewinn pro Aktie“ bezogen:
Im Gesamtjahr 2014 wurden laut dem Geschäftsbericht 2014 der Beiersdorf AG pro Aktie ohne Sondereffekte 2,53 Euro verdient. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 1,35 Euro pro Aktie verdient. Damit lag der Anteil des ersten Halbjahrs am gesamten Gewinn pro Aktie in 2014 bei rund 53,4%.
Wenn ich diesen Wert auch für 2015 anwende und den Gewinn pro Aktie von 1,53 Euro, dann ergibt sich für das Gesamtjahr laut Dreisatz-Berechnung ein Wert von knapp 2,87 Euro. Beiersdorf hat margenstarke Produkte – aber es ist nicht annähernd so wachstumsstark wie zum Beispiel eine United Internet AG, bei der ich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 25 für fair erachte. Aber selbst wenn ich auch hier ein KGV von 25 als „fair“ nehmen würde, errechnet sich auf Basis eines geschätzten Gewinns pro Aktie von 2,87 Euro im laufenden Geschäftsjahr ein Kurs von „lediglich“ 71,75 Euro. (2,87 * 25) Und der aktuelle Kurs von rund 82 Euro liegt bereits darüber…
Hinzu kommt: ich finde die oben genannten Halbjahreszahlen gar nicht so gut, wie sie auf den ersten Blick aussehen. Es war ja die Rede vom „besten Ergebnis der Firmengeschichte“. Ich habe genauer hingeschaut – das ist schließlich meine Aufgabe. Und ich finde, der angegebene Umsatzanstieg relativiert sich doch arg. Denn der veröffentlichte Zuwachs von 7,3% kam zu einem großen Teil durch Übernahmen zustande. Ohne diese hätte der Umsatzanstieg bei „nur“ 1,4% gelegen. Natürlich, das ist auch ein Plus, und solide – aber doch deutlich geringer als die zunächst ins Auge springenden +7,3%. Die Umsatzveränderung aufgrund des bestehenden Geschäfts wird „organisches Wachstum“ genannt. Und ein Konzern mit starken Marken wie Beiersdorf kann auch ohne Umsatzwachstum hohe Gewinne erzielen.
Hohe Gewinne dank margenstarker Produkte wie Nivea
Es sind die markenstarken Produkte des Konzerns (denken Sie nur an „Nivea“) sorgen dafür, dass hohe Margen erzielt werden können. Und das ist ja auch der Fall, wie die Ebit-Umsatzrendite von 14,9% zeigt. Auch wegen der starken Marken arbeitet Beiersdorf hochprofitabel. Das Unternehmen ist im Bereich „Consumer“ weiterhin sozusagen ein „Platzhirsch“ auf dem deutschen Heimatmarkt. Doch was ist das? Eine weitere Differenzierung der Umsätze nach Regionen ist auch aufschlussreich. Denn hier zeigt sich, dass Beiersdorf im Osteuropageschäft in schönes Umsatzplus von 6,4% vorweisen konnte. Insbesondere in Russland wurden starke Zuwachsraten erzielt. Während andere zu kurz denken und diesen Markt meiden, macht Beiersdorf offensichtlich gute Geschäfte mit russischen Konsumenten. Überdurchschnittliches Wachstum in Osteuropa – doch unterdurchschnittliches Wachstum in Westeuropa. Und da gab es sogar einen Rückgang: Die Umsätze in Westeuropa lagen den Firmenangaben um 1,4% unter dem Vorjahreswert. Da hat sich also das ins Auge springende Umsatzwachstum von +7,3% noch weiter relativiert.
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Mein Fazit: Beiersdorf Aktie hoch bewertet
Weiterhin gilt: Qualität hat ihren Preis. Und angesichts der hohen Margen und starken Marken bei Beiersdorf würde ich hier als Value Investor mit Bauchschmerzen bestenfalls ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 akzeptieren. Das würde auf Basis der geschätzten Gewinne des laufenden Jahres einem Kurs von 71,75 Euro entsprechen. Doch aktuell stehen wir bereits bei rund 82 Euro und damit über dieser Marke. Natürlich, wenn der Break über das Allzeithoch klappt, ist charttechnisch die Luft durchaus nach oben frei. Doch aus fundamentaler Sicht kann ich nur sagen: Derzeit ist mir die Aktie schlicht und einfach zu teuer = zu hoch bewertet!
Klarstellung
Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.


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