Brenntag-Aktie kaufen? Die Analyse & Gesamtmarktanalyse KW 29

Ein griechischer Markttest

Die griechische Volksabstimmung für oder gegen weitere Reformen zeigte, wie robust die Aktienmärkte sind. Die Aktienmärkte gaben zwar nach dem griechischen „Nein“ etwas nach, doch von panikartigen Verkäufen waren die Märkte weit entfernt. Und so zeigen ebenso die wöchentlichen Erhebungen der Frankfurter Börse, dass die Mehrheit bullish bleibt. Die neuesten Erhebungszahlen lassen vermuten, dass die professionellen Anleger nur kurzfristig denken. Das Muster bleibt seit Wochen ähnlich. Die professionellen Anleger werden bullisher, wenn der DAX fällt und sie werden bearisher, wenn er steigt. Das ist ein klares zyklisches Verhalten. Und es ist nicht zu erwarten, dass sich das in den nächsten Wochen verändern wird.

Die Börsenstimmung in Frankfurt

Die Frankfurter-Börse zeigt nach neuester Erhebung folgendes Sentiment:

Professionelle Anleger:             48% (-9) bullish             29% (+4) bearish          23% (+5) neutral

Private Anleger:            55% (+2) bullish            35% (+7) bearish          10% (-9) neutral

In der Klammer steht die Veränderung zur Vorwoche.

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Trading-Tipp:

Nehmen Sie den Indikator „Stochastic-Fast mit 14er-Einstellung und 3er-Glättung, und handeln Sie damit den DAX. Sobald der Indikator in den Extrembereich eindringt, gibt es hervorragende Gewinnchancen, wenn Sie eine Gegenposition einzunehmen.

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Bild 1: DAX-Tages-Chart mit Stochastik-Indikator

Seit Anfang Mai ist das DAX-Verhalten stark zyklisch. Die Ober- und Untergrenzen der Stochastik sind gute Kauf- und Verkaufsgelegenheiten.

Bullishes Momentum am US-Aktienmarkt

Beim amerikanischen Aktienmarkt müsste es in der nächsten Woche etwas bullisher werden, da sich ein kurzfristiges Aufwärtsmomentum andeutet. Zu erkennen ist dies am Trendlinienbruch (siehe unteren Chart), der meistens Schwung bringt. Weil die professionellen Marktteilnehmer nur kurzfristig agieren, sollte man aber nicht damit rechnen, dass die Aktienmärkte ihren langfristigen Aufwärtstrend wieder fortsetzen.

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Bild 2: Tages-Chart des S&P500 mit dem McClellan-Oszillator für die US-Börse (NYSE) mit über 3000 Aktien

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Technische Ausgangssituation für den US-Aktienmarkt

Beim S&P500-Index sollte bei 2110 Punkten das Ende einer möglichen Aufwärtsbewegung liegen. Dort ist ein starker Widerstand, der mit dem zyklischen Verhalten der Marktteilnehmer harmonieren könnte. So gäbe es bei 2110 Punkten eine bearishe Kombination aus einem überkauften Markt und dem erwähnten Widerstand.

Ein kurzer Blick auf den McClellan-Oszillator bestätigt, dass es in den nächsten Wochen schwierig wird. Üblicherweise zeigt die Nulllinie des McClellan-Oszillators den ausgeglichenen Marktzustand. Hier gibt es eine Oszillator-Verschiebung nach unten, denn er liegt mehrheitlich unterhalb der Nulllinie. Der Markt ist damit eher zu fallenden Kursen geneigt.

In der jüngsten Vergangenheit zeigt der MACD mit seinem Histogramm (blauen Säulen) den Zeitpunkt für neue Aufwärtsbewegungen. Im oberen Chart sind die Zeitpunkte mit roten Pfeilen markiert. Das Histogramm des MACD war jeweils tief ausgeprägt. In der aktuellen Situation ist das nicht der Fall. Deshalb ist insgesamt Vorsicht für den Aktienmarkt angesagt.

Besser ist es ausgewählte Aktien in schwächeren Börsenphasen einzusammeln, als darauf zu hoffen, dass mit einem Kaufen-und-Halten der Aufwärtstrend wieder einsetzt.

Beim McClellan-Oszillator wird die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien berechnet. Anschließend wird das Ergebnis mit zwei verschiedenen exponentiellen Moving-Averages (EMA) geglättet dargestellt. Das Ergebnis ist ein Oszillator, der um die Nulllinie pendelt.

Der McClellan-Oszillator gibt grundsätzlich seine Handelssignale beim Überschreiten der Nulllinie. Er ist besonders schnell im Vergleich zu anderen Indikatoren. Meistens gibt er vorzeitige Umkehrsignale, wenn der Markt seine Richtung ändern möchte. Die schnellsten Warnsignale gibt es auf Basis von Divergenzen. Ein Markt ist gesund, wenn jedes neue Kurshoch bzw. -tief im Gleichschritt auch vom McClellan-Oszillator bestätigt werden.

Neuer Aktientipp: Brenntag – Long

Brenntag bezeichnet sich selbst als Weltmarktführer im Chemiehandel. Das klingt selbstbewusst. Das kann Brenntag durchaus sein, denn das 1874 gegründete Unternehmen hat eine lange Geschichte. Gestartet ist Brenntag damals als Eiergroßhandel. Schon in den frühen Jahren erweiterte Brenntag das Produktsortiment. Früheste Aufzeichnungen belegen, dass Medikamentenhandel und Chemiehandel schon einen kleinen Umsatzanteil ausmachten.

Mittlerweile liegen Welten zwischen den Anfängen und dem heutigen Unternehmen. Kein Wunder, denn das Unternehmen hat zwei Weltkriege überstanden. Heute steht das MDAX-Unternehmen mit mehr als 13000 Mitarbeitern und circa 10 Milliarden Euro Umsatz hervorragend dar.

Brenntag wächst seit Jahren kontinuierlich in den Umsätzen. Möglich wird dies durch Übernahmen von anderen Unternehmen und durch Erweiterungen des Produktsortiments. Dabei setzt Brenntag gerne auf Zukäufe von Unternehmen in Nordamerika und Asien.

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Finanzergebnisse von Brenntag

Brenntag201120122013201420152016
Umsatzerlöse867996899769100151087511415
Ergebnis vor St.416471466510634695
KGV131520211816

Angaben in Mio Euro

Angaben  2015 sind Schätzungen

Die Geschäftszahlen zeigen, dass Brenntag konstant profitabel ist, und im Vergleich zu anderen MDAX-Unternehmen nicht hoch bewertet ist. Das zeigte sich auch im Verlauf des Aktienkurses, denn Brenntag konnte sich bisher in der schwächeren Sommerzeit verhältnismäßig gut halten. Das ist möglich, weil die Geschäfte gut liefen, und die Aktie nie übertrieben hoch bewertet war.

Technische Ausgangssituation von Brenntag

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Bild 3: Wochen-Chart der Brenntag-Aktie

Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.

Der starke Money-Flow suggeriert bald neue Höchstkurse

Am 15.04.15 schaffte Brenntag ein Allzeithoch von 59,39 Euro. Ab diesem Zeitpunkt fiel die Aktie zurück. Es war ein geordneter Rückzug ohne Verkaufspanik. Im Bild ist eine trendbestimmende Pitchfork eingezeichnet. Nach dem nun der Kurs an die obere Widerstandslinie der Pitchfork angestoßen war, gab die Marktgeometrie ein typisches Kursmuster vor. Dabei fiel der Kurs auf die mittlere Linie der Pitchfork zurück. Es ist eine Idealkonstellation. So lässt sich mit dieser Ausgangssituation, sogar die nächste Prognose stellen. Die mittlere Linie der Pitchfork ist üblicherweise eine Unterstützung. Der Kurs müsste nun von dort aus nach oben abprallen.

Die in den Chart eingetragenen Kursziele beziehen sich auf das Jahr 2015. Vermutlich wird die Brenntag-Aktie noch ein wenig Zeit benötigen, um neue Höchststände erzeugen zu können. Mit dem starken Money-Flow sind die Anzeichen konstant bullish.

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Risikohinweis Christian Lukas