Deutsche Aktien sind beliebt
Aktien nicht mehr preiswert
Mittlerweile tun sich langfristige Profianleger mit Kauforders schwer. Schließlich wird die Börsenparty nicht ewig weiter gehen. Auf der anderen Seite, muss man die Rahmenbedingungen beachten. Wenn Geld vorhanden ist, dann muss es auch angelegt werden. Momentan sind die Verhältnisse so, dass alles außer Aktien relativ uninteressant ist.
Der DAX hat mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 19 ein mittleres Niveau angenommen. Die Aktien sind nicht mehr billig, aber auch nicht überteuert. Vor fünf Jahren war der DAX mit einem Durchschnitts-KGV von 11-13 durchaus preiswert. Seitdem sind die Kurse kontinuierlich angezogen.
Langfristige Investoren bleiben zurückhaltend
Der Frankfurter Sentiment-Index für Aktien beschreibt die professionellen Marktteilnehmer in einer abwartenden Haltung. Offene Positionen werden gehalten, aber keine Neueinstiege gewagt. Im Gegensatz dazu sind die privaten Anleger nervöser. Sie schließen ihre Positionen. Das könnte ein Fehler sein!
Was passiert, wenn die Rallye immer weiter läuft? In diesem Fall stehen die privaten Anleger unter einem Kaufzwang. Der wiederholte Neueinstieg in einem laufenden Trend würde dann sogar zu einer Beschleunigung des Trends beigetragen.
Lauf Forrest (Gump). Lauf!
Die externen Marktbedingungen lassen vermuten, dass sich der Trend noch weiter fortsetzen wird. „The trend is your friend, until it ends.“ Demnach würde der DAX seine Bewegung fortsetzen, bis er absolut nicht mehr kann. Und dann kommt wieder die Peitsche der Bären, mit der die Bullen gebändigt werden. Ein crash-ähnlicher Absturz von einem hohen Kursniveau gab es schließlich schon oft.
Die Gefahr kommt von der US-Notenbank
Ein Peitschenhieb könnte aus Amerika kommen, denn die starke Abwertungsrallye des Euros zum US-Dollar kann der US-Notenbank nicht gefallen. Die US-Wirtschaft kann nur schwer das Wachstum fortsetzen und Arbeitsplätze schaffen, wenn die Preise für Exportprodukte ständig ansteigen. Jetzt schon haben US-Unternehmen wie Procter&Gamble oder McDonald Schwierigkeiten ihre Unternehmensgewinne zu stabilisieren.
Die US-Notenbank sieht in der Konjunktursteuerung ihre erste Aufgabe. Und erst in zweiter Hinsicht ist die Stabilität des US-Dollars wichtig. Demnach wären Gegenmaßnahmen zur Reduzierung des US-Dollars nicht abwegig.
Wann bricht der DAX zusammen?
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sprechen für einen fortgesetzten Aufwärtstrend. Da irgendwann jede Aufwärtswelle erschöpft ist, kann ein Blick auf den inneren Zustand des DAX nicht schaden.
Hierzu möchte ich Ihnen einen besonderen Chart zeigen:
Bild 1: Der DAX im Tages-Chart. Zusätzlich sind zwei Gesamtmarktindikatoren angefügt. Der obere Indikator ist die Advance-Decline-Line (ADL). Sie zeigt die Differenz der gestiegenen und gefallenden DAX-Aktien. Der untere Indikator ist Differenz aus den DAX-Aktien, die neue Hochs oder neue Tiefs (Neue H-L) geschafft haben.
Fast perfekte Ausstiegssignale für den DAX
Beide Indikatoren (ADL und Neue H-L) sind wertvoll, wenn man sie als Momentum-Indikatoren benutzt. Besonders die Länge eines Trends kann auf diese Weise abgeschätzt werden.
Wenn Sie sich das obere Bild 1 anschauen, dann werden Sie feststellen, dass die Indikatoren in der Vergangenheit mit Hilfe des Trendlinienbruchs sehr präzise Signale abgegeben haben. Die jüngsten drei Trendlinienbrüche waren nahezu perfekte Ausstiegssignale (= Short-Signale).
Die jüngste ungebrochene Trendlinie ist so angelegt, dass das nächste Ausstiegssignal klar erkennbar wird. Der große Abstand zwischen der Trendlinie und dem jeweiligen Indikatorverlauf zeigt, dass keine unmittelbare Gefahr droht (grau-markiert). Der Abstand zwischen Trendlinie und Indikator ist so groß, dass selbst kleine Kursrücksetzer den Aufwärtstrend wenig gefährden.
Um einen radikalen und unerwarteten Kurseinbruch des DAX zu erzeugen, müsste der US-Aktienmarkt crash-artig zusammenbrechen und dann den DAX mitreißen. Wahrscheinlich ist das nicht. Deshalb bleibt vorerst die Börsen-Ampel auf „grün“.
Neuer Aktientipp: Celgene
Celgene ist ein lupenreines Biotech-Unternehmen der Spitzenklasse. In den vergangenen Monaten konnte die Biotech-Branche die meisten Aktienmärkte outperformen. Einer der Profiteure ist Celgene. Während viele andere Biotech-Unternehmen schon hohe Unternehmensbewertungen haben, kann Celgene noch ein akzeptables Niveau anbieten.
Für 2015 rechnen die Analysten mit einem KGV von 24. Andere Biotech-Unternehmen liegen eher bei KGVs von 50 oder mehr. Man sieht daran, dass sehr viel Zukunftsphantasie in den Aktienkursen eingepreist ist. Das liegt oft daran, dass Biotech-Unternehmen hohe Forschungskosten haben, und es nur die wenigsten Produkte bis zur Markteinführung schaffen.
Celgene ist schon ein ganzes Stück weiter. Sie haben einige Blockbuster-Produkte wie zum Beispiel das Krebsmedikament Revlimid gegen Knochenmarkkrebs. Mit den bereits im Markt etablierten Produkten hat das Unternehmen einen soliden Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. So ist es auch zu erklären, dass Celgene eine vergleichsweise hohe Umsatzrendite erzeugen kann.
Neues Umsatzwachstum geplant
In den nächsten Jahren hat Celgene weitere vielversprechende Produkte in der Hinterhand. Das Umsatzwachstum wird sich deshalb weiter erhöhen. Neben Revlimid gibt es Produkte wie Vidaza, Abraxane oder Otezla. Celgene rechnet damit, dass Umsätze in Milliardenhöhe noch bis 2017 erzielt werden können.
Wer in zukunftsträchtige Märkte investieren möchte, kommt an Celgene kaum vorbei. Weil die Aktie vergleichsweise günstig ist, sollte Celgene auch auf den Kaufzetteln der finanzstarken Investoren liegen.
Celgene | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 |
Umsatzerlöse | 3578 | 4842 | 5425 | 6483 | 7670 | 9334 |
Ergebnis vor Steuern | 1012 | 1419 | 1681 | 1665 | 3689 | 4693 |
KGV | 31 | 24 | 24 | 50 | 28 | 24 |
Angaben: finanzen.net
Angaben für 2014 und 2015 sind Schätzungen
Bild 2: Kaufempfehlung Celgene-Aktie im Wochen-Chart
Der Chart zeigt den Celgene-Kursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Technische Ausgangssituation
Celgene befindet sich in einem starken Aufwärtstrend. Seit Jahren kennt die Aktie nur den Weg nach oben. Erstaunlicherweise hat sich der Trend sogar noch etwas beschleunigt. Der obere Chart (Bild 2) zeigt eine zweite Aufwärtswelle seit 2014, die noch steiler verläuft, als die erste Aufwärtswelle zuvor. Das bestätigt, dass das Kaufinteresse deutlich zugenommen hat. Ein typisches Zeichen dafür, dass Celgene selbst nach einer Korrektur sofort wieder bereit sein wird, den Aufwärtstrend wieder aufzunehmen.
Der Money-Flow ist in 2015 etwas zurückgefallen, und der Indikator steht in der Nähe der Nulllinie. Innerhalb eine Aufwärtstrends ist das ein guter Einstiegszeitpunkt.
- Total Aktie kaufen – Alles Fakten und Hintergründe zur positiven Überraschung für Analysten! – 24. November 2018
- Airbus Aktie kaufen – So hoch könnte der Kurs des Flugzeugbauer Wertpapiers fliegen! – 8. September 2018
- Facebook Aktie kaufen – So schockte Facebook die Anleger mit seinen Finanzdaten! – 2. August 2018
- BMW-Aktie kaufen KW 27 – und DAX-Analyse – 3. Juli 2018
- Tesla kaufen – Wie lang werden die Investoren noch zuversichtlich bleiben? – 31. Mai 2018