Viele Anleger sind der Auffassung, dass mit deutschen Aktien in diesem Jahr bisher relativ gute Gewinne erzielt werden konnten, da der DAX eine gute Performance hingelegt habe. Dieser Eindruck täuscht allerdings, denn tatsächlich ist es so, dass gerade die deutschen Börsen seit Anfang des Jahres sogar leicht im minus liegen. Die DAX Performance 2014 ist demnach bisher negativ, was sicherlich zahlreiche Aktionäre und sonstige Investoren überraschen dürfte. Insbesondere im Vergleich mit anderen europäischen Börsen sowie Leitbörsen außerhalb Europas gehört der DAX-Index mit zu den Schlusslichtern.
DAX bildet bisher in 2014 eine der wenigen unrühmlichen Ausnahmen
Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass es in diesem Jahr diverse internationale Krisenherde gegeben hat und noch immer gibt, wie zum Beispiel die Krise in der Ukraine oder auch bezüglich der Terrormiliz IS, wäre es eigentlich logisch, dass an den Aktienmärkten vor allem sinkende Kurse zu beobachten sind. Tatsächlich ist es jedoch so, dass die meisten Börsen in den ersten drei Quartalen des Jahres sogar relativ gut gelaufen sind. Es gibt jedoch einige wenige Ausnahmen, zu denen unter anderem auch der Deutsche Aktienindex gehört. Die DAX Performance ist bisher in diesem Jahr leicht negativ, was insbesondere aufgrund der Tatsache recht verwunderlich ist, dass der Deutsche Aktienindex im vergangenen Jahr noch zu den weltweiten Gewinnern zählte. Von Beginn des Jahres bis jetzt (Anfang Oktober) hat der DAX rund zwei Prozent an Wert eingebüßt.
Zahlen zur bisherigen DAX Performance 2014
Aktuell bewegt sich der Deutsche Aktienindex bei rund 9.200 Punkten, was gegenüber dem Anfang des Jahres ein Minus von etwa 200 Punkten ist. Zu Beginn des Jahres startete der Leitindex nämlich mit rund 9.400 Punkten. Das bisherige Jahrestief lag im April bei rund 8.900 Punkten, während im Juli sogar ein historisches Hoch von über 10.000 Punkten erreicht werden konnte. Seit diesem Höchststand hat der DAX also in den vergangen drei Monaten über 800 Punkte und damit rund acht Prozent seines Wertes verloren. Die diesjährige Entwicklung steht im Gegensatz zur DAX Performance 2013, denn im vergangenen Jahr konnte der Index von 7.600 auf rund 9.400 Punkte steigen, also eine Wertentwicklung von rund 24 Prozent erzielen. Interessant ist definitiv auch die DAX Performance im Vergleich zur Entwicklung zahlreicher anderer Börsen, die in den ersten drei Quartalen des Jahres oftmals besser als beim deutschen Leitindex ausfällt.
Tatsächlich ist die Performance beim DAX sogar noch etwas negativer, als die Zahlen aussagen. Der DAX wird nämlich als Performance-Index notiert, während zahlreiche andere weltweite Leitindizes als Kursindex festgestellt werden. Dies bedeutet, dass im DAX auch Dividende und einige andere Kapitalmaßnahmen der 30 DAX-Aktien berücksichtigt werden, sodass der „reine“ Punktverlust sogar noch etwas größer ist, wenn man sich stattdessen den DAX als Kursindex betrachtet, der ebenfalls festgestellt wird, jedoch in den Medien kaum genannt wird.
Amerikanische und andere ausländische Börsen mit größerem Plus
Insbesondere bei den amerikanischen Börsen ist es so, dass diese bisher einen deutlichen Vorsprung vor dem DAX haben, was die Wertentwicklung in 2014 angeht. So hat beispielsweise der S&P eine Performance von rund acht Prozent hinlegen können, was in ähnlicher Form auch für die NASDAQ gilt. Man muss aber nicht nach Übersee schauen, um diverse Börsen zu finden, die auch in diesem Jahr bisher im Plus liegen. So notiert beispielsweise der EuroStoxx50 derzeit bei rund 3.160 Punkten, während er zu Beginn des Jahres noch bei 3.060 Punkten lag. Noch wesentlich besser konnten sich insbesondere die Börsen in den südeuropäischen Ländern, wie zum Beispiel Italien und Spanien, entwickeln. Hier konnten sich Aktionäre über eine Performance freuen, die bei rund zehn Prozent lag. Aber auch die meisten direkten Nachbarn von Deutschland konnten mit ihren Leitindizes ein besseres Ergebnis erzielen, als es bei der DAX Performance 2014 bisher der Fall ist. So liegt beispielsweise der niederländische AIX 25 Index aktuell mit rund drei Prozent im Plus. Ganz besonders positiv entwickelten sich bisher in diesem Jahr die sogenannten Schwellenländer-Börsen, also die Börsenplätze im Bereich im Emerging-Markets, zu denen unter anderem Indien und China zählen. Einen Spitzenplatz nimmt in diesem Jahr bisher die Börse in Indien ein, die ein Kursplus von über 20 Prozent verzeichnen kann. Aber auch die Entwicklung in China ist deutlich positiv, denn hier konnte der Aktienindex im Durchschnitt eine Performance von rund zwölf Prozent hinlegen.
Globale Krisen als Ursache für die schlechte DAX-Performance?
Wer sich die bisherige DAX Performance 2014 im Vergleich betrachtet, der stellt sich natürlich schnell die Frage, welche Gründe es für die negative Kursentwicklung geben könnte. Die meisten Experten gehen davon aus, dass insbesondere die weltweiten Krisenherde dafür verantwortlich sind, dass die Entwicklung beim DAX in diesem Jahr bisher nicht besonders erfreulich ist. Zu nennen ist hier in erster Linie der Ukraine-Russland-Konflikt, der natürlich diverse wirtschaftliche Folgen hat, die nicht gerade positiv sind. Eine direkte Auswirkung sind insbesondere in Deutschland vor allem die sinkenden Exporte, die auch auf die von Russland verhängten Wirtschaftssanktionen zurückzuführen sind. Die von der EU verhängten Sanktion gegen Russland führen natürlich ebenfalls dazu, dass weniger exportiert werden darf. Da Russland für Deutschland mittlerweile ein sehr wichtiger Handelspartner geworden ist, ist es durchaus nachvollziehbar, dass die Wachstumsaussichten gebremst sind, was sich wiederum negativ auf die Aktienkurse auswirken könnte. Darüber hinaus ist es aber auch die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland selbst, die einen nicht gerade positiven Einfluss auf die Konsumaussichten hat. So ist beispielsweise der Ifo-Geschäftsklimaindex bereits fünf Monate in Folge gesunken, was eine erhöhte Skepsis auf Verbraucherseite zum Ausdruck bringt.
Viele DAX-Aktien besonders im 3. Quartal im Minus
Dass der DAX-Index in der Summe bisher eine negative Performance hingelegt hat, liegt natürlich an den im Index enthaltenen Aktien. Insbesondere im 3. Quartal 2014 waren es von den 30-DAX-Werten lediglich acht Aktien, die überhaupt im Plus lagen. Dies bedeutet, dass 22 der 30 DAX-Aktien in den vergangenen drei Monaten eine negative Performance erzielten. Den schlechtesten Wert hatte dabei die Lufthansa, deren Aktien von Anfang Juli bis Ende September rund 20 Prozent an Wert verloren. Es gibt aber durchaus auch einige DAX-Konzerne, die im 3. Quartal eine gute Performance erreichen konnten, wobei hier insbesondere die Chemie- und Medizin-Aktien zu nennen sind. So liegt das Plus beispielsweise bei Merck im 3. Quartal bei über zwölf Prozent und auch Fresenius Medical Care konnte mit seinen Aktien ein Kursplus von knapp neun Prozent erreichen.
Aussichten für die kommenden drei Monate
Für Anleger und Experten stellt sich aufgrund der vergangenen DAX Performance 2014 und die spannende Frage, wie sich der Index in den restlichen drei Monaten des Jahres verändern könnte. Gegen eine positive Trendwende spricht vor allem, dass die aktuellen Konjunkturdaten nach wie vor darauf hinweisen, dass es kein nennenswertes Wirtschaftswachstum gibt. Auf der anderen Seite gibt es allerdings auch einige positive Nachrichten, wie zum Beispiel die Tatsache, dass der Euro im Vergleich zum US-Dollar bereits deutlich gesunken ist. Dies wiederum dürfte dazu führen, dass die deutschen Exporte wieder ansteigen könnten. Ferner ist positiv zu bewerten, dass der private Konsum sich nach wie vor auf einem stabilen Niveau hält, was ebenfalls grundsätzlich positiv für die Botschaft ist. Aus charttechnischer Sicht ist es darüber hinaus so, dass es gerade im Oktober und November gegen Ende des Jahres oftmals schon eine sogenannte Jahresendralley gab, auf die Börsianer auch in 2014 für das vierte Quartal noch hoffen.
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