Politische Börsen haben kurze Beine
Objektivität ist ausgeschaltet
Die Politiker kochen ihre eigene Suppe ohne das Volk. Dabei werden wiederholt die politischen Interessen über die ökonomische Vernunft gestellt. Ob das auf längere Sicht gut geht? Die wirtschaftliche Realität in Griechenland ist objektiv schlecht. Die Wahrscheinlichkeit ist demnach sehr gering, dass Griechenland jemals seine Schulden zurückzahlen kann.
Echte Börsenpsychologie in der Politik
Wer etwas über Börsenpsychologie lernen möchte, der muss unbedingt die Politiker beobachten. Besonders Börsenanfänger kommen gelegentlich in eine Situation, wo sie zu lange an einer Aktie festhalten. Oftmals sind sie vom Unternehmen sehr überzeugt. Sie sagen sich immer wieder, dass die Kursverluste nur vorübergehend sind, da das Unternehmen phantastisches Potenzial hat. So wird aus dem kleinen Verlust ein großer Verlust.
Das ist vergleichbar mit der politischen Situation. Die deutschen Politiker haben sich mit der EU in eine schwierige Lage gesteuert, aus der sie nicht mehr herauskommen. Der wirtschaftliche Schaden ist bereits gewaltig, und man kann es dem deutschen Volk nicht mehr plausibel erklären, wie man den schweren Fehler begehen konnte. Statt endlich einen Stop-Loss zu setzen, versucht man mit Starrköpfigkeit am eigenen Tun festzuhalten. Man riskiert noch mehr, obwohl der griechische Abwärtstrend weiter zunimmt.
Genau den gleichen Fehler begehen Börsianer. Weil der Buchverlust mit der Aktie schon so groß geworden ist, wollen sie den Verlust nicht realisieren. Oft kommt der Satz: „ Ich habe doch schon so viel verloren, da lohnt das Verkaufen doch nicht mehr“. Und der Börsianer hofft, dass sich der Abwärtstrend irgendwie doch noch umkehrt.
Wer jetzt glaubt, dass es sich um schwache Charaktere handelt – falsch. Es sind oft stolze und charakterstarke Menschen, die sich in die Situation manövrieren. Aus einem kleinen Fehler, wird ein schwerer Fehler. Und wenn dieser nicht korrigiert wird, entsteht der katastrophale Fehler.
Die Börsenstimmung in Frankfurt
Die Frankfurter-Börse zeigt nach neuester Erhebung folgendes Sentiment:
Professionelle Anleger: 43% (-5) bullish 32% (+3) bearish 25% (+2) neutral
Private Anleger: 49% (-6) bullish 28% (-7) bearish 23% (+13) neutral
In der Klammer steht die Veränderung zur Vorwoche.
Die Zahlen zeigen, dass die Mehrheit der Börsianer weiterhin ein bullishe Erwartung hat. Zwar hat sich wie so oft, mit steigenden Kursen das Bullenlager verkleinert; insgesamt bleibt die Mehrheit bullish. Die Börsenpsychologen an der Frankfurter Börse gehen davon aus, dass einige Börsianer in Schieflage waren, und nun mit steigenden Aktienkursen ihre Positionen geschlossen haben. Gleichzeitig hat sich damit das neutrale Börsenlager vergrößert.
Bullishes Momentum am US-Aktienmarkt
Der amerikanische Aktienmarkt müsste in der nächsten Woche mit bullishen Unterton starten, ohne dass es merkbaren Kursfortschritt gibt.
Bild 1: Tages-Chart des S&P500 mit dem McClellan-Oszillator für die US-Börse (NYSE) mit über 3000 Aktien
Technische Ausgangssituation für den US-Aktienmarkt
Der McClellan-Oszillator zeigt eine der stärksten Marktbewegungen seit langer Zeit. Demnach waren in der vergangenen Woche sehr viele Aktien am Kursanstieg beteiligt.
Im Bild 1 sind um den McClellan-Oszillator Keltner-Bänder gelegt. Der Indikator ist aus den Bändern hinaus geschossen. Damit ist der Markt kurzfristig überkauft.
Man kann die abgelaufene Aufwärtswelle durchaus als Druckwelle bezeichnen. In über 60% der Fälle gibt danach eine weitere Aufwärtswelle. Zum Start der nächsten Woche müsste es eine kurze Pause für die Aufwärtsbewegung geben. Es ist jedoch kein Grund die eigenen Aktien zu verkaufen. Eine weitere Welle sollte noch in der zweiten Wochenhälfte starten. Wer jetzt die Kursgewinne mitnimmt, der verpasst möglicherweise die nächste Welle.
Neuer Aktientipp: Dialog Semiconductor – Long
Halbleiteraktien haben es in den vergangenen Monaten nicht leicht gehabt. Vermutlich hat sogar der Halbleiterbereich den weltweiten Indizes am meisten zugesetzt. Halbleiteraktien gelten grundsätzlich aus als Vorläufer für die Weltwirtschaft. Dementsprechend gibt es auch in anderen Segmenten Verkaufsneigungen.
Von der Branchenschwäche konnte man beim TecDAX-Wert Dialog Semiconductor nicht viel bemerken. Und auch rückblickend konnte man in den vergangenen Jahren mit dieser Aktie nicht viel falsch machen. Sie läuft einfach gut. Das ist nicht ohne Grund so, denn Dialog baut individuelle Chips für Kunden. Solche Chips werden zum Beispiel von Apple in ihrem iPhone eingebaut. Weil die Chips individuell sind, gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den Auftraggebern, und eine entsprechende längere Vorlaufzeit. Das ist ein Grund, warum Dialog in der Vergangenheit meistens die Geschäftsprognosen übertreffen konnte. Es herrscht Planungssicherheit.
Solange große Kunden wie Apple ihre Produkte gut verkaufen, kann auch Dialog davon profitieren. Dabei ist Apple natürlich nicht der einzige Kunde. Auch Branchengrößen wie LG und MediaTek sind Auftraggeber.
Dialog profitiert von dem Trend, dass Elektronikgeräte immer kleiner werden. Die Lösung dazu sieht so aus, dass einzelne Funktionen nicht mehr von 2 oder 3 Hardwarekomponenten ausgeführt werden, sondern vereint auf einem Chip umgesetzt werden. Hat man als Lösungsanbieter eine gewisse Größe erreicht wie Dialog, dann bauen sich damit gute Wettbewerbsvorteile auf, denn die Kundenbindung ist sehr eng.
Finanzergebnisse von Dialog Semiconductor
Dialog Semi. | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Umsatzerlöse | 379 | 602 | 680 | 955 | 1292 | 1477 |
Ergebnis vor St. | 44 | 73 | 79 | 139 | 262 | 316 |
KGV | 19 | 17 | 22 | 16 | 19 | 16 |
Angaben in Mio Euro
Angaben 2015 und 2016 sind Schätzungen
Für ein Hightech-Unternehmen sind die Geschäftszahlen von Dialog konstant zuverlässig. In der Vergangenheit hat Dialog regelmäßig die eigenen Prognosen übertroffen. Das sollte zukünftig nicht anders sein. Auch die Höhe des KGVs ist vergleichsweise gering. Wenn die Geschäftszahlen ein ähnliches Wachstum in der Zukunft aufweisen könnten, dann ist die Aktie sogar günstig bewertet.
Technische Ausgangssituation von Dialog Semiconductor
Bild 2: Wochen-Chart der Dialog Semiconductor-Aktie
Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Beschleunigung im Aufwärtstrend
Die Dialog-Aktie war bereits in 2014 in einem starken Aufwärtstrend. In 2015 hat sich der Trend nochmals beschleunigt. Die beiden eingezeichneten Pitchforks zeigen die Steilheit des jeweiligen Trendkanals. Wenn sich zwei Trendkanäle überschneiden, ergibt das in den meisten Fällen ein äußerst dynamisches Gebilde. Saisonal hat die Aktie in der zweiten Jahreshälfte ihr stärkstes Aufwärtsmomentum. Daher würde ein Einstieg in die Aktie aktuell passen.
Seit Anfang Juni bewegte sich die Aktie in einer engen Handelspanne. Es fehlt nur noch ein kleiner „Schupser“, und die Aktie verlässt die Handelspanne mit Schwung nach oben.
Der starke Money-Flow lässt vermuten, dass die Aktie auf der Kaufliste von Fonds steht. Jeder kleine Rücksetzer wurde für einen Einstieg genutzt. Weil die Geschäftsaussichten für die nächsten Jahre weiterhin gut aussehen, ist die Fortsetzung des Aufwärtstrends wahrscheinlich.
- Total Aktie kaufen – Alles Fakten und Hintergründe zur positiven Überraschung für Analysten! – 24. November 2018
- Airbus Aktie kaufen – So hoch könnte der Kurs des Flugzeugbauer Wertpapiers fliegen! – 8. September 2018
- Facebook Aktie kaufen – So schockte Facebook die Anleger mit seinen Finanzdaten! – 2. August 2018
- BMW-Aktie kaufen KW 27 – und DAX-Analyse – 3. Juli 2018
- Tesla kaufen – Wie lang werden die Investoren noch zuversichtlich bleiben? – 31. Mai 2018