Die Jahresend-Rallye läuft
Steigende Leitzinsen führen dazu, dass verzinste Anleihen attraktiver werden. Das macht im Gegenzug Aktienmärkte unattraktiver. Bisher lies es die Fed nur bei einer Ankündigung. Damit versucht die Fed psychologischen Druck aufzubauen, damit es nicht zu einer Aktienblase kommt.
Nur Geschwätz
Das ist allerdings kein Grund pessimistisch bezüglich der Aktienmärkte zu sein. Politiker und Notenbanker erzeugen im Laufe eines Jahres viel Geschwätz, ohne dass es zu konkreten Handlungen kommt. Außerdem ist der Leitzins, sowohl in den USA als auch in Europa, auf einem extrem niedrigen Niveau. Selbst eine hypothetische Anhebung des Leitzinses auf 2 % hätte kaum dämpfende Auswirkung auf die Wirtschaft. Damit hätte eine Anhebung nur eine symbolische Wirkung auf die Volkswirtschaften.
- Total Aktie kaufen – Alles Fakten und Hintergründe zur positiven Überraschung für Analysten! – 24. November 2018
- Airbus Aktie kaufen – So hoch könnte der Kurs des Flugzeugbauer Wertpapiers fliegen! – 8. September 2018
- Facebook Aktie kaufen – So schockte Facebook die Anleger mit seinen Finanzdaten! – 2. August 2018
- BMW-Aktie kaufen KW 27 – und DAX-Analyse – 3. Juli 2018
- Tesla kaufen – Wie lang werden die Investoren noch zuversichtlich bleiben? – 31. Mai 2018
Der DAX verliert an Schwung
Seit Anfang Oktober konnte der DAX einen starken Anstieg verzeichnen. Nun lässt die Dynamik etwas nach. In den vergangenen 10 Handelstagen stieg der DAX, trotz mehrerer neuer Hochs, nur noch um 1,7% an. Bei Betrachtung des DAX-Charts ist der Anstieg als zögerliches „Nachobenschieben“ erkennbar. Warum das so ist, macht die wöchentliche Umfrage der Frankfurter Börse deutlich.
Die Börsenstimmung in Frankfurt
Die Frankfurter-Börse zeigt nach neuester Erhebung folgendes Sentiment:
Professionelle Anleger:
57% (-4) bullish 25% (+1%) bearish 18% (+3) neutral
Private Anleger:
65% (+13) bullish 17% (-14) bearish 18% (+1) neutral
Die Teilnehmer der Umfrage müssen jede Woche ihre Meinung dazu äußern, ob der der in 4 Wochen höher oder tiefer steht bzw. unverändert sein wird. In der Klammer steht die Veränderung zur Vorwoche.
Der relative Anteil der Bullen zu den Bären beträgt mehr als 70%. Das ist zu viel, um das Potenzial eines kräftigen Anstiegs erzeugen zu können. Mit der Ausgangssituation gibt es zwei zukünftige Verlaufsvariationen für die Aktienmärkte.
Sollte der Dax weiterhin ansteigen, dann kann er dies nur in kleinen Schritten schaffen. Wenn jedoch neue Wirtschaftssorgen aufkommen, kann es an vereinzelten Tagen zu kräftigen Kursabschlägen kommen. Allerdings werden mit dem hohen Bullenanteil im Sentiment neue Kursrücksetzer als willkommene Einstiegsgelegenheit angesehen. Eine starke Verkaufswelle ist daher nicht wahrscheinlich.
Technische Ausgangssituation für den US-Aktienmarkt
Der 23.10.15 war der emotionale Höhepunkt des US-Aktienmarktes. Danach hätte der Aktienmarkt in einer Gegenbewegung zurückfallen sollen. Das ist nicht geschehen, weil vereinzelte große Aktien die US-Indizes weiter aufwärts geschoben haben. Der untere Chart enthält im oberen Teil den Kursverlauf des S&P 500. Das markierte kleine Rechteck ist eine Konsolidierung, die eigentlich abwärtsgerichtet hätte sein müssen.
Bild 1: Tages-Chart des S&P500 mit dem McClellan-Oszillator für die US-Börse (NYSE) mit über 3000 Aktien
Wir weit die Konsolidierung fortgeschritten ist, zeigt der McClellan-Oszillator. In einem Aufwärtstrend ist die Nulllinie der Umkehrpunkt für eine bullishe Bewegung. An diesem Punkt ist der McClellan-Oszillator jetzt schon angekommen. Direkt darunter liegt das untere Bollinger-Band des McClellan-Oszillators. Berührt der McClellan-Oszillator das untere Band, dann befindet sich der Markt in einem kurzfristig überverkauften Zustand. Das ist schon „erschreckend“ nah. Zählt man die bullishen Argumente zusammen, dann steht der US-Markt vor einer weiteren Aufwärtsbewegung.
Mit dieser Ausgangssituation müsste der US-Aktienmarkt den DAX anschieben. Wie oben beschrieben, deutet alles auf kleine Aufwärtsschritte.
Neuer Aktientipp: First Solar – long
Die Solarbranche hat eine harte Zeit hinter sich. Besonders in Krisenzeiten trennt sich die „Spreu vom Weizen“. Die Starken überleben und die Schwachen werden verdrängt. Einer der Starken ist First Solar. Das US-Solarunternehmen produziert weltweit Dünnschicht-Solarmodule. Sogar in Deutschland gibt es zwei Produktionsstandorte.
Das US-Unternehmen brachte kürzlich neue Quartalszahlen heraus, und konnte die Analysten voll überzeugen. First Solar erzielt einen Rekordumsatz im dritten Quartal von 1,3 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahr waren es nur 889 Millionen US-Dollar. Dabei erwirtschafte das Unternehmen einen Nettogewinn von 346 Millionen US-Dollar. Umgerechnet sind das 3,38 US-Dollar pro Aktie. Die Analysten rechneten nur mit 1,52 US-Dollar pro Aktie. Kein Wunder also, dass die Überraschung gelungen ist.
Finanzergebnisse:
First Solar | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Umsatzerlöse | 2752 | 3378 | 3291 | 3391 | 3570 | 4083 |
Ergebnis vor St. | -54 | -40 | 378 | 431 | 443 | 466 |
KGV | 0 | 0 | 15 | 11 | 11 | 12 |
Angaben in Mio Euro
Angaben 2015 und 2016 sind Schätzungen
Bei First Solar laufen die Geschäfte außerordentlich gut. Zugleich ist die Aktie mit einem geschätzten KGV von 12 für 2016 sehr günstig bewertet. Die Finanzergebnisse sind attraktiv, und das zieht im Allgemeinen neue Käufer der Aktie an.
Technische Ausgangssituation der First Solar-Aktie
Bild 2: Wochen-Chart der First-Solar-Aktie mit Kurszielen
Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Starker Widerstand in Sichtweite
Die drei relativen Hochs von 2014 bilden einen starken Widerstand. Wegen der guten Geschäftszahlen ist die Aktie in eine schwungvolle Aufwärtsbewegung übergegangen. Dabei ist es nicht zu erwarten, dass die Aktie den Widerstand im ersten Anlauf überbieten kann.
Der Money-Flow zeigt den Beginn eines Aufwärtstrends
Der Money-Flow-Indikator gibt einen kleinen Einblick in die Emotionen der Marktteilnehmer. Die jüngsten Tiefs des Money-Flow-Indikators zeigen eine kleine bullishe Divergenz zum Kursverlauf. Die eingezeichnete Trendlinie ist leicht aufwärts geneigt. Hingegen ist die Trendlinie im Kursverlauf annähernd waagerecht. Insgesamt ergibt das eine vorsichtige bullishe Stimmung.
Der Money-Flow-Indikator übertritt nun die wichtige Nulllinie, und bestätigt damit das zunehmende Kaufinteresse. Und nach oben hin, ist noch jede Menge Platz bevor eine Erschöpfung einsetzen würde. Vermutlich steht die Aktie erst am Anfang einer größeren Kursbewegung. Im ersten Schritt sollte der blau-eingekreiste Zielkurs erreicht werden. Das Kursniveau beträgt dort ungefähr $ 69. Das Potenzial der Aktie ist groß, so dass man geduldig sein sollte, selbst wenn es einen kleinen Rücksetzer geben sollte. Sobald First Solar die guten Geschäftszahlen noch einmal bestätigen kann, ist eine Verdopplung des Kurses ein realistisches Ziel.
Vorsichtige Kursziele
Die genannten Kursziele gehen von einer konservativen Sichtweise aus. Sobald das Zwischenziel von $ 69 erreicht wird, sollte eine zweite Analyse erfolgen. Die Aktie steht im Fokus vieler Analysten, und es wäre nicht überraschend, wenn über neue Empfehlungen die Hochs von 2014 übertroffen werden können. Wenn der Kurs in eine langsame Trendbewegung übergehen kann, dann ist das nächste Kursziel bei $100 zu sehen.