Abseits von unseren Fundamental- und Chartanalysen stellen wir künftig in unregelmäßigen Abständen auch interessante Unternehmen vor, die man sich auf die Watchlist nehmen sollte.
Kursfeuerwerk beim IPO der Juno Therapeutics Aktie
Juno Therapeutics ist ein Biotech-Unternehmen aus Seattle, das als Spin-Off des renommierten Fred Hutchinson Cancer Research Center gegründet wurde und seit seinem Börsengang im Dezember 2014 für einiges Aufsehen an der Börse gesorgt hat.
Vor dem IPO wurde eine Kursspanne zwischen 16,- und 18,- USD anvisiert. Der Ausgabepreis lag dann aufgrund der hohen Nachfrage bereits bei 24,- USD und hob am ersten Tag unter hohem Volumen direkt in Richtung 40,- USD ab – der größte Biotech-IPO des Jahres!
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Die Aufmerksamkeit ist nicht unbegründet, denn das Unternehmen möchte nicht weniger als die Medizin revolutionieren. Nun hören wir das täglich von so ziemlich allen (Biotech-) Unternehmen. Die Technologie an der Juno arbeitet ist momentan jedoch ein vielbeachtetes Feld in der Krebs-Behandlung.
Vielversprechende Krebs-Therapie mit der CAR-T Technologie
Juno entwickelt Krebs-Therapien, die auf die körpereigene Immunabwehr aufbauen. Hierzu werden den Patienten bestimmte weiße Blutkörperchen, sogenannte “T cells”, entnommen und genetisch so erweitert, dass sie Krebszellen angreifen.
Dazu kombiniert das Unternehmen zwei Technologien – die CARs und TCRs – um die spezifischen Proteine auf der Oberfläche und innerhalb der Krebszellen zu erkennen und deren Zerstörung zu aktivieren.
Nachdem die verbesserten T cells dem Patienten wieder verabreicht wurden, hat sich dieser Ansatz insbesondere im Bereich der Leukämie in ersten klinischen Studien als vielversprechend erwiesen. Nun soll die Technologie auch für andere Krebsarten getestet werden.
Anbei die Pipeline von Juno Therapeutics:
Junos Produkte befinden sich allesamt in präklinischen Studien oder in Phase 1 – und um es direkt vorweg zu nehmen: historisch betrachtet scheitern mehr als 90% aller Phase 1 Studien.
Darüber hinaus muss Juno mit seinen Therapien noch weitere klinische Phasen bis zur Marktreife durchlaufen und das kostet Zeit und Geld.
Immunotherapie-Hype
Hinzu kommt, dass es im Bereich der Immunotherapie mittlerweile starke Konkurrenz gibt. Der Analyst Brad Loncar hat bereits einen eigenen Index mit 30 der wichtigsten Unternehmen in diesem Feld strukturiert, darunter auch einige Large Caps wie Merck und Novartis.
In einem Atemzug mit Juno werden oft Kite Pharmaceuticals und Bluebird Bio genannt, letztere insbesondere durch die vor zwei Jahren eingegangene Kooperation mit Celgene – einem Biotech Riesen mit etwa 90 Mrd. USD Marktkapitalisierung.
Diese Zusammenarbeit hat Celgene kürzlich stark verringert – um dann einen Deal mit Juno abzuschließen! Und dieser hat es mit einem Gesamtvolumen von bis zu 1 Mrd. USD in sich:
- Juno erhält direkt eine Vorabzahlung von ca. 150 Millionen USD (zum Vergleich: die Einnahmen durch den Börsengang lagen bei 265 Millionen USD).
- Zusätzlich wird Celgene über 9 Millionen Aktien zum Preis von 93 USD kaufen (!) und kann die Beteiligung an Juno während der Laufzeit der auf 10 Jahre angelegten Kooperation auf bis zu 30% erhöhen.
Celgene bekommt dafür die globalen Vermarktungsrechte – ohne Nord Amerika – und Juno einen Top-Player als Partner in der Entwicklung und Vermarktung seiner Therapien.
Wie handelt man eine Aktie wie Juno Therapeutics?
Das kommt ganz auf die persönliche Risiko-Toleranz an. Mit Juno haben wir eine Story vorgestellt, die je nach Anlagehorizont viele Möglichkeiten eröffnet.
Der Chart sieht momentan allerdings fürchterlich aus, die Volatilität seit dem IPO ist anhaltend hoch mit mehreren 60-80% Bewegungen innerhalb weniger Wochen – sowohl nach oben als auch nach unten!
Seit dem letzten Hoch im Juni steht die Aktie unter starkem Verkaufsdruck. Mit dem Kurstief bei 33,- USD von Ende August wurde nun auch die Erstnotiz nach unten durchbrochen – aus charttechnischer Sicht kein gutes Zeichen!
Das hat wohl auch George Soros so kommen sehen. Der Milliardär hat im ersten Quartal Aktien von Juno gekauft und im zweiten Quartal direkt wieder Anteile verkauft. Dennoch zeigt sein Engagement deutlich, in welchem Anleger-Fokus die Aktie steht – und das ist auch der Grund warum wir Juno hier vorstellen.
Bei den derzeitigen Kursen wird Juno mit einer Marktkapitalisierung von 3,5 Milliarden USD gehandelt und ist damit sicher nicht günstig bewertet. Dazu verbrennt das Unternehmen durch die Entwicklung Geld, ist jedoch finanziell nach der Kooperation mit Celgene vorerst gut aufgestellt.
Fazit: Gute Story, aber riskant!
Wer an die Story glaubt und sein Depot um eine spekulative Depotbeimischung erweitern möchte kann eine Position eingehen. Allerdings nur mit einem Betrag, den man getrost abschreiben kann – Totalverlust ist hier eine klare Möglichkeit! Denn entweder scheitert Juno mit Ihren Therapien oder die Aktie kann sich vervielfachen.
Im Juli hat Juno von der FDA grünes Licht für eine Phase 2 Studie mit JCAR015 bekommen die Ende 2016/Anfang 2017 starten soll. Celgene rechnet frühestens im Jahre 2020 mit einer Vermarktung der Technologien – soviel Atem muss man als Langfristanleger also mindestens haben und den Kurs bis dahin am besten vergessen können!
Ob man die Aktie aktiv tradet, langfristig investiert oder vorerst einfach an der Seitenlinie bleibt und die Fortschritte in der Produktpipeline von Juno verfolgt – handeln sollte man den Wert in jedem Fall nur an der Heimatbörse NASDAQ.
Mit dem richtigen Broker ist das zu günstigen Konditionen möglich, z.B. bei Lynx.
Celgene als Anteilseigner und Kooperationspartner zu kaufen ist auch eine Möglichkeit, diese Aktie muss aufgrund ihrer Größe allerdings anders bewertet werden, dazu mehr im nächsten Aktien Fokus auf Aktienkaufen.com.