Die Aktie von Mondelez International befand sich jahrelang in einem Aufwärtstrend. Von ca. April 2009 (als die Notierung unter 15 Dollar stand) bis 2017 (als der Aktienkurs zwischenzeitlich bei ca. 47 Dollar stand) ging es aufwärts. Dabei sind Dividendenzahlungen noch nicht einmal berücksichtigt. Starke Marken und schwarze Zahlen waren der Hintergrund dieser Erfolgsgeschichte. Doch seit 2017 hat sich der klare Aufwärtstrend der Aktie verflüchtigt. Inzwischen ist der Aktienkurs auf unter 39 Dollar zurückgekommen. Ist das der Anfang einer längeren Korrektur oder ist es im Gegenteil nun eine günstige Einstiegsmöglichkeit? Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Aktie von Mondelez International. Dazu bewährterweise zunächst der Blick auf den Chart der Mondelez International Aktie:
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Chart Aktie Mondelez International
Quelle: tradingview.com [zum Vergrößern klicken]
Der Chart zeigt den Kursverlauf der Aktie an der Nasdaq, also in Dollar. Von 2009 bis spätestens 2017 befand sich die Aktie wie gesagt in einem schönen Aufwärtstrend: Es ging von unter 15 auf ca. 47 Dollar nach oben. Dieser Aufwärtstrend ist inzwischen vorüber – derzeit sieht es eher nach Seitwärtsbewegung aus.
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Diese Seitwärts-Bandbreite verläuft in etwa zwischen ca. 39 Dollar (untere Begrenzung) und 48 Dollar (obere Begrenzung). Derzeit steht die Aktie damit etwas unter der unteren Begrenzung. Es ist also charttechnisch spannend – kehrt der Kurs schnell in die Bandbreite zurück? Oder klappt das nicht, was einen Kursrückgang bis zur nächsten Unterstützung bedeuten könnte? Auf Sicht von 10 Jahren hat der Aktienkurs (ohne Berücksichtigung der ausgeschütteten Dividenden) in Dollar gerechnet aktuell rund 88% zugelegt. Doch was sagen denn die Fundamentaldaten und was für ein Unternehmen ist Mondelēz überhaupt?
Mondelēz geht zurück auf das 1903 gegründete US-Unternehmen „Kraft Foods“. 2012 wurde dieses Unternehmen in zwei Teile aufgespaltet. Der eine ist eben besagte Mondelēz, der andere heißt inzwischen „The Craft Heinz Company“.
Zum Firmennamen zitiere ich Wikipedia:
„Mondelēz ist ein Kunstwort aus den romanischen Sprachen entlehnten Wörtern für „Welt“ (mondo) und deliziös“ – Quelle: Wikipedia
Mondelēz hat sich auf Süßwaren und andere Genussmittel spezialisiert. Einige in Mitteleuropa bekannte Marken des Unternehmens sind:
- Milka-Schokolade
- Jacobs Kaffee
- Kaffee Hag
- Oreo-Kekse
- Tuc
- Stimorol
- Kakaopulver (Kaba, Suchard Express)
Wegen der Angebote im Schokoladen/Kako-Bereich war Mondelēz auch auf der Kakao-Konferenz in Berlin, wo ich Gelegenheit hatte, mit Managern des Unternehmens zu sprechen.
Dabei erfuhr ich vor Ort, dass Mondelēz die Teilnahme seiner Marke „Milka“ am Programm „Cocoa Life“ bekannt gab.
Cocoa Life finde ich klasse. Bei dem Programm geht es darum, die Lebensbedingungen von Kakao-Bauern zu verbessern. Auf diese Weise kann auch Landflucht verhindert werden, und gerade junge Menschen in Afrika und Südamerika sollen auf dem Land die Möglichkeit erhalten, auf nachhaltige Weise Kakao anzubauen. Dazu arbeitet Cocoa Life laut eigenen Angaben mit Farmer-Organisationen, Regierungen und NGOs zusammen.
Dazu wird auch gemessen, wie hoch der Anteil von nachhaltig angebautem Kakao an der gesamten Kakao-Ernte ist. Laut dem „2017 Progress Report“ lag dieser Anteil demnach bei 35%.
Mehr zu „Cocoa Life“ finden Sie bei Interesse unter https://www.cocoalife.org/
Wie gesagt – als ich bei der Konferenz war, gab Mondelēz dort bekannt, dass die eigene Marke Milka diesem Programm beitritt, das soll wohl ab August wirksam werden. Bis Ende 2019 soll es dann vollständig umgesetzt sein, dann soll die komplette für Milka verwendete Schokolade aus nachhaltigem Kakao-Anbau stammen.
Ich fragte umgehend nach, wieso „nur“ die Marke Milka und warum nicht alle Schokoladen-Produkte von Mondelēz? Die Antwort lautete sinngemäß, das sei durchaus geplant, doch auf nachhaltige Produktion umstellen ginge nicht innerhalb einiger Wochen. Deshalb sei der Plan: Erst stellt Milka um, und dann die anderen Marken des Konzerns. Das mittelfristige Ziel sei es, dann nur noch Kakao aus nachhaltiger Produktion zu beziehen.
Ich führte weitere Gespräche u.a. mit der auch vor Ort vertretenen Welthungerhilfe – die finde ich klasse, weil diese sich durchaus kritisch zeigten gegenüber Ankündigungen großer Konzerne. Nach diversen Gesprächen kam ich zu dem Schluss, dass ich die Ankündigung von Mondelēz klasse finde und hoffe, dass das Unternehmen das auch durchzieht und den Anteil von nachhaltig produziertem Kakao wie geplant erhöht. Das würde eine echte Verbesserung in Bezug auf die Produktionsbedingungen und auf die Situation der Kakao-Bauern bedeuten.
Und eine Managerin des Unternehmens erläuterte mir, dass sie eine ganze Reihe von kritischen Aktionären haben, die genau so etwas fordern würden. Insofern komme auch von Seiten der Eigentümer(innen) = Aktionärinnen und Aktionäre ein entsprechender Anstoß. Finde ich gut.
Wie sehen denn die wirtschaftlichen Kennzahlen von Mondelēz aus? Die Zahlen zum ersten Quartal 2018 sind noch nicht da. Deshalb hier der Blick auf den Geschäftsbericht 2017:
- Der Umsatz lag bei 25,896 Mrd. Dollar (in etwa Stagnation gegenüber dem Wert von 2016, da waren es 25,923 Mrd. Dollar)
- Der operative Gewinn stieg hingegen deutlich, von ca. 2,57 Mrd. Dollar 2016 auf ca. 3,5 Mrd. Dollar 2017
- Beim Gewinn pro Aktie (verwässert) hieß es: Anstieg von 1,05 Dollar 2016 auf 1,95 Dollar 2017.
Quelle: Mondelēz
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Auf Basis des aktuellen Aktienkurses von ca. 40 Dollar ergibt sich damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 20,5.
Doch ich halte es für wahrscheinlich, dass der Gewinn pro Aktie 2018 weiter steigen wird. Schließlich hatte Mondelēz den Gewinn pro Aktie zuletzt = Im vierten Quartal 2017 besonders stark steigern können, und zwar von 0,06 Dollar auf 0,53 Dollar. Wenn diese Tendenz im ersten Quartal 2018 fortgesetzt werden kann, ist das vielversprechend.
Was ich gut finde: Mondelēz hat etablierte Marken. Bei solchen Marken sind bekanntlich höhere Verkaufspreise drin als bei „no-name“-Produkten. Und durch die breite Aufstellung im Konsumsektor könnte ein Verkaufsrückgang bei einer Marke durch Mehrverkäufe einer anderen Marke aufgefangen werden. Das Risiko sehe ich da günstiger verteilt als bei einem Unternehmen, dessen Wohl und Wehe hauptsächlich von einem einzigen Produkt abhängt.
Noch zum Punkt Dividende: Erfreulicherweise schüttet Mondelēz quartalsweise Dividenden aus. In 2017 gab es im Februar, Mai, August und Dezember Ausschüttungen von 0,19 Dollar im Februar und Mai und 0,22 Dollar im August und Dezember, insgesamt also 0,82 Dollar.
Zum Vergleich: 2016 waren es insgesamt 0,72 Dollar. 2015 waren es 0,64 Dollar und 2014 0,58 Dollar.
Fazit: Mondelez International kaufen?
Die Dividendenrendite ist zwar mit rund 2% nicht besonders üppig. Doch die Fundamentaldaten sehen recht gut aus (auch wenn die Aktie kein Schnäppchen ist). Charttechnisch ist die Situation derzeit aber sehr unsicher – wenn die untere Begrenzung der Seitwärtsbewegung signifikant durchbrochen wurde, könnte sich die Notierung auf einem niedrigeren Niveau einpendeln.
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Klarstellung
Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.
Risikohinweis/Disclaimer:
Die in der Analyse behandelten Wertpapiere können im Kurs stark schwanken, was ein hohes Risiko für Ihr Kapital bedeuten kann. Als Anleger sollten Sie sich der Risiken bewusst sein. Trotz intensiver Recherche kann es sein, dass sich die Aktie anders als in der Analyse prognostiziert entwickelt. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, Ihr Kapital nur auf wenige Wertpapiere zu verteilen. Aufgrund der hohen Risiken, die mit Wertpapieranlagen verbunden sind, sollten Wertpapierkäufe grundsätzlich nicht auf Kredit finanziert werden.
Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die von Michael Vaupel erstellten Finanzanalysen zu einzelnen Finanzinstrumenten keine individuelle Anlageberatung durch einen Anlageberater ersetzen. Die Analysen richten sich an Leser, die in ihrem Anlageverhalten und ihren Anlagezielen sehr unterschiedlich sind. Daher berücksichtigen die Analysen und Empfehlungen in keiner Weise Ihre persönliche Anlagesituation. Mit der Veröffentlichung der Analyse ist Aktienkaufen.com insbesondere nicht als Anlage- oder Vermögensberater tätig.
Michael Vaupel macht Sie darauf aufmerksam, dass er in einem empfohlenen Wert selbst investiert sein kann.
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