Keine Euphorie an den US-Märkten zu erkennen
Der Frühindikator: Alcoa-Aktie
Eine schwächere Aktie ist momentan Alcoa. Die Aktie hat die niedrigste Gewichtung innerhalb des Dow Jones Industrial. Trotzdem war sie über viele Jahre eine Art Frühindikator für den gesamten Aktienmarkt. Eigentlich ist Alcoa eine Art „Monobetrieb“ weil es sich auf Aluminium konzentriert. Das Unternehmen stellt den Rohstoff her, und walzt es zu Platten und Blechen. Aluminium ist ein Werkstoff, der in vielen Produkten der Industrie Verwendung findet. Es bekommt dadurch eine Schlüsselrolle. Verkauft Alcoa weniger Aluminium, dann deutete dies auf eine schwächere Wirtschaft hin. Im Gegenzug deutete eine Umsatzsteigerung immer auf ein Anziehen der US-Wirtschaft hin.
Die Berichtsaison fängt traditionell immer mit Alcoa an. Eigentlich waren neuesten Quartalszahlen nicht schlecht, doch die Marktteilnehmer haben sie nicht besonders gut aufgenommen, weil die Erwartung höher war. Das ist ein klares Warnzeichen für den Aktienmarkt.
Der Blick auf den Alcoa-Chart zeigt, dass die Aktie ein Underperformer im Vergleich zum Dow Jones Ind. ist.
Bild 1: Wochen-Chart von Alcoa.
Der kurzfristige Trend ist abwärtsgerichtet. Obwohl es seit Mitte 2013 einen starken Aufwärtstrend gab, haben sich in 2015 einige starke Abwärtswellen entwickelt. Sie sind so stark, dass sich im schlimmsten Fall ein langandauernder Seitwärtsmarkt entwickeln könnte. Es könnte ein Anzeichen für die geringe Entwicklungsfähigkeit der US-Wirtschaft sein.
Der Blick auf den gesamten US-Aktienmarkt mit Hilfe des McClellan-Oszillators zeigt die angespannte Situation.
Bild 2: Tages-Chart der US-Börse NYSE mit über 3000 Aktien und dem McClellan-Oszillators. Oberhalb ist der S&P-Index zum Vergleich dargestellt. Der McClellan-Oszillator wird von Keltner-Bändern ummantelt. Das hat den Vorteil, dass man die relative Lage des Indikators besser beurteilen kann.
Quelle: stockcharts.com
Zustand des US-Marktes
Warum der US-Markt seinen langfristigen Aufwärtstrend noch nicht fortgesetzt hat, geht aus Bild 2 hervor. Seit Mitte März zeigte der McClellan-Oszillator eine unruhige gezackte Aufwärtsbewegung. Das ist zu wenig Aufwärtsdynamik, um eine Sommerrallye bilden zu können. Im Gegenteil: Die Form der Bewegung deutet eher daraufhin, dass der US-Markt in den nächsten Wochen schwächer wird.
Der MACD als Trendindikator zeigt noch sein Long-Signal. Die oszillierende Stochastik ist dagegen schon im oberen Bereich angekommen. Wenn das technische Bild sich nicht in den nächsten Tagen verbessert, wird der US-Markt in Schwierigkeiten bekommen.
Die Marktschwäche passt gut zum Gipfel des Jahreshochs. Alte Hochs dienen als Widerstand, und damit liegen die Chancen unter 50%, dass der US-Markt einen geglückten Ausbruch erzeugen kann.
Die Berichtssaison für das erste Quartal läuft noch. Möglicherweise kommen noch außergewöhnliche gute Ergebnisse. Vielleicht kann sich auf diese Weise der technische Zustand des Marktes verbessern.
Neuer Aktientipp: Nike
Bei der Siegesgöttin Nike läuft es gut. Der größte Sportartikelhersteller schaffte es von Jahr zu Jahr immer noch ein wenig mehr Umsatz und Gewinn zu steigern. 1964 startete Nike mit der Sportschuhproduktion. Systematisch vergrößerte man über viele Jahre die Produktpalette. Das Ergebnis ist ein Vollsortimenter mit kompletter Artikelpalette.
Im Marketing den anderen überlegen
Die größte Stärke des Unternehmens liegt vielleicht im Marketing. Der Markenname und das Logo sind weltweit bekannt. Bei Nike ist es üblich, Spitzen-Sportler zu engagieren, die dann Nike-Produkte vermarkten. Das Ergebnis ist das Image eines Gewinners.
Während Adidas, Nikes größter Konkurrent, eher ein schwächeres Jahr in 2014 verbuchte, konnte Nike seinen Vorsprung vergrößern. Nach Aussagen von Adidas machten die Russlandkrise und die eigene Golfsparte Probleme. Nike punktete dagegen besonders im Schuhbereich. Es ist der umsatzstärkste Bereich. Da Nike sehr viele Produkte im preiswerten Ausland produzieren lässt, bewirkte der starke US-Dollar zusätzlichen Auftrieb.
Nike | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 |
Umsatzerlöse | 18962 | 20892 | 24123 | 25332 | 27799 | 30502 |
Ergebnis vor Steuern | 2516 | 2844 | 2983 | 3272 | 3552 | 4142 |
KGV | 19 | 19 | 23 | 25 | 32 | 27 |
Angaben: finanzen.net
Angaben für 2014 und 2015 sind Schätzungen
Die obere Tabelle bestätigt, dass Nike sein Umsatzwachstum jedes Jahr weiter ausbauen konnte. Da der weltweite Sportartikelbedarf nicht im gleichen Maße mit gewachsen ist, muss das Wachstum zu Lasten der anderen Wettbewerber erzeugt worden sein. Offensichtlich ist Nike im Verdrängungswettbewerb besonders stark.
Bild 3: Kaufempfehlung Nike-Aktie im Wochen-Chart
Der Chart zeigt den Nike-Kursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Technische Ausgangssituation
Nike ist getrieben von einem starken Aufwärtstrend. Momentan steht die Nike-Aktie an einem günstigen Ausgangspunkt für eine weitere Aufwärtswelle. Um das Kursniveau von $100 lag ein Widerstand. Dieser wurde am 20.03.15 mit einem starken Aufwärts-Gap gebrochen. Statistisch gesehen, ist eine Kurslücke beim Überwinden einen Widerstandes ein gutes Zeichen, dass sich die Bewegung weiter fortsetzen wird.
Normalerweise wandelt sich ein überwundener Widerstand zu einer neuen Unterstützung um. Das könnte in der aktuellen Marktsituation genau so geschehen. Wenn die Annahme richtig ist, steht die Aktie unmittelbar vor einer neuen Aufwärtsbewegung. Eine perfekte Ausgangssituation, um einen schnellen Gewinn-Trade mit Derivaten umzusetzen.
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