Unveränderte bullishe Stimmung
Ausgehend von diesen Verhältnissen gibt es nicht mehr viel Luft nach oben. Eine dynamische Aufwärtswelle ist so gut wie unmöglich. Bestenfalls könnte der DAX in ein bullishes Treiben übergeben. Dabei gibt es wenige Kursfortschritte. Sollte der Markt zur negativen Seite umschwenken, wäre eine dynamische Abwärtswelle durchaus im Rahmen des Machbaren.
Der US-Aktienmarkt wird vermutlich das Zünglein an der Waage sein. Wenn die US-Aktienmärkte nachgeben sollten, wird sich der DAX in der volumenschwachen Sommerzeit nicht wehren können.
Die Börsenstimmung in Frankfurt
Die Frankfurter-Börse zeigt nach neuester Erhebung folgendes Sentiment:
Professionelle Anleger: 52% (+2) bullish 29% (+1) bearish 19% (-3) neutral
Private Anleger: 51% (-2) bullish 30% (+2) bearish 19% (+0) neutral
Die Teilnehmer der Umfrage müssen jede Woche ihre Meinung dazu äußern, ob der der in 4 Wochen höher oder tiefer steht bzw. unverändert sein wird. In der Klammer steht die Veränderung zur Vorwoche.
Technische Ausgangssituation für den US-Aktienmarkt
Die nächste Handelswoche könnte die Woche der Wahrheit werden. Der US-Aktienmarkt hat sich in eine Position manövriert, in der er gute Voraussetzungen für eine neue Abwärtswelle hat.
Bild 1: Tages-Chart des S&P500 mit dem McClellan-Oszillator für die US-Börse (NYSE) mit über 3000 Aktien
Es knistert bei den Bären
Der obere Teil in Bild 1 zeigt den Linien-Chart des S&P 500. Es ist eine kleine untere Trendlinie eingezeichnet. Der Markt steht auf der Kippe. Das kurzfristige Momentum zeigt nach unten. Bis jetzt ist nicht viel Schwungkraft dahinter. Daher könnte es der Markt mit einer positiven Wirtschaftsmeldung wieder nach oben schaffen.
Der McClellan-Oszillator deutet ebenfalls eine Abwärtsbewegung an. Hierbei würde ich den US-Markt mit 55% bearisher Neigung einschätzen.
Die Verschiebung innerhalb der Skala zeigt, wie der Markt schwächer wird. Grundsätzlich pendelt der Indikator um seine Nulllinie. Seit März schafft es der US-Markt den McClellan-Oszillator bei den Aufwärtsbewegungen in den Bereich von +20 vorzustoßen zu lassen. Anschließend dreht er nach unten. In der Abwärtsbewegung stößt er dann leicht in den Bereich von -50 vor.
Hinter dem Indikator stehen mehr als 3000 Aktien, die an der US-Börse (NYSE) gehandelt werden. Somit wird klar, dass sich über Monate mehr Aktien in einer fallenden Bewegung befinden, als in einer Aufwärtsbewegung.
Bild 2: Die Trendbewegung des McClellan-Oszillators über eine Summierung
Das Bild 2 zeigt noch einmal den McClellan-Oszillator als Summierung. So kann der Trend des McClellan-Oszillators dargestellt werden. Seit Mai fällt der Indikator, und im Juni wurde die wichtige Nulllinie nach unten durchstoßen. Ab diesem Zeitpunkt schleichen sich immer mehr Probleme in den US-Aktienmarkt. Im Augenblick neigt sich der Indikator zu einer weiteren Abwärtsbewegung.
Neuer Aktientipp: Philips – Short
Der Elektronikkonzern Philips stammt aus den Niederlanden. Mit weltweit circa 116000 Mitarbeitern ist das Unternehmen einer der größten Konzerne der Elektroniksparte. Allerdings kämpft das Unternehmen seit Jahren mit seiner Profitabilität. Umsatz und Gewinn stehen in keinem guten Verhältnis. Deswegen gibt es seit Langem einen kontinuierlichen Umbau von Philips. Im September hat die Konzernleitung eine Spaltung des Unternehmens bekannt gegeben. Philips soll sich in zwei eigenständige Aktiengesellschaften aufteilen. Im Ergebnis soll das Medizingeschäft und die Konsumelektronik getrennt werden. Teil der Konsumelektronik sind Kaffeemaschinen, Zahnbürsten und Haushaltsgeräte. Übrig bleibt der Bereich Beleuchtungselektronik, welche im Idealfall verkauft werden soll.
Die Restrukturierung des Unternehmens läuft seit mehreren Jahren. Man hat es zwar geschafft, sich aus der Verlustzeit nach der Finanzkrise zu befreien, doch Philips bleibt anfällig. Besonders wenn es weltweit zu einer Rezession kommen sollte, wäre Philips gefährdet. Da die Medizinsparte besonders stark ist, möchte man diese wahrscheinlich mit der Spaltung des Unternehmens schützen. Intern sieht man wohl die Zukunft der Konsumelektronik weniger rosig.
Finanzergebnisse von Philips
Philips | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Umsatzerlöse | 22579 | 24788 | 23329 | 21391 | 24342 | 25071 |
Ergebnis vor St. | -509 | 784 | 1661 | 188 | 1176 | 1698 |
KGV | 0 | 80 | 21 | 20 | 18 | 15 |
Angaben in Mio Euro
Angaben 2015 und 2016 sind Schätzungen
Hohe Umsatzerlöse stehen schmalen Gewinnen gegenüber. Sollte es zu einer weltweiten Wachstumsschwäche kommen, dann könnte Philips hart getroffen werden. In den vergangenen Jahren hat die Geschäftsleitung vieles probiert, und ist weiterhin mit dem Umbau des Konzerns beschäftigt. Philips Gewinne sind immer auch abhängig von den Wechselkurschwankungen des Euro. Solange der Euro schwach bleibt, kann Philips davon profitieren, da dann die Produkte im Ausland günstiger angeboten werden können. Gewinnt der Euro an Wert, kommt Philips regelmäßig in Schwierigkeiten, die Gewinnerwartungen einzuhalten.
Technische Ausgangssituation von Philips
Bild 3: Wochen-Chart der Philips-Aktie
Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Heftige Schwankungen im Seitwärtsmarkt
Langfristig betrachtet, befindet sich Philips seit 2002 in einem großen Seitwärtsmarkt zwischen 10 und 28 Euro. Die Handelsspanne ist relativ groß, und die Aktie pendelt in diesem Bereich in Abhängigkeit der stark schwankenden Gewinnerzielungsmöglichkeiten.
Der Widerstand bei 28 Euro wirkt wie Beton für die Aktie. Ohne weiteres kann die Aktie die Grenze nicht überschreiten. Es wäre schon eine fundamentale Neubewertung der Aktie notwendig. Und darauf setzen sollte man lieber nicht.
Erst im April ist die Aktie wieder am 28-Euro-Widerstand gescheitert. Das Korrekturmuster müsste sich nun zu einem A-B-C-Schema ausbilden. Das obere Bild zeigt die Abwärtswelle A und die Aufwärtswelle B. Es fehlt demnach eine weitere Abwärtswelle C. In der Vergangenheit war die Kursbewegung von Philips relativ dynamisch. Ob die Annahmen korrekt sind, sollte sich bald zeigen. Die eingezeichnete Pitchfork dient als Leitfaden. Auf keinen Fall sollte der Kurs die obere Trendlinie der Pitchfork mit einem Schlusskurs übertreten.
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