Die Starbucks-Aktie habe ich mittlerweile seit Jahren im Blick. Leider nur im Blick und nicht im Depot: Denn die Performance der Aktie kann sich sehen lassen. Die 1-Jahres-Performance liegt zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Zeilen bei gut +41%. Wenn wir den Zeitraum auf 3 Jahre erweitern sind es bereits ca. +107%. Und wer die Aktie sogar bereits 5 Jahre im Depot hätte, der hätte rund +329% Gewinn erzielt.
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Hier deshalb zunächst der Blick auf den Chart der Aktie:
Chart Starbucks Aktie
Ein Chart, der jedes Traderherz erfreuen sollte. Dargestellt ist die Entwicklung der letzten 12 Monate. Quelle: Tradingview.com
Übrigens: Bei der Aktie fand am 18. März ein „Aktien-Splitt“ im Verhältnis 1:2 statt. Was mir auch aufgefallen ist:
Die fundamentale Entwicklung bei Starbucks konnte „in etwa“ mit dem Kursverlauf Schritt halten. Mit anderen Worten: Die Bewertung der Aktie hat sich gar nicht großartig geändert. Bei anderen Aktien hingegen ist es ja manchmal so, dass die Fundamentaldaten einen gewaltigen Kursanstieg nicht rechtfertigen können. Hier hingegen konnte das Unternehmen in den letzten Jahren auch schöne Zuwächse bei Umsatz und Gewinn vorweisen.
Starbucks: Eigenkapitalrendite im Bereich 40%!
Dies ist einfach nur „sehr gut“: Die Eigenkapitalrendite liegt bei Starbucks im Bereich 40%. 40% Rendite auf das eingesetzte Kapital – das muss man sich als Aktionär einmal auf der Zunge zergehen lassen.
Wer hätte schon damit gerechnet, dass diese vor einigen Jahrzehnten gegründete kleine Café-Kette inzwischen zur zweitgrößten Restaurantkette der USA aufgestiegen ist? Denn das ist Starbucks inzwischen. Das Unternehmen hat zuletzt auch „Subway´s“ (diese verkaufen Sandwiches) überholt. Starbucks kann es sich auch erfreulicherweise leisten, fair gehandelten Kaffee zu kaufen. Hier wirkt sich aus, dass der Preis der Rohware Kaffee ohnehin nur einen geringen Anteil am prozentualen Verkaufspreis des verkauften Endprodukts „Kaffee“ ausmacht. Doch blicken wir auf die „harten Zahlen“ von Starbucks:
Starbucks: Eckdaten Geschäftszahlen
- Der Umsatz kletterte von 14,9 Mrd. Dollar auf 16,4 Mrd. Dollar im letzten Geschäftsjahr
- Der operative Gewinn (Bilanzierungsstandard Non-GAAP) stieg von 2,459 Mrd. Dollar auf 3,063 Mrd. Dollar
- Entsprechend dazu die Entwicklung beim Gewinn pro Aktie: Dieser kletterte von 2,19 auf 2,66 Dollar
- Die operative Marge vergrößerte sich sogar noch, von 16,5% auf 18,6%. Vergleichen Sie das einmal mit den Margen im niedrigen einstelligen Prozentbereich (wenn überhaupt), die es im Lebensmittel-Einzelhandel gibt.
Ein Großteil des Umsatzzuwachses kam – natürlich – durch die Eröffnung neuer Filialen zustande. Aber Starbucks weist auch Zahlen aus für die Umsatzentwicklung der Filialen, welche schon länger bestehen (= der Bestand). Dazu wird der Umsatz angegeben für diejenigen mit mindestens 13 Monaten „Lebensdauer“. Und deren Umsatzentwicklung war mit +6% auch durchaus solide.
Was mir gut gefällt: Die Umsatzentwicklung der „bestehenden Filialen“ lag damit in den letzten 5 Geschäftsjahren jeweils bei zwischen 6 und 8% Zuwachs. Hier haben wir es also weniger mit einer „Eintagesfliege“ als mit einem Trend zu tun.
Starbucks – was ich zur Bewertung anmerken kann:
Bei einem Gewinn pro Aktie von 2,66 Dollar errechne ich auf Basis eines Kurses von 55,70 Dollar ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) 2014 von knapp 21. Beim Gewinn pro Aktie waren einige eher kleinere Punkte wie die Kosten des Verkaufs des australischen Geschäftszweigs und die Kosten für den Kauf von Starbucks Japan nicht berücksichtigt. Ich würde den Gewinn pro Aktie deshalb etwas niedriger ansetzen, was aber an der Bewertung nicht viel ändert. Das KGV ist angesichts des ausgewiesenen Wachstums durchaus in Ordnung.
Das Kurs-Umsatz-Verhältnis hingegen ist mittlerweile dann doch etwas ambitioniert geworden. Wie oben dargestellt erzielte Starbucks im vergangenen Geschäftsjahr Umsätze von 16,4 Mrd. Dollar. Dank der guten Performance der Aktie liegt die Marktkapitalisierung bei rund 83,53 Mrd. Dollar. Damit errechnet sich ein aktuelles Kurs-Umsatz-Verhältnis von rund 5,1. Und für ein Unternehmen der „realen Wirtschaft“ ist dies durchaus ambitioniert.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Kennzahl KUV: Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)
Die Marktkapitalisierung entspricht diesem Wert: Zahl der Aktien multipliziert mit dem aktuellen Aktienkurs
Das Starbucks-Management visiert weiteres Wachstum an. Zuletzt wuchs Starbucks auch durch Übernahmen – so wurde die Teehaus-Kette Teavana übernommen. Die Dividende wird quartalsweise ausgeschüttet, zuletzt lag sie bei 0,16 Dollar je Aktie. Aufs Jahr hochgerechnet sind dies 0,64 Dollar je Aktie und damit beträgt die Dividendenrendite ein gutes Prozent. Immerhin – aber besonders attraktiv ist das nicht.
Mein Fazit: Starbucks = Highflyer der vergangenen Jahre – inzwischen ambitioniert bewertet
Starbucks ist mir durchaus sympathisch. Der Co-Gründer und derzeitige Kopf bei Starbucks Howard Schultz kommt aus kleinen Verhältnissen und wollte laut eigener Aussage ein Unternehmen schaffen, welches auch an seine Angestellten denkt. Er weiß, wie hart das Arbeitsleben seines Vaters war. In den Jahren seit seiner Gründung hat sich Starbucks auch zu einer grandiosen Wachstums-Story entwickelt, der Aktienkurs machte ebenfalls Freude. Nun sieht es allerdings so aus, als ob der Kurs der fundamentalen Entwicklung etwas vorausgelaufen ist. Das muss nicht schlecht sein – allerdings hat es das Risiko erhöht. Denn nun sind die Erwartungen bei Starbucks größer geworden.
Das bedeutet: Das Unternehmen „muss“ sozusagen mit den bestehenden Filialen um mindestens ca. 6% pro Jahr Umsatzwachstum vorweisen – ansonsten würde das von vielen Marktteilnehmern als „Enttäuschung“ gesehen. Dies bedeutet auch, dass für positive Überraschungen mehr erreicht werden muss. Ich finde: Immer noch eine klasse Aktie – doch die inzwischen höhere Bewertung insbesondere beim Kurs-Umsatz-Verhältnis lässt mich zurückhaltend sein.
Klarstellung
Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.