Stopp Loss Order Gefahren – Das Risikomanagement um Verluste zu vermeiden!

Die Börsen zeigen sich derzeit nicht nur in Deutschland, sondern im Prinzip weltweit sehr volatil. Geht es einen Tag um mehrere Prozente nach oben, sind Anleger auf der anderen Seite nicht vor größeren Verlusten gewappnet, die ebenfalls innerhalb eines Tages entstehen können. Dies hat beispielsweise in der jungen Vergangenheit der DAX gezeigt, der an einem Tag zwischenzeitlich mehr als fünf Prozent verlor. Allerdings stehen beim Börsenhandel mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, wie etwaige Verluste zumindest vom Umfang her begrenzt werden können. Ein bekanntes Mittel, welches du diesem Zweck schon seit vielen Jahren von zahlreichen Anlegern verwendet wird, ist die sogenannte Stop-Loss-Order.

Stop-Loss-Order Definition: Worum handelt es sich bei dieser Orderart?

Bevor über die aktuell diskutierten Vorteile und vor allem auf die Nachteile einer Stop-Loss-Order eingegangen wird, ist es zunächst einmal wichtig, dieses Instrument als Orderart etwas näher zu erläutern. Eingesetzt wird die Stop-Loss-Order per Definition in der Hauptsache dann, wenn Verluste begrenzt oder bereits erzielte, aber noch nicht realisierte Gewinne, gesichert werden sollen. In erster Linie gehört die Stop-Loss-Order allerdings zum Risikomanagement, denn es ist möglich, Verluste durch diese Order auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Wie eine Stop-Loss-Order in der Praxis funktioniert, lässt sich am besten an einem Beispiel verdeutlichen.

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Angenommen wird, dass ein Anleger Aktien zu einem bestimmten Kurs gekauft hat und bei der weiteren Kursentwicklung sicherstellen möchte, dass er aufgrund eines etwaigen Kursverfalls keine zu hohen Verluste erleidet. Dazu sollen im Praxisbeispiel die folgenden Werte angenommen werden:

  • Kaufkurs der Aktien: 55 Euro
  • Anzahl der erworbenen Aktien: 100 Stück
  • Kauf-Gegenwert: 5.500 Euro
  • maximale Verlusttoleranz: 10%
  • Stop-Loss-Order bei: 49,50 Euro

In diesem Fall hat sich der Anleger entschieden, dass er mit seiner Bestandsposition maximal ein Verlust von 10 Prozent, also ausgehend vom Kaufgegenwert 550 Euro, erleiden möchte. Daher setzt er das Limit bei der Stop-Loss-Order auf exakt 49,50 Euro, weil dieser Kursrückgang einem Verlust von zehn Prozent entsprechen würde. Sollte der Kurs der Aktien in der Zukunft nun auf 49,50 Euro fallen, würde automatisch ein Verkauf der Position erfolgen. Damit ist gleichzeitig garantiert, dass der Kunde im Normalfall keinen größeren Verlust als die festgesetzten zehn Prozent erleiden kann. Allerdings gibt es in der Praxis auch Fälle, in denen eine solche Stop-Loss-Order nicht schnell genug gereift, worauf im Folgenden noch näher eingegangen wird.

Die Stop-Loss-Order dient also vornehmlich der Absicherung, während positive Kursentwicklungen davon unberührt bleiben. Sollte der Aktienkurs also beispielsweise nur auf 52 Euro fallen oder gar auf mehr als 60 Euro steigen, würde die Stop-Loss-Order nicht ausgeführt werden.

Stop-Loss-Order als aktuelle Modeerscheinung

Insbesondere beim Daytrading an der Börse, aber auch in anderen Bereichen des Tradings, wird eine Stop-Loss-Order heutzutage gerne eingesetzt. Dies gilt beispielsweise auch beim Forex Trading und natürlich insbesondere beim Handel mit Aktien und Derivaten, denn hier kann die Stop-Loss-Order dazu beitragen, höherer Verluste zu vermeiden. Dies trifft übrigens auch auf eine etwaige Nachschusspflicht zu, die es bei manchen Spekulationsarten durch die Stop-Loss-Order zu vermeiden gilt. Die Absicherung kann selbstverständlich ebenfalls bei Währungsgeschäften genutzt werden, die beispielsweise in US-Dollar oder Schweizer Franken getätigt werden. Grundsätzlich ist die Stop-Loss Order übrigens nur eine von vielen Orderarten, denn Händler können unter anderem auch die folgenden Orders mit ihren jeweiligen Funktionen nutzen:

  • Buy Limit Order
  • Sell Limit Order
  • Stop-Buy-Oder
  • If-Done-Order
  • Trailing-Stop
  • Fill or Kill
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Dass eine Stop-Loss-Order allerdings nicht immer funktioniert, zeigt unter anderem der als Slippage bekannte Effekt. Dieser tritt beim Handel mit Devisen auf und beinhaltet, dass der Markt sich so schnell bewegt, dass trotz einer platzierten Order ein Limit zuerst überschritten und danach sofort wieder unterschritten wird. Prinzipiell ist es allerdings schon so, dass die Vorteile einer Stop-Loss-Order nicht von der Hand zu weisen sind. Immerhin ist es auf diese Weise möglich, größere Verluste zu vermeiden oder bereits erzielte Gewinne zu sichern. Dennoch gibt es aktuell immer mehr kritische Stimmen, die auch vor den Gefahren einer Stop-Loss-Order warnen.

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Gefahr 1: Gesetztes Stopp-Limit greift nicht

Die weitaus meisten Anleger erwarten von einer Stop-Loss-Order natürlich, dass der in der Oder genannte Kurs nicht unterschritten wird. Nur unter dieser Voraussetzung macht diese Order Sinn, denn immerhin möchte der Kunde damit vermeiden, dass Verluste größer sind, als er selbst bereit ist zu akzeptieren. Dass eine Stop-Loss-Order dennoch am Markt nicht immer greifen kann, zeigte beispielsweise der vor wenigen Wochen entstandene große Kursverlust beim DAX. Hier war es nämlich so, dass die Börsenkurse am Montagmorgen auf einem deutlich geringeren Niveau eröffnet haben, als sie am Freitagabend geschlossen hatten. Dies führte jedoch dazu, dass zahlreiche Anleger nicht nur ausgestopft wurden, sondern die Börsenteilnehmer es nicht verhindern konnten, dass Aktien sogar deutlich unterhalb des Kurses verkauft werden mussten, der in der Stop-Loss-Order angegeben war.

Hatte ein Anleger beispielsweise am Freitag noch eine Stop-Loss-Order mit dem Stopp-Kurs 50 Euro platziert und schloss der Kurs der Aktie am Freitagabend bei 51 Euro, wurde die Stop-Loss-Order nicht ausgeführt. Eröffnete der Kurs der Aktie jedoch am Montagmorgen direkt bei beispielsweise 45 Euro, musste der Anleger zusehen, wie die Bank seine Aktien zu diesem niedrigen Kurs verkaufen musste, obwohl er eigentlich ein Stopp-Limit von 50 Euro gesetzt hatte. Diese Gefahr der nicht greifenden Stop-Loss-Order besteht also insbesondere dann, wenn es zwischen dem Schlusskurs des Vortages und dem Eröffnungskurs des nächsten Tages eine größere Negativdifferenz gibt.

Gefahr 2: Stopp-Limit wird nur kurzzeitig unterschritten

Eine zweite Gefahr besteht bei der Stop-Loss-Order stets darin, dass sich der Anleger anschließend über den automatischen Verkauf der Wertpapiere ärgert. Auch dieses Beispiel zeigte sich sehr gut beim vorübergehend drastischen Kursverfall beim DAX, der im Börsenverlauf über sieben Prozent betrug. Wurde ein Anleger aufgrund einer erteilten Stop-Loss-Order beispielsweise genau an diesem maximalen Kursverlust von sieben Prozent ausgestoppt, wird er sich definitiv anschließend geärgert haben, weil die Kurse schon am nächsten Tag sämtliche Verluste wieder wettgemacht hatten. Dieses Risiko besteht bei einer Stop-Loss-Order allerdings immer und ist ein Teil der Konstruktion. Daher sollten sich Anleger genau überlegen, ob und in welchem Umfang sie eine Stop-Loss-Order teilen möchten.

Fazit zur Stop-Loss-Order

Nach wie vor handelt es sich bei der Stop-Loss-Order definitiv um ein sinnvolles Instrument, mit dem sowohl beim Handel mit Aktien und Derivaten als auch beim Devisenhandel größere Verluste oftmals vermieden werden können. Dennoch sollten Anleger und Spekulanten auch die Gefahren kennen, die eine Stop-Loss-Order mit sich bringt. So ist es beispielsweise nicht garantiert, dass der in der Stop-Loss-Order vorgegebene Kurs auch tatsächlich nicht unterschritten wird.

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Risikohinweis Oliver Schoch


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