Aktienmärkte sind verwirrt wegen widersprüchlicher Konjunkturdaten
Die Börsenstimmung in Frankfurt
Die Frankfurter-Börse zeigt nach neuester Erhebung folgendes Sentiment:
Professionelle Anleger: 48% bullish 23% bearish 29% neutral
Private Anleger: 43% bullish 38% bearish 18% neutral
Es offenbart sich eine Richtung. Eine klare Mehrheit setzt auf steigende Kurse. Da die Anzahl der bullishen Marktteilnehmer schon bedeutend ist, kann es zu einer kurzfristigen Überhitzung kommen. Mittel- und langfristige Aktienanleger können aber unter diesen Bedingungen gelassen bleiben. Der übergeordnete Aufwärtstrend ist aktuell nicht gefährdet. Bei Neupositionen bleiben vor allem europäische Aktien interessant. Angesichts besser werdender Konjunkturdaten dürften europäische Aktien noch weiter in den Fokus der Anleger rücken. Neue Kurssteigerungen bleiben somit im Bereich des Wahrscheinlichen.
Die US-Börsen sind die Taktgeber des Aufwärtstrends
Ein unwiderlegbares Merkmal für einen Aufwärtstrend sind die neuen Hochs der Aktien. Deshalb sollte man den US-Gesamtmarkt im Auge behalten.
Bild 1: Tages-Chart der US-Börse NYSE mit über 3000 Aktien. Der mittlere Indikator zeigt die Differenz der Aktien, die ein neues Hoch gebildet haben, abzüglich der Aktien mit einem neuen Tief. Oberhalb ist der S&P-Index zum Vergleich dargestellt.
Gesamtmarktanalyse der US-Aktien
Die Aufwärtsbewegung der vergangenen 7 Handelstage war stark. Dabei ist der Indikator (New Highs-Lows des NYSE) in Bild 1erheblich angestiegen. Der Anstieg erfasste eine breite Aktienmehrheit, und lässt demnächst auf eine nachhaltige Aufwärtsbewegung hoffen. Das muss jedoch nicht schon zum Wochenbeginn passieren.
Innerhalb des Indikators sind Bollinger-Bänder eingezeichnet. Das obere Bollinger-Band wird aktuell berührt. Wie man an den eingezeichneten Pfeilen erkennen kann, gab es in der jüngsten Vergangenheit ähnliche Berührungen. Jedes Mal kam es zu einer kurzfristigen Gegenbewegung. Man sollte davon ausgehen, dass dies wieder der Fall sein wird. Demnach müsste der Wochenbeginn für die Bullen schwierig werden.
Trader, die eine Long-Position haben, sollten dabei nicht nervös werden. Denn schon kurze Zeit später, müsste der Markt den nächsten Aufwärtsschritt vornehmen.
Neuer Aktientipp: Wirecard – Long
Wenn man von deutschen Wachstumsunternehmen sprechen möchte, dann muss man auch Wirecard nennen. Das TecDAX-Unternehmen Wirecard verbindet Hightech mit Finanzen. Dabei geht es in erster Linie um sicheren Zahlungsverkehr. Die großen Kreditkarten-Unternehmen wie VISA, MasterCard oder American Express und weitere sind enge Kunden von Wirecard.
Im Gründungsjahr 2004 konnte das Unternehmen einen Umsatz von 8,8 Millionen Euro erzielen. 10 Jahre später verzeichnet man einen Umsatz von 600 Millionen Euro. Ein grandioses Wachstum – und es gab nicht ein einziges Geschäftsjahr mit Umsatzrückgang.
Viele Börsianer haben in der Vergangenheit das Unternehmen unterschätzt, und sollten sich ärgern, dass sie das Geschäftspotenzial nicht schon vorher entdeckt haben.
Der Aktienkurs befindet sich seit 2010 in einem steilen Aufwärtstrend, und ein Ende ist nicht zu erwarten. Vor dem Hintergrund, dass der elektronischen Zahlungsverkehr auch noch in Zukunft zunehmen wird, hat sich die Unternehmensleitung von Wirecard im Mai mit eigenen Aktien eingedeckt. Mit einem satten Einkauf von 150000 Aktien im Wert von 35,63 Euro hat man nun 5,3 Millionen Euro in sich selbst investiert. Ein starker Vertrauensbeweis des Managements in die eigenen Fähigkeiten.
Finanzergebnisse Infineon
Wirecard | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 |
Umsatzerlöse | 324 | 394 | 481 | 601 | 760 |
Ergebnis vor Steuern | 74 | 91 | 94 | 126 | 178 |
KGV | 21 | 28 | 29 | 41 | 32 |
Angaben in Mio Euro
Angaben 2015 sind Schätzungen
Fundamental bietet Wirecard kontinuierlich gute Geschäftszahlen. Für ein junges Wachstumsunternehmen ist das selten. Der einzige Wehrmutstropfen für Anleger ist die Tatsache, dass es die Aktie nicht mehr im Sonderangebot gibt. Wenn die Geschäftsleitung selbst im großen Maßstab Wirecard-Aktien kauft, dann könnte etwas in der Luft liegen. Nicht selten gab es irgendwann später einen Umsatz- oder Gewinnsprung, der zu einem bedeutenden Aktienanstieg führte. Man darf also gespannt sein.
Bild 2: Wochen-Chart von Wirecard
Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Wirecards technische Ausgangssituation
Gegen diese Bullenaktie sollte man keine Short-Positionen haben. Alles deutet nämlich auf eine Fortsetzung des Trends. In den vergangenen Monaten kämpfte die Aktie mit der 40 Euro-Kursmarke. Es ist durchaus möglich, dass es noch eine Weile so weiter geht. Am 06.05.15 gab es einen Verkaufsversuch, um die Aktie zu drücken. Er ist gescheitert, weil die Aktie schon am nächsten Tag wieder zurückgeholt wurde. Solche Tests sind für einen Trader besonders interessant, denn sie loten die Möglichkeiten aus. Während des Tests zeigte sich, dass die Anzahl der Verkaufswilligen Marktteilnehmer nicht sehr ausgeprägt ist. Im besten Fall wurden sie an diesem Tag sogar aus der Aktie gedrängt. Damit sollte der Weg für eine erfolgsträchtige Long-Position frei sein.
- Total Aktie kaufen – Alles Fakten und Hintergründe zur positiven Überraschung für Analysten! – 24. November 2018
- Airbus Aktie kaufen – So hoch könnte der Kurs des Flugzeugbauer Wertpapiers fliegen! – 8. September 2018
- Facebook Aktie kaufen – So schockte Facebook die Anleger mit seinen Finanzdaten! – 2. August 2018
- BMW-Aktie kaufen KW 27 – und DAX-Analyse – 3. Juli 2018
- Tesla kaufen – Wie lang werden die Investoren noch zuversichtlich bleiben? – 31. Mai 2018