Die Woche begann für die Börsen bereits unter dem schlechten Vorzeichen der Nachrichten aus China. Trotz weiterhin lockerer Geldpolitik fahren die Aktienkurse in Peking weiterhin Achterbahn. Das schlug sich unter anderem in moderaten Verlusten des DAX nieder, ein Ende der Talfahrt ist noch nicht abzusehen. Gleichzeitig vermeldet die Wirtschaft aber positive Zahlen. Im zweiten Quartal konnte in Deutschland wieder ein moderates Wachstum gemessen werden.
Daten aus der EU
- Quartalszahlen des deutschen Wirtschaftswachstums
- Herstellerpreise in Deutschland
- EZB-Referenzkurs
- Zahlungsbilanz der EU für Juni veröffentlicht
- Britische Verbraucherpreise
Die deutsche Wirtschaft wächst weiter. Wie das statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, betrug was Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozent. Analysten waren zuvor allerdings von einem Plus von 0,5 Prozent ausgegangen.
Gleichzeitig fallen die Preise für Hersteller derzeit weiter. Besonders die niedrigen Energiekosten trugen dazu bei, dass die Kosten im Jahresvergleich um 1,3 Prozent niedriger ausfielen. Laut statistischem Bundesamt sind die Kosten für Energie im Juli im Vergleich zum Vorjahr sogar um 4,1 Prozent gefallen.
Die EZB gab bekannt, dass der Überschuss in der Leistungsbilanz des Euroraums im Juni auf 25,4 Milliarden Euro ausgeweitet werden konnte. Im Mai lag der Wert noch bei 19,1 Milliarden Euro. Den Hauptgrund hierfür sieht die EZB in einem Defizit der Warenimporte. Gleichzeitig blieben die Exporte stabil, so dass die Leistungsbilanz insgesamt einen deutlichen Überschuss aufweist.
Zudem vermeldete die EZB, dass der Referenzkurs des Euros gegenüber dem Dollar leicht erhöht wurde. Der neue Kurs liegt seit vergangenem Freitag bei 1,1171 Dollar. Auch gegenüber anderen Währungen wie dem Pfund, dem Yen und dem Schweizer Franken wurden die Referenzkurse erhöht.
Aus London wurden im Laufe der Woche hingegen überraschende Zahlen bekannt gegebene. Die Verbraucherpreise stiegen im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent an. Zuvor waren sich alle Volkswirte und Analysten einig, dass der Preisindex unverändert bleiben würde. Beachtlich ist dabei vor allem der Anstieg der Kerninflation. Diese schließt volatile Güter wie Energie und Lebensmittel von den Berechnungen aus. Im Vergleich zum Vormonat wuchs die Kerninflation um 0,4 Prozent auf 1,2 Prozent. Als Folge der unvorhergesehenen Zahlen fiel der Eurokurs zwischenzeitlich auf ein Tagestief von 0,7064 Britische Pfund.
Daten aus den USA
- Stimmungsindikator der US-Industrie
- Inflationszahlen
- Frühindikatoren
- Zahlen vom Immobilienmarkt
- Erstanträge für Arbeitslosenhilfe
Aus den USA kommen derzeit viele negative Schlagzeilen. So sank der Stimmungsindikator der US-Wirtschaft auf ein Sechs-Jahrestief. Der Empire-State-Index aus New York fiel von plus 3,86 Punkten im Juli auf minus 14,92 Punkte im August. Zwar bezieht sich der Frühindikator lediglich auf den Staat New York, in der Vergangenheit konnte aber ein starker Zusammenhang mit der kompletten US-Wirtschaft festgestellt werden. Grund für den drastischen Einbruch seien vor allem stark gesunkene Auftragseingänge in der Industrie. Die Bekanntgabe der Daten ließ auch den DAX zwischenzeitlich um mehr als einen Prozentpunkt fallen.
Gleichzeitig stieg die Inflation in den USA etwas an, bleibt aber auf einem ungewöhnlich niedrigen Stand. Im Juli seien die Verbraucherpreise im Vorjahresvergleich lediglich um 0,2 Prozentpunkte angestiegen. Ein Wert, der von den Experten so auch prognostiziert wurde. Die schwache Inflation ist vor allem auf die niedrigen Ölpreise zurückzuführen und wird voraussichtlich auch in den kommenden Wochen weiter anhalten.
Nicht nur aus New York gab es diese Woche schlechte Nachrichten bezüglich eines Frühindikators. Der Sammelindex aller wirtschaftlichen Frühindikatoren ist im Juli ebenfalls überraschend gefallen. Im Vergleich zum Juni sank der Index um 0,2 Prozent. Prognostiziert worden war hingegen ein Anstieg um 0,2 Prozent.
Auch der US-Arbeitsmarkt ist von den schwachen Zahlen nicht verschont geblieben. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen überraschend an. In der vergangenen Woche ist die Anzahl entgegen der Erwartungen um 4000 auf insgesamt 277.000 gewachsen.
Die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt in den USA bleibt aber weiterhin stabil. Die Verkäufe stiegen im Juli im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 2 Prozent. Das ergibt einen annualisierten Wert von insgesamt 5,59 Millionen verkauften Immobilien.
Geldpolitik
Die starke Abwertung des Yuan hat für China zur Folge, dass die Währung des Landes zunächst keine Weltreservewährung wird. Der IWF teilte am Mittwochabend mit, dass der Yuan frühestens im Herbst kommenden Jahres in den Währungskorb der globalen Finanzorganisation aufgenommen wird.
Ebenfalls am Mittwoch verkündete die US-Notenbank FED, dass es noch keinen klaren Hinweis auf den Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung gäbe. Zwar seien sich die Gremien einig, dass der Trend für eine Zinswende zunehmend positiver werde, allerdings noch nicht deutlich genug. Es gilt jedoch trotz der Meldung als sicher, dass die erste Zinserhöhung seit neun Jahren noch in diesem Monat kommt. Die Märkte entnahmen der Aussage der FED indes, dass in den kommenden Wochen nicht mit einem Zinsschritt zu rechnen ist. Der Dollar fiel daraufhin etwas ab, gleichzeitig zog aber der US-Aktienmarkt an.
Technische Bewertung der Märkte:
Wie immer möchte ich an dieser Stelle des Rück- und Ausblicks mit der Chartanalyse des DAX beginnen. Die letzten Tage waren geprägt von langen roten Kerzen und der Donnerstag schloss mit knappen 3% im Minus. Auch wenn die Fibonacci-Retracements, auf die ich mich so gerne beziehe, keine in Stein gemeißelten Marken sind, so besitzen sie doch eine gewisse Relevanz. Zum Beispiel lässt sich ableiten, dass diese Unterstützungen doch mehr oder weniger genau angelaufen werden und das Ende einer Korrektur selten zwischen zwei relevanten Marken eingeläutet wird. So wies ich in den letzten Wochen immer wieder darauf hin, dass Anfang Juli ein neues Tief markiert wurde, welches sich genau zwischen zwei Fibo-Retracements liegen würde. Aktuell wurde nicht nur das 62er Fibonacci-Retracement angelaufen, sondern der Kurs ist auf dem Wege zum 76er. Sollte diese Marke auch noch gebrochen werden, dann werden es die Bullen sehr sehr schwer haben. Die Marke von gut 10.000 Punkten sollte deshalb auf jeden Fall halten.
S&P500: Auch im S&P500 zeichnet sich noch immer das bekannte Bild ab. Der Kurs bewegt sich nach wie vor in der Seitwärtsrange, die Ende Februar auf der oberseite markiert wurde und seit März auf der Unterseite bei etwa 2047 Punkten begrenzt. Nachdem sich der Kurs lange Zeit im oberen Drittel dieser Range aufhielt, fiel der Kurs im Verlaufe des Donnerstags bis an die eben erwähnte untere Grenze. Sollte diese nachhaltig gebrochen werden, würden Marken unterhalb von 2.000 Punkten auf den Plan gerufen werden.
21EUR/USD: Nach den Äußerungen der FED ging es für den EUR/USD weiter bergauf. Bereits letzten Freitag erklärte ich, dass sich ein neuer Aufwärtstrend ausbilden könnte, und bestätigt werden würde, wenn ein neuer Hochpunkt generiert werden würde. Und aktuell sieht alles danach aus, als könnte tatsächlich die Marke von 1,1400 angesteuert werden. Bis dahin liegen keine nennenswerten Widerstände auf dem Weg nach oben und nach der Charttechnik hat sich der Aufwärtstrend ausgebildet.
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