Es war nicht allzu verwunderlich, dass die Fed ihre Nullzinspolitik zunächst beibehalten wird – umso mehr überraschte jedoch, dass die Griechenlandkrise Einfluss darauf hat, was möglicherweise jedoch nur als Manöver dienen könnte, um eigene Problematiken in den Hintergrund zu rücken. Sicher wäre ein Grexit für die EU bedauerlich, doch die ökonomischen Folgen für die Weltwirtschaft wären weit weniger drastisch. Fed-Präsidentin Janet Yellen signalisiert keine zeitnahe Zinswende. Diese sei nach Festigung des Aufschwungs vorgesehen.
Somit liegt der Zinssatz wie schon seit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise 2008 weiterhin zwischen 0 und 0,25 %. Am Mittwoch verkündete Yellen in Washington, dass die wirtschaftlichen Bedingungen noch keine Erhöhung rechtfertigen würden. Experten rechnen aus diesem Grund erst im September oder gar Ende dieses Jahres mit einer Anhebung der Zinsen.
Wirtschaftslage in der EU
Am Dienstag wurden die deutschen sowie europäischen ZEW-Konjunkturerwartungen bekannt gegeben. Der Indikator lag bei 62,9 bzw. 53,3 % und lag damit unter den Erwartungen. Am darauffolgenden Tag wurden die britischen Arbeitslosenzahlen veröffentlicht und wiesen mit 6.500 Arbeitslosen eine negativere Entwicklung auf – Experten spekulierten auf 12.300 weniger Arbeitslose. Der europäische Verbraucherpreisindex hingegen überzeugte mit 0,3 %. Donnerstag wurden die Einzelhandelsumsätze sowie die Zahlen deren Kernrate veröffentlicht – da diese besser als erwartet ausfielen, wirkten sich die Daten nicht auf die Märkte aus.
Wirtschaftslage in den Vereinigten Staaten
Die US-amerikanische Industrieproduktion wies im Vormonat -0,5 % auf, fiel nun jedoch auf -0,2 %, obgleich ein Anstieg auf 0,3 % erwartet wurde. Das Statistische Bundesamt verkündete am Dienstag, dass die Anzahl der Baugenehmigungen der USA einen Anstieg auf saisonbedingte 1,275M verzeichnete (Vormonat: 1,140M). Das amerikanische Amt für Energiestatistik (EIA) gab bekannt, dass die jährliche Rate der Rohöllagerbestände durch die Saison bedingt von -6,812M auf -2,676M sank. In der vergangenen Woche verzeichnete die USA eine jährliche Rate von 279.000 Anträgen auf Arbeitslosenhilfe. Diese sanken nun saisonbedingt auf 267.000 und somit weitaus mehr, als Analysten vermuteten – diese spekulierten auf 275.000.
Geldpolitik
Wie bereits erwähnt, bewegt sich der Zinssatz der US-amerikanischen Notenbank weiterhin zwischen 0 und 0,25 %. Die SNB behielt den Zinssatz von -0,75 % ebenfalls bei. Seitens der Geldpolitik gab es daher keine weiteren relevanten Neuigkeiten.
Technische Bewertung der Märkte:
DAX: Beginnen möchte ich wie in jeder Woche mit der Chartanalyse des deutschen Leitindex. Noch immer befindet sich der Kurs in einer mittelfristigen Abwärtsbewegung, die den übergeordneten Aufwärtstrend korrigiert. Zwar gab es in den letzten beiden Tagen eine deutliche Aufwärtsbewegung, doch auf Schlusskursbasis gelang es dem Kurs nicht nach oben auszubrechen. Der Kurs setzte in den letzten Tagen fast punktgenau bei 10.800 Zählern auf die Unterstützung des 50er Fibonacci-Retracement auf. Der Kurs wurde an dieser Marke immer wieder hochgekauft, doch je häufiger Lunten eine solche Marke durchbohren, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass diese löchrige Marke fällt. Zudem kommt, dass prozentual gesehen eine Korrektur bei Indizes selten am 50er Fibo ändert. Häufiger sind hier das 38er und 62er, sodass ich davon ausgehe, dass mit zunehmende Zuspitzung der Griechenlandkrise tiefere Kurse auf uns zukommen werden.
S&P500: Auch der breiter aufgestellte US-Index S&P500 schaffte es nicht nachhaltig aus seiner Range auszubrechen. Seit dem Frühjahr pendelt der Kurse in einer Seitwärtsphase. Am Tag der Rede der FED-Vorsitzenden Yellen konnte der Kurs zwar ordentliche Kursgewinne verzeichnen und brach nach oben aus, aber fiel am heutigen Tage mit einer langen roten Kerze zurück in die Seitwärtsbewegung. Das ist oftmals das Problem, wenn Ausbrüche nicht charttechnisch, sondern politisch begründet sind. Dann werden Kurse künstlich hochgetrieben, aber wirkliches Interesse der Anleger bleibt oft aus. So bleibt auch beim S&P500 nur die Seitenlinie und das Kapital zu schützen.
Gold: Auch der Rohstoff Gold pendelt seit Monaten richtungslos umher. Als krisensicherer Hafen gilt Gold anscheinend auch nicht mehr, denn ansonsten hätte es hier seit längerem steigende Kurse geben müssen. Aber der Griechenlandkrise zum Trotz und auch die Verschärfung der Ukraine-Krise missachtend verzeichnet der Chart allenfalls eine kleine technische Gegenreaktion. Auch hier gilt: Solange keine neuen Hochpunkte generiert werden heißt es Finger weg für konservative Anleger.
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