Hinsichtlich der Griechenlandproblematik ist auch nach Abschluss des Referendums am Wochenende kein Ende vorauszusehen. Die griechische Bevölkerung sprach sich gegen die Sparauflagen der Kreditgeber aus; nun stehen die vermutlich letzten Verhandlungen bevor.
Bis in der Nacht vom Donnerstag soll die griechische Regierung Reform-Vorschläge einreichen, sodass am Wochenende Entscheidungen über neue Hilfsmaßnahmen getroffen werden können. Sofern die Lösungsvorschläge nicht genügen, könnte noch vor dem Wochenende eine Entscheidung fallen. Damit wäre die Staatspleite Griechenlands jedoch nie näher gewesen.
Die Märkte fluktuieren weiterhin und rücken derzeit in den Schatten des Aktienmarkt-Crashs in China. Die EZB führt ihr QE-Programm zwar weiter, doch die Aktienmärkte erfahren keine Unterstützung, weshalb sich Unsicherheit zeigt.
Wirtschaftslage in der EU
- Tagesgeld Entwicklung – lohnt sich die Sparanlage wirklich noch? – 28. März 2019
- Tagesgeldkonto Junior – Sparkonten schon für die Kleinsten – 24. Januar 2019
- AvaTrade App – Mobiles Trading mit dem Smartphone bei dem CFD und Forex Broker! – 24. Januar 2019
- Tagesgeld Prämie – Alles zum Bonus für das Tagesgeldkonto für Neukunden einer Bank! – 22. Januar 2019
- Festgeld Prämie – Zinssatz und Zinskonditionen der Geldanalgen unter der Lupe! – 10. Januar 2019
Aus der EU wurden Daten zur Industrieproduktion aus Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Großbritannien veröffentlicht. Weiterhin wurden der europäische Einkaufsmanagerindex für den Einzelhandel, die Handelsbilanz aus Deutschland und Frankreich sowie der britische Halifax-Hauspreisindex bekannt gegeben.
Im Mai zeigte die Industrieproduktion in Spanien und Großbritannien ein starkes Wachstum im Vergleich zum Vorjahr, während die Industrieproduktion Deutschlands im Vergleich zum Vormonat keinen Anstieg verzeichnete. Am heutigen Freitag werden die Daten für Frankreich und Italien bekannt gegeben – hier wird auf einen Anstieg spekuliert.
Der europäische Einkaufsmanagerindex für den Einzelhandel für Juni fiel bedauerlicherweise negativ aus, und auch die Daten der Handelsbilanz Frankreichs enttäuschten. Das Defizit stieg im Mai deutlich; der Saldo der deutschen Handelsbilanz hingegen erhöhte sich mehr als angenommen.
Der britische Halifax-Hauspreisindex fiel positiv aus.
Wirtschaftslage in den USA
Aus den Vereinigten Staaten wurden der ISM Dienstleistungsindex und der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich, die Handelsbilanz, der JOLTS-Report sowie der CB Beschäftigungsindex und die Anträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht.
Der ISM Dienstleistungsindex verzeichnete im Juni einen leichteren Anstieg als angenommen, während der Einkaufmanagerindex für den Dienstleistungsbereich keine Veränderung zeigte. Das amerikanische Handelsbilanzdefizit stieg im Mai an, wenn auch weniger als angenommen.
Der JOLTS-Report zeigte für den Mai weniger neue Stellen als im vorigen Monat. Darauf wurde bereits spekuliert, wenngleich die Anzahl etwas höher als erwartet war. Der CB Beschäftigungsindex verzeichnete im Juli einen Anstieg. Die Anträge auf Arbeitslosenhilfe nahmen im Vergleich zur Vorwoche ab, fielen aber dennoch höher aus als angenommen.
Geldpolitik
Im Hinblick auf die relevantesten Märkte EU und USA brachte das FOMC Sitzungsprotokoll keine Neuerungen hervor. Mehrere Fed-Mitglieder sprechen sich für zwei Zinsanhebungen noch im laufenden Jahr aus, doch allem Anschein nach zeigen sich hinsichtlich des nächsten Zinsschritts aufgrund der Griechenlandproblematik Unsicherheiten seitens der Fed.
In der EU kommen Maßnahmen seitens der Geldpolitik im Zuge der ELA-Kredite an Griechenland nahezu täglich zur Sprache, was sich jedoch kaum kurzfristig auf die Märkte auswirkt.
Technische Bewertung der Märkte:
Beginnen möchte ich im Wochenrückblick wie immer mit dem Tageschart des DAX. Nachdem Athen nun gestern endlich eine Reformliste vorgelegt hat, die den Geldgebern schmecken könnte, reagiert der Markt schon wieder übertrieben positiv. Denn nur allein die Absichtserklärung der griechischen Regierung sagt nichts darüber aus, ob sie oder wenigstens Teile von ihr auch schlussendlich umgesetzt werden. Dennoch reagieren die Märkte stark und der DAX notiert aktuell knapp 3% im Plus. Aus charttechnischer Sicht ist dennoch kein Grund zur Freude für die Bullen ersichtlich. Ganz im Gegenteil – das 50er Fibonacci-Retracement wurde nach unten durchbrochen, sodass meine Vermutung, dass das 62er Fibo-Retrace noch getestet werden wird, immer wahrscheinlicher wird. Die lange grüne Tageskerze stößt außerdem an die obere Trendlinie des Abwärtskanals, sodass hier schnell Schluss sein könnte. In den Medien könnte es dann heißen, dass der Markt die Nachricht über die Reformliste verdaut hat. Erst ein nachhaltiger Ausbruch nach oben aus der Range würde Entwarnung für die Bullen geben.
Der Kurs des S&P500 hielt sich lange Zeit an der oberen Trendlinie der Seitwärtsrange auf, hat diese aber verlassen. Es kam zu zwei zaghaften Ausbruchsversuchen nach oben, die aber binnen kürzester Zeit wieder abverkauft wurden. Und so notiert der Kurs nach etwas ausgedehnteren Abwärtsbewegungen an der unteren Seite der Seitwärtsrange. Die Erholung der letzten beiden Tage dürfte wohl eher als technische Gegenreaktion anzusehen sein, als dass das die Auswirkungen der Reformliste Griechenlands sind. Auch hier gilt mit Positionen sehr vorsichtig zu sein, solange keine klare Richtung erkennbar ist.
Im EUR/USD scheint sich die Dreicksformation zu bestätigen. Sollte das der Fall sein, so ist mit steigenden Kursen zu rechnen, da Flaggen im Allgemeinen trendbestätigend sind. Auch hier sind keine klaren Tendenzen abzusehen. Sollte es seitens der FED zu Äußerungen kommen, dass eine Zinsanhebung doch eher kommt, dann würde sich das Bild schnell eintrüben und der Euro sollte weiter fallen.
Beim Gold scheint es tatsächlich aller Krisen zum Trotz weiter nach Süden zu gehen. Der Abwärtstrendkanal scheint sich zu etablieren und die fallenden Hochpunkte werden blitzschnell wieder verkauft, sodass die untere Trendlinie wieder sehr schnell erreicht wird. Nächstes Ziel auf der Fahrt nach Süden werden die 1150$ und damit das letzte Tief sein. Hier wird sich zeigen, ob die Unterstützung hält oder ob es eine Etage weiter nach unten geht. Bis dahin ist weiterhin Vorsicht angesagt.