Wirtschaftslage und Geldpolitik – Rückblicke und News
Die Woche hielt sich hinsichtlich Dienstleistungsmanagerindizes und Quartalsberichten zurück. Die US-Arbeitsmarktdaten fielen negativ aus; die Daten für August und September enttäuschten. Die Aktienmärkte und der Euro wiesen eine Tendenz zur Stärke auf, und auch die Rohstoffe erholten sich teilweise, woraufhin einige Währungspaare anstiegen, so etwa AUD/USD und NZD/USD. Öl (WTI) verzeichnete einen Anstieg in den 50-US-Dollar-Bereich, sodass auch das Währungspaar USD/CAD fiel.
Wirtschaftslage in der EU
Aus der EU wurden die französischen, europäischen, britischen und deutschen Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor sowie Deutschlands Handelsbilanz, Industrieproduktion und Arbeitsaufträge veröffentlicht. Weiterhin wurden die europäischen Einzelhandelsumsätze sowie aus Großbritannien der Hauspreisindex, die Handelsbilanz, Industrieproduktion und die Produktion des verarbeitenden Gewerbes bekannt gegeben.
In den erwähnten Ländern (Frankreich ausgenommen) fielen die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor im September unter den Erwartungen aus. Der europäische ISM-Einkaufsmanagerindex hingegen verzeichnete im gleichen Monat einen Anstieg.
Die deutschen Arbeitsaufträge enttäuschten unverkennbar; die August-Daten verzeichneten einen Rückgang von 1,8 %, wohingegen auf einen Anstieg von 0,5 % spekuliert wurde. Auch das Handelsbilanzsaldo sowie die Industrieproduktion gingen im August deutlich mehr zurück als erwartet.
Die Einzelhandelsumsätze der EU verzeichneten im August keinen Anstieg übertrafen die Erwartungen schon allein dadurch.
Im Jahres- und Monatsvergleich verzeichnete Großbritannien einen zurückgehenden Halifax Hauspreisindex im Immobiliengewerbe. Im Gegensatz dazu stieg die Industrieproduktion in beiden Fällen an. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe fiel ebenfalls positiv aus. Am Freitag wird die Handelsbilanz bekannt gegeben, für die ein leicht abnehmendes Defizit (für August) erwartet wird.
Wirtschaftslage in den USA
Aus den USA wurden der ISM-Einkaufsmanagerindex sowie der Einkaufsmanagerindex – jeweils für Dienstleistungen – veröffentlicht. Zudem wurden die Anträge auf Arbeitslosenhilfe und die Handelsbilanz bekannt gegeben.
Sowohl der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe als auch der Einkaufsmanagerindex Dienstleitungen waren im September fallend und lagen damit unter den Erwartungen. Das Handelsbilanzdefizit verzeichnete per August einen weiteren Anstieg und erfüllte die Erwartungen ebenfalls nicht. Die Anzahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe gingen zurück und fielen somit positiv aus.
Geldpolitik
Aus den USA und der EU hielten einige Fed-Mitglieder sowie Draghi, Präsident der EZB, eine Rede. Hierbei wurden allerdings keine neuen Entscheidungen getroffen. Das FOMC-Protokoll der letzten relevanten Sitzung und der Monatsbericht der EZB lieferten ebenfalls keine neuen Impulse. Währenddessen nehmen die Erwartungen an eine anhaltende lockere Geldpolitik zu – auch seitens der Fed. Derzeit wird eine Zinserhöhung in diesem Jahr bepreist.
Technische Bewertung der Märkte:
DAX: In den letzten Wochen habe ich immer mit der Analyse des Dax begonnen. Da Beständigkeit im Trading sehr wichtig ist, möchte ich auch am heutigen Tage als erstes den Chart des deutschen Leitindex genauer unter die Lupe nehmen. Noch immer befindet sich der Dax in einer abwärts gerichteten Bewegung. Die Medien sprechen zwar alle schon wieder von Jahresendrally und tatsächlich ist die Zurückeroberung der Marke von 10.000 Punkten positiv zu werten, eine Trendumkehr ist daraus jedoch noch immer nicht abzuleiten.
Wie man im Chart deutlich erkennen kann, hat es der Kurs gerade einmal geschafft an die obere Trendlinie dieses Abwärtskanals vorzudringen. Und prompt prallte dieser an der Marke ab. Mental hat die Marke von 10.000 Punkten sicherlich auch Relevanz, aus charttechnischer Sicht hat sich aber noch immer kein neuer Aufwärtstrend entwickelt. Im Gegenteil, mit der roten Kerze vom Donnerstag die als Hanging Man bezeichnet werden kann, sollten in den nächsten Tagen weiter fallende Kurse zu erwarten sein. Zumindest könnte die Marke von 9.400 Punkten ein weiteres Mal angelaufen werden. Sollte diese erneut halten, dann hellt sich das Bild für die Bullen weiter auf. Bis dahin gehe ich aus eben genannten Gründen von weiter fallenden Kursen aus.
S&P500: Kaum wurde die eine Seitwärtsrange verlassen, rückt auch schon die nächste Seitwärtsbewegung im breit aufgestellten S&P500 auf den Plan. Seit Mitte August pendelt der Kurs des großen Index zwischen etwa 1.880 Punkten auf der Unterseite und knapp 2.000 Punkten auf der Oberseite. In der Charttechnik ist es so, dass es nach einem Ausbruch aus einer Seitwärtsrange, sofern diese denn nachhaltig ist, Ziele im Abstand von etwa der doppelten Range ansteuert. Das wäre in diesem Fall der Bereich um 2.240 Punkte, wobei auf etwa der Hälfte der Strecke die ehemalige obere Trendlinie verläuft. Langfristig gehe ich hier von weiter steigenden Kursen aus. Jedoch erwarte ich einen neuerlichen Rücklauf an die Unterkante der Range. Hier würde sich aus charttechnischer Sicht der Aufbau von ersten Longpositionen anbieten. Dennoch ist Vorsicht geboten, weil die Kurse im Augenblick stark von der weiteren Zinspolitik der FED abhängt.
EUR/USD: Die in der letzten Woche beschriebene übergeordnete Seitwärtsphase hat zwar noch immer Bestand, dennoch scheint sich in kleinerer Betrachtung ein gleichschenkliges Dreieck auszubilden. In der ganz großen Betrachtung herrscht nach wie vor eine Abwärtsbewegung vor, sodass dieses Dreieck wohl eher nach unten aufgelöst werden müsste. Auch hier ist auf jeden Fall die weitere geldpolitische Entwicklung der FED abzuwarten. Da früher oder später die Zinsen in den USA angehoben werden müssen, ist langfristig die Parität zwischen Euro und US-Dollar das nächste Ziel des Währungspaares.
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