Konjunkturelle Meldungen gab es in der zurückliegenden Woche kaum. Dafür war es geldpolitisch umso interessanter. Während die Zinsanhebung der FED in immer weitere Ferne gerückt ist, war es fast abzuwarten, dass aufgrund der anhaltenden Inflation in der Eurozone auch die EZB ihre Zinsen niedrig halten wird. So fand Mario Draghi in seiner Pressekonferenz dann auch deutliche Worte. Es wurde nicht nur über eine Zinssenkung nachgedacht, sondern auch über eine Ausweitung des QE-Programms. Das verlieh den Aktienmärkten trotz wichtiger Quartalszahlen aus den USA einen kräftigen Schub, sodass der DAX um mehr als 3% in die Höhe schoss. Entsprechend stark reagierte auch der EUR/USD, der in Verlaufe des Abends kräftig abgab.
Wirtschaft und Geldpolitik
EU: Aus der EU wurden folgende Daten veröffentlicht
- Aus Deutschland die Erzeugerpreise sowie die Einkaufsmanagerindizes
- Weitere Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich sowie der EU
- Das EU Verbrauchervertrauen
- Einzelhandelsdaten aus Großbritannien
- Spanische Arbeitslosenquote und die Handelsbilanz
Sowohl für den Herstellungs- als auch für den Dienstleistungssektor wurden die Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht, welche für den Monat Oktober in den Ländern Deutschland und Frankreich durchweg positiv ausfielen. Stagnierende Werte erwartet man dagegen bei den Daten aus der EU.
Die spanische Arbeitslosenquote fiel von 22,37 % in Q2 auf 21,18 % in Q3. Das Handelsbilanzsaldo stieg jedoch deutlich an.
Einzelhandelsdaten aus Großbritannien haben vielen überaus positiv aus. Der Kern Einzelhandelsumsatz stieg sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch dem Vorjahresmonat. Selbst die Einzelhandelsumsätze fielen wesentlich positiver aus, als von den Analysten erwartet.
USA: Aus den USA wurden folgenden Daten veröffentlicht:
- Baugenehmigungen und Wohnbaubeginne
- Anträge auf Arbeitslosenhilfe
- Bestehende Veräußerungen von Eigenheimen
- Einkaufsmanagerindex für Produktion
Für den Monat September wurden die Zahlen der Baugenehmigungen veröffentlicht, die jedoch rückläufig waren und entsprechend unter den Erwartungen der Analysten blieben.
Ebenfalls gefallen sind die Anträge auf Arbeitslosenhilfe, was aber eher positiv von den Märkten aufgenommen wurden.
Geldpolitik
Diese Woche stand ganz im Zeichen der Geldpolitik, da zahlreiche Geldpolitiker zu Wort kamen. Jedoch hatte keine dieser Reden eine solche Wirkung wie die von Mario Draghi. Die Auswirkungen werden sowohl in der Chartanalyse des Dax, wie auch schon eingangs erwähnt.
Technische Bewertung der Märkte:
DAX: Und wieder beginne ich wie gewohnt mit der Chartanalyse des deutschen Leitindex DAX, was mir heute besonders viel Spaß macht. Eine knapp 3,5 Prozentpunkte lange grüne Kerze katapultierte den Kurs auf knapp über 10.500 Punkte. So wie es scheint, war spätestens dies der Startschuss zur Jahresendrally, auf die so viele Anleger gewartet haben. Aber dennoch sollte man nicht vergessen, dass politisch motivierte Börsen bekanntlich kurze Beine haben und nach der Entscheidung der FED, die Zinsen dieses Jahr nicht mehr anzuheben, eigentlich auch niemanden wirklich verwundert haben dürften.
Wie gehabt dürfte sich bald Katerstimmung an den Märkten einstellen, wenn die Anleger feststellen, dass die Gründe der Zinspolitik alles andere als rosig sind. Zurück zum Chart. Dem Kurs gelang der Ausbruch nach oben und zudem ein höheres Tief, sodass nach der Lehre der Charttechnik tatsächlich ein neuer Aufwärtstrend entstanden ist. Aber auch hierbei sollte nicht vergessen werden, dass der Kurs seit dem ATH im April einige Prozentpunkte verloren hat und eine Erholung auch dringend notwendig geworden ist. Ein Test der Trendlinie in der Region über 10.000 Punkten den nächsten Tagen halte ich für durchaus denkbar und auch gesund, sodass ein Einstieg zu etwas niedrigeren Preisen durchaus möglich sein dürfte.
S&P500: Von Beginn des Jahres 2015 bis in den August hinein pendelte der Kurs des S&P500 in einer Seitwärtsbewegung, aus der es lange Zeit kein Entkommen kam. Die zaghaften Ausbruchsversuche nach oben wurden stets sofort abverkauft, sodass die Range immer bedeutsamer wurde. Als dann im Sommer die Chinesen die weltweiten Märkte verunsicherten, fiel der Kurs des S&P500 nach unten aus der Range und erst jetzt scheint eine mögliche Rückeroberung der ehemaligen unteren Trendlinie für möglich. Sollte es dem Kurs tatsächlich gelingen nachhaltig über der 2040er Punkte-Marke zu bleiben, dann waäre das ein sehr deutliches bullishes Zeichen. Die nächsten Ziele lägen dann bei 2100 Punkten.
EUR/USD: Solche Aussagen wie am Donnerstag seitens Draghi mögen Investoren im Euro gar nicht gerne hören. In Folge dessen gab der Kurs kräftig ab und testeste die Marke von 1,1130 erneut von oben. Wenn diese Marke gebrochen wird, sollte es schnell eine Etage weiter abwärts gehen, dann wie man dem Chart entnehmen kann, kommt dieser Marke eine große Bedeutung zu und dient als starke Unterstützung.
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