Allianz Aktie kaufen – Diese Tendenz kann man aus der Chart-Analyse herausziehen!

In den letzten Tagen ist mir die Allianz-Aktie aufgefallen, aus mehreren Gründen. Da ist zum einen die Tatsache, dass der Kurs unter den 200-Tage-Gleitenden-Durchschnitt (GD) gefallen ist. Und so etwas ist üblicherweise ein bearishes Zeichen. Dann fiel mir auf, dass eine Allianz-Tochter ihr Engagement bei griechischen Staatsanleihen erhöht hatte. Und schließlich möchte Allianz verstärkt in Erneuerbare Energien investieren. Das sind für mich genug Anlässe, mich näher mit der Aktie zu beschäftigen. Zu den Details:

Die Allianz-Aktie ist vor kurzem unter die 200-Tage-Linie gefallen. Hintergrundwissen: Wie wird diese Linie ermittelt? Relativ einfach: Der 200-Tage-GD errechnet sich in der einfachen Form, indem das arithmetische Mittel der Schlusskurse der letzten 200 Handelstage berechnet wird. Das geschieht dann fortlaufend – und die berechneten Durchschnittskurse werden miteinander verbunden. Dann ergibt sich eine Linie, welche üblicherweise weniger stark schwankt als der Kursverlauf.

Zunächst der Blick auf den Chart der Aktie:

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Chart Allianz-Aktie

Chart Allianz Aktie
Im Chart von Allianz zeigt sich derzeit die charttechnische Formation eines abfallenden Dreiecks. Quelle: Finanzen100

Hier sind mir einige Punkte aufgefallen:

  • Die erwähnte Tatsache, dass der Kurs der Aktie unter den 200-Tage-GD gefallen ist: Klar bearish!
  • Dann zeichnet sich ein absteigendes Dreieck ab (ich habe es eingezeichnet). In vergleichbaren Fällen kommt es öfter zu einem „Ausbruch“ des Kurses, wenn die Begrenzung erreicht ist oder kurz davor. Üblicherweise geschieht dieser Ausbruch mit höherer Wahrscheinlichkeit in die Richtung, in welche auch die nicht-waagerechte Seite zeigt. In diesem Fall wäre das: nach unten. Also auch das: Bearish!
  • Andererseits zeigt sich eine Unterstützung im Bereich 139 Euro – also in etwa dem aktuellen Niveau. Diese Marke war im September 2014 und dann nochmal im Winter 2014 ein Widerstand. So ein Widerstand wird nach erfolgreichem Überwinden – wie geschehen – zur Unterstützung. Diese Unterstützung = Support ist also deshalb bullish in dem Sinne, dass der Kursverfall auf dem aktuellen Niveau gestoppt werden kann.

Die Charttechnik liefert diesen Punkten zufolge kein eindeutiges Bild, allerdings mit bearisher Tendenz. Um ein vollständigeres Bild zu erhalten, hier der Blick auf die Fundamentaldaten:

Die letzten Quartalszahlen der Allianz waren gut ausgefallen! Hier die Details:

Fundamentaldaten Allianz

  1. Das Ergebnis je Allianz-Aktie erreichte im ersten Quartal 4,01 Euro: Ein Plus von 10,9% (Vorjahreswert: 3,62 Euro)
  2. Der Umsatz lag im ersten Quartal bei 37,769 Mrd. Euro (Vorjahreswert: 33,963 Mrd. Euro). Das entspricht einem Zuwachs von 11,2%
  3. Ein Plus von 4,8% gab es beim operativen Ergebnis, welches bei 2,855 Mrd. Euro lag (entsprechender Vorjahreswert: 2,723 Mrd. Euro)

Quartalszahlen der Allianz fielen solide aus

An den Zahlen gibt es wenig zu meckern. Denn trotz Sturmschäden („Niklas“, „Mike“) war das operative Ergebnis angestiegen. Allerdings blieb der Zuwachs deutlich hinter dem Umsatzzuwachs zurück. Doch angesichts der Tatsache, dass es der Sektor Asset Management in einem Umfeld sehr niedriger Zinsen sehr schwer hat, wundert mich das überhaupt nicht.

Dann zu der angesprochenen Aufstockung der Position bei griechischen Staatsanleihen. Da soll es bei der Allianz-Tochter Pimco um ca. 200 Mio. Euro Aufstockung entsprechender Positionen gehen. Ich finde, das ist kein entscheidender Faktor. Sehen Sie sich die Quartalszahlen an: Der operative Gewinn lag im ersten Quartal bei 2,855 Mrd. Euro.

Damit sind weniger als 10% des Gewinns eines einzigen Quartals zusätzlich in griechische Anleihen gesteckt worden. Und es ist ja nicht so, dass die Allianz jeden Verlust ihrer Tochter Pimco sofort ausgleichen müsste. Deren Portfolio generiert ja – wahrscheinlich – auch Gewinne. Und Pimco soll Bestände von über einer Billion Dollar halten. Was sind da schon ein „paar Hundert Milliönchen“ für so einen „Big Player“?

Griechische Staatsanleihen: Aufstockung kein entscheidender Punkt

Selbst wenn es für diese zusätzliche Position an griechischen Staatsanleihen einen Totalverlust geben sollte, dürfte das weder für Pimco noch für deren Mutter Allianz eine Katastrophe sein.
Die Allianz hat übrigens – Sie haben es vielleicht mitbekommen – seit dem 7. Mai 2015 einen neuen Vorstandsvorsitzenden: Oliver Bäte.

Was mir persönlich gut gefiel: Die Allianz hat mitgeteilt, ihre jährlichen Investitionen in Erneuerbare Energien um 350 Mio. Euro jährlich aufstocken zu wollen. Es soll primär in neue Windparks und Photovoltaik-Projekte investiert werden. Klimaretter.info zitiert Manfred Knof/Allianz dazu: „Wir können mit solchen Investments das extrem niedrige Zinsniveau zumindest ein Stück weit ausgleichen und leisten zudem noch einen Beitrag zur Energiewende.“

Und das wären zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

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Mein Fazit: Allianz-Aktie – gemischte Signale!

Die Allianz kann auf überzeugende Fundamentaldaten verweisen. Der Gewinn pro Aktie legte im letzten Quartal zweistellig zu auf 4,01 Euro. Charttechnisch ist es derzeit allerdings brisant. Der 200-Tage-GD wurde nach unten durchbrochen, und der Kurs steht nun an einer wichtigen Unterstützung bei ca. 139 Euro. Hält diese nicht, dann sind weitere Kursverluste wahrscheinlich. Analog das Gegenteil, wenn die Unterstützung hält. Bei einem Schwergewicht wie der Allianz spielt natürlich auch die Entwicklung des Gesamtmarktes eine wichtige Rolle.

Klarstellung

Risikohinweis Michael Vaupel

Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.