Fresenius SE- Aktie long Die Analyse & Gesamtmarktanalyse KW 11

Nach der jüngsten Umfrage der Frankfurter Börse haben sich die Marktteilnehmer in zwei Lager aufgeteilt. Während die Professionellen eher von tieferen Kursen ausgehen, sind die Privaten mehrheitlich bullish gestimmt. Im Allgemeinen gehen Analysten davon aus, dass die Professionellen besser informiert sind, und deshalb bessere Entscheidungen treffen. Dass die Annahme nicht immer stimmt, beweisen die ersten Monate des Jahres.

Sobald die privaten Marktteilnehmer mehrheitlich bullish oder bearish waren, dann verlief der Kurs entsprechend auch in diese Richtung. Die Privaten waren demnach flexibler, und haben die Marktrealität besser abgeschätzt. Das heißt natürlich nicht, dass es dauerhaft so weiter geht. Doch die Annahme, dass Privatanleger grundsätzlich schlechte Entscheider wären, ist falsch. Es kommt eben auf die Marktsituation an.

DAX im Wochen-Chart KW11

Bild 1: DAX im Wochen-Chart

Ein schwacher Seitwärtsmarkt zwischen 9000 und 10000 Punkten

Im Jahr 2014 gab es eine lange Phase der Seitwärtsbewegungen. Der DAX pendelte sich in dieser Zeit mehrheitlich zwischen 9000 und 10000 Punkten (grau-markierte Zone) ein. Der Bereich hat auch in 2016 seine Wirkung entfaltet. Er bietet eine starke Unterstützung gegen fallende Kurse. Damit entsteht jedoch das Problem, dass es bei 10000 Punkten einen Widerstand gibt, der Probleme bereitet. Einen echten Befreiungsschlag gibt nur, wenn der DAX mit Kraft die 10000er-Grenze überschreitet.

Ein Fragezeichen gibt es beim zeitlichen Ablauf. Wir sind saisonal in einem bullishen Zeitraum. Wenn der Index allerdings noch einige Monate zwischen 9000 und 10000 Punkte pendelt, dann wird es immer schwerer, den langfristigen Aufwärtstrend fortzusetzen. Zur Erinnerung: Im Sommer gibt es traditionell schwache Kurse.

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Bullishes Momentum möglich

Innerhalb des RSI-Indikators lässt sich eine perfekte Trendlinie einzeichnen. Sollte der RSI die Trendlinie von unten nach oben durchstoßen, gibt es einen bullishen Impuls. In diesem Fall hätten für einen längeren Zeitraum die Bullen Oberwasser. Wie weit der Kursschwung dann die Kurse nach oben tragen kann, wird von der Erwartungshaltung der Marktteilnehmer abhängen. Volkswirtschaftlich gibt es trotz niedriger Zinsen einen Investitionsstau. Solange dieses Problem ungelöst bleibt, sind die Wachstumschancen für die deutsche Wirtschaft begrenzt. Damit werden Prognosen unsicher, aber die Börse zu jederzeit spannend.

Die Stimmung an den US-Aktienmärkten

Eine Richtungsentscheidung ist vom DAX nicht zu erwarten. Vielmehr wird der US-Markt der auschlaggebende Auslöser für eine Trendbewegung sein. Beim DAX sind immer kleine Kursverschiebungen möglich, doch einen Trend gibt es nicht ohne den US-Aktienmarkt. Stellvertretend darf man den S&P 500 nutzen, um eine erste Tendenz auszumachen.

Der untere Chart zeigt das Investitionsverhalten der professionellen Börsianer.

S&P 500 mit Angst-Sensor

Bild 2: Tages-Chart des S&P 500 mit einem speziellen Sentiment-Indikator

Das Besondere am Chart ist der Sentiment-Indikator. Er wurde aus zwei an der Börse gehandelte Fonds gebildet.

JNK = Ein ETF für Junk Bonds

LQD = Ein ETF für Top Bonds

Indikator = JNK / LQD

Junk-Bonds (JNK) sind hochverzinsliche Unternehmensanleihen. Sie werden deshalb so hoch verzinst, weil das Unternehmen ein erhöhtes Risiko für Zahlungsunfähigkeit aufweist. Das Gegenteil davon gibt es beim LQD. Zu diesem ETF gehören nur Unternehmen mit geringem Risiko. Die Verzinsung der Anleihe ist dementsprechend auch geringer. Junk Bonds werden bevorzugt in Zeiten gekauft, in denen die Wirtschaft stabil wächst, weil in dieser Zeit das Risiko für die Zahlungsunfähigkeit sinkt.
Aus der Berechnung des Quotienten ergibt sich, dass der steigende Indikator für eine risikoreichere Investitionsbereitschaft und solide Wirtschaft steht. Wenn der Indikator sinkt, dann gibt es vermehrt Wirtschaftssorgen.

Interpretation: Der Sentiment-Indikator gibt eine Tendenz für Marktverschiebungen des S&P 500. Seit Juli 2015 ist der Indikator in einem Abwärtstrend übergegangen. Es zeigt die zunehmende Besorgnis der Investoren. Im Chart sind die kurzfristigen Phasen für Aufwärtsbewegungen gekennzeichnet. Die ersten beiden Pfeile zeigen eine zögerliche Stimmung der Investoren. Obwohl besonders die zweite Kursbewegung stark ausgeprägt war, zeigte der Sentiment-Indikator eine Schwäche. Die Vermutung liegt nahe, dass in der dynamischen Aufwärtsbewegung zwischen Oktober und November 2015 hauptsächlich privaten Investoren beteiligt waren. Private Marktteilnehmer neigen zu heftigen Stimmungsschwankungen. Das Resultat ist der spätere Zusammenbruch der Kurse und der erschreckende Jahresstart in 2016.

Die jüngste Aufwärtsbewegung des S&P 500 hat allerdings auch eine Zunahme des bullishen Sentiments zur Folge. Das ist eine bemerkenswerte Marktänderung zu den vergangenen Aufwärtsbewegungen. Der Logik des Indikators zur Folge, müssten nun vermehrt langfristige Investoren den Markteinstieg gesucht haben.

Insgesamt ist es ein starkes Zeichen dafür, dass neue Tiefstände und damit eine erneuter Absturz der Aktienmärkte bei den Investoren nicht angenommen wird. Für die nächsten Monate sollte die Kurse entweder eine bullishe Tendenz haben, oder in einem Seitwärtsmarkt verharren.

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Neuer Aktientipp: Fresenius SE – long

Fresenius SE ist die Gesundheitsaktie des DAX. Weil die Gesundheit der Menschen nicht konjunkturanfällig ist, sind die finanziellen Unternehmenszahlen von Jahr zu Jahr nur geringen Schwankungen unterworfen. Der Geschäftsschwerpunkt liegt im Betrieb von Krankenhäusern. Fresenius besitzt sogar eine eigene Unternehmensberatung für den Bau und den Betrieb von Krankenhäusern.

Bereits 12 Jahre lang konnte Fresenius Umsatz und Gewinn in jedem Jahr steigern. Eine bemerkenswerte Konstanz. Aktionäre profitieren von einer jährlich steigenden Dividende. Für die Anteilsscheine liegt die Dividende zurzeit bei niedrigen 1%.

Auch die neuesten Geschäftszahlen konnte der CEO Ulf Schneider mit stolz verkünden. Ein Grund, um die eigene Umsatz- und Gewinnschätzung zu erhöhen. Bis 2019 möchte Fresenius circa 40 Mrd. Euro Umsatz erzielen. Besonders die Tochtergesellschaft Kabi ist der Wachstumstreiber. Sie ist spezialisiert auf Infusionstherapien, die rege in Schwellenländer gefragt sind.

Finanzergebnisse Fresenius SE

Fresenius201220132014201520162017
Umsatzerlöse19290203312323127792979231968
Ergebnis vor St.239124072512337838754330
KGV162022242220

Angaben in Mio Euro 

Angaben  2016 und 2017 sind Schätzungen

Technische Ausgangssituation der Fresenius SE-Aktie

Seit 2009 befindet sich die Aktie in einem konstanten Aufwärtstrend. Größere Kursübertreibungen sind bisher ausgeblieben. Lediglich in 2015 hat die Aktie zusätzlich den Trend beschleunigt. Die aktuelle Korrektur ist demnach nur eine Reaktion darauf.

Fresenius im Wochen-Chart KW11

Bild 3: Wochen-Chart der Fresenius-Aktie mit Kurszielen

Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist der RSI(14) abgebildet. Er zeigt das Kursmomentum und die relative Lage des Kurses.

Starker Aufwärtstrend intakt

Die Kurskorrektur der Aktie ist keine ungewöhnliche Marktbewegung. Vielmehr gehört sie zu einem normalen Bewegungsverhalten innerhalb eines Aufwärtstrends. Deshalb sollte die Aktie das Allzeithoch von 70 Euro in naher Zukunft wieder erreichen. Bevor das Zwischenziel anvisiert werden kann, muss noch eine Widerstandszone zwischen 62 und 65 Euro überwunden werden. Sollte der erste Versuch scheitern, ist das technisch kein Malheur. Besondere Aufmerksamkeit sollte man dem Handelsvolumen schenken. Insbesondere in der Abwärtsbewegung sollte es unterdurchschnittlich bleiben. Im Gegensatz dazu wäre hohes Volumen beim Durchschreiten der Widerstandszone von Vorteil.

Bullishes Momentum

Innerhalb des RSI fand ein bullisher Trendlinienbruch statt. Üblicherweise ist dies ein eindeutiges Zeichen dafür, dass bullishe Momentum in den Kurs kommen wird. Wenn die Annahme richtig ist, dann ist der Zielkurs von 80 Euro in den nächsten Monaten kein Problem. Nicht ganz unbedeutend wird der Gesamtmarkt sein. Bisher konnte die Aktie mit relativer Stärke zum DAX eine gute Performance erzielen. Man darf jedoch nicht außer Acht lassen, dass eine mögliche Verkaufspanik an den Aktienmärkten auch bei Fresenius Spuren hinterlassen würde. Deshalb ist die Einhaltung des Stop-Loss-Kurses ein guter Rat.

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Risikohinweis:
Die von Christian Lukas empfohlenen Wertpapiere sind in der Regel spekulativ. Als Anleger sollten Sie sich der Risiken immer bewusst sein. Trotz sorgfältiger Recherche kann es vorkommen, dass die prognostizierte mit der tatsächlichen Entwicklung nicht übereinstimmt. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, die Anlagemittel nur auf wenige Wertpapiere zu verteilen. Aufgrund der spekulativen Risiken, die mit Wertpapieranlagen verbunden sind, sollten Wertpapierkäufe grundsätzlich nicht auf Kredit finanziert werden.

Wir machen Sie vorsorglich darauf aufmerksam, dass die von Christian Lukas enthaltenen Finanzanalysen und Empfehlungen zu einzelnen Finanzinstrumenten eine individuelle Anlageberatung durch Ihren Anlageberater oder Vermögensberater nicht ersetzen können. Die Analysen und Empfehlungen richten sich an Leser, die in ihrem Anlageverhalten und ihren Anlagezielen sehr unterschiedlich sind. Daher berücksichtigen die Analysen und Empfehlungen in keiner Weise Ihre persönliche Anlagesituation.

Christian Lukas macht Sie darauf aufmerksam, dass er in einem empfohlenen Wert selbst investiert sein kann.