Erste bearishe Divergenzen weisen den Weg
Vergleicht man den DAX zum US-Markt so hat sich in den vergangenen Wochen eine relative Schwäche eingestellt. Im Gegenzug gibt es beim S&P ständig ein neues Jahreshoch.
Der McClellan-Oszillator gibt den entscheidenden Hinweis: Eigentlich befindet sich der US-Markt seit Anfang November in einer Konsolidierung. Der untere Chart (Bild 1) zeigt den Zeitpunkt, wo der Oszillator kein neues Hoch mehr schaffen konnte, und dann abfiel. Das Besondere an der Situation ist der Verlauf des S&P-Index. Er hätte eine ähnliche Bewegung wie der Indikator vollziehen müssen. Hat er aber nicht. Statt gemächlich ein Paar Punkte abzugeben, treibt er mit wenig Schwung weiter aufwärts.
Einige starke Branchen sind dominant
Besonders bullish waren die Branchen Transportwesen, Computer und Software. Sie sind die wesentlichen Antreiber der US-Aktienindizes.
Da der McClellan-Oszillator den Weg nach unten angetreten hat, zeigt sich zum S&P-Index eine bearishe Divergenz. Die Divergenz bedeutet, dass die Mehrzahl der Aktien der NYSE (ca. 3000 Stück) keine Höchststände mehr erzeugen konnte. Somit beruht der Anstieg der US-Indizes auf wenige kapitalstarke Aktien mit hoher Aktiengewichtung.
Bild 1: Der S&P (oben) mit McClellan-Oszillator (unten)
Ein weiterer Kurs-Chart mit bearishem Kursmuster
Eine weitere brisante Konstellation ergibt sich beim Nasdaq100. Der Index enthält alle wichtigen Aktien der genannten starken Branchen (Transport, Software, Hardware).
In 2014 hat der Nasdaq100 drei Mal eine V-förmige Kurserholung erzeugt. Die Dynamik der V-Form erzeugte im Anschluss jeweils neue Höchststände. Der Kursschwung konnte jedoch nicht lange genug aufrecht gehalten werden. Schon kurze Zeit nach dem Überbieten der Hochs kam es zu einer langgezogenen Schwäche. Aktuell gibt es die gleiche Situation zum dritten Mal. Wieder wurden neue Hochs produziert. Wenn man die beiden vorherigen Kursmuster als Vorlage nimmt, dann müsste der Index bis Ende des Jahres auf einem hohen Kursniveau bleiben. Ein weiterer starker Kursanstieg, auf den viele Börsianer setzen, bleibt aus.
Bild 2: Der Nasdaq100 im Tages-Chart. Er zeigt V-förmige Kursmuster mit anschließender Schwäche.
Fazit zur Marketanalyse: keine Dynamik, aber noch positive Tendenz
Die beiden oberen Charts zeigen, dass die Aktien-Hausse nicht dynamisch fortgesetzt werden kann. Besonders das Bild 2 steht für ein Kursmuster, das den weiteren Verlauf für die folgenden Monate vorzeichnet. Demnach sollten die Aktienkurse auf hohem Niveau verharren. Erst im Frühjahr (Januar oder Februar 2015) sollte es dann eine ausgeprägte Schwächephase geben. Bis Ende des Jahres darf man deshalb weiterhin Long-Positionen bevorzugen.
Neuer Aktientipp: Merck KGaA kaufen
Die Geschichte von Merck KGaA reicht bis 1668 zurück. Damit ist es wohl des älteste Chemie- und Pharmazie-Unternehmen der Welt. Auch in Amerika gibt es ein Unternehmen, dass Merck heißt (im Dow Jones Industrial gelistet). Beide Unternehmen haben rechtlich nichts miteinander zu tun. Es gibt jedoch eine familiäre Beziehung der beiden Unternehmen. Ursprünglich war die amerikanische Merck eine Tochtergesellschaft der deutschen Merck. Im Zusammenhang mit dem ersten Weltkrieg gab es eine Enteignung. Die amerikanische Merck ging vollständig in US-Hände über. Dadurch haben beide Unternehmen eine rechtliche Eigenständigkeit. Sie geht sogar so weit, dass die deutsche Merck nicht einmal den Namen „Merck“ in Nordamerika verwenden darf. Der Name ist geschützt für die amerikanische Merck.
Das bedeutet nicht, dass die deutsche Merck nicht in den USA Geschäfte betreiben darf, aber sie verbirgt sich deshalb unter dem Kürzel EMD.
Die Merck ist ein Familienunternehmen
Die deutsche Merck hat circa 38000 weltweit tätige Mitarbeiter. Im Vergleich zu anderen DAX-Unternehmen ist Merck ein Familienunternehmen geblieben. 70% der Kommanditgesellschaft gehören der Familie Merck als Vollhafter (Komplementär). Die restlichen 30% der Kommanditgesellschaft werden als Aktiengesellschaft geführt. Die Familie Merck trifft deshalb die wichtigen strategischen Entscheidungen des Unternehmens. Das hat zur Folge, dass Merck konservativ aufgestellt ist. Die Geschäftsführung denkt langfristig und verzichtet auf kurzfristige Gewinne, wenn dadurch der langfristige Erfolg negativ beeinflusst werden könnte. Für einen langfristigen Investor ist das kein schlechter Ansatz.
Stark in den Bereichen Chemie und Pharmazie
Als eines der wenigen Unternehmen steht das Unternehmen auf den beiden Säulen Chemie und Pharmazie.
Die Pharmaziesparte wird in erster Linie durch Produkte aus dem Bereich Biopharmazeutika getragen. Die Medikamente werden gegen neurodegenerative Erkranken, Onkologie, Endokrinologie, Kardiologie und andere allgemeinmedizinischen Erkranken eingesetzt.
Das Chemiegeschäft betrifft die Hightech-Chemie. Dazu gehören zum Beispiel Flüssigkristalle für LCDs, LEDs für Beleuchtung, Kosmetik, künstliche Lebensmittelstoffe, Lacke und Kunststoffe.
Starke Geschäftszahlen
Mit den neuesten Quartalszahlen konnte Merck glänzen. Merck hat im 3. Jahresquartal den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 9 Prozent auf 2,94 Milliarden Euro gesteigert.
Ohne im Detail auf die Geschäftszahlen einzugehen: Das Unternehmen läuft seit Jahren wie ein gut geöltes Uhrwerk. Für das nächste Jahr (2015) gehen die Analysten von einem KGV zwischen 14 bis 15 aus. Aus fundamentaler Sicht spricht deshalb nichts gegen einen Aktienkauf. Die Prognosen für das Geschäftsjahr gibt Merck sehr konservativ an. Vermutlich wird es deshalb zum Jahresende eine positive Überraschung geben.
Bild 3: Kaufempfehlung Merck im Wochen-Chart
Unterhalb ist ein Money-Flow-Indikator dargestellt. Er zeigt, ob mehrheitlich Geld in oder aus der Aktie fließt.
Technische Ausgangssituation
Der Blick auf den Chart zeigt sofort den konstanten Aufwärtstrend. Das ist eine gute Basis, denn vermutlich wird die Bewegung nur aufgrund der von vielen Börsianern erhofften Jahresendrallye bis Ende 2014 weiter getragen. Wenn nun die Aktie noch zusätzlich Stärke zeigen könnte, dann müssten die eingezeichneten Zielkurse schnell erreicht werden.
Zwei starken Unterstützungen bei 57 und 65 Euro schützen vor unerwarteten Verkäufen. Der Money-Flow-Indikator liegt gut über der Nulllinie und neue Kurshochs werden mit neuen Indikatorhochs bestätigt. Eine Idealkonstellation, die für weitere Kursgewinne spricht.
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