Mini Futures handeln 2024 – Lektion 3 – Über die Eignung & Funktion

lektionstitel_Anlageberatung_Lektion_03

Alle Mini Futures verfügen grundsätzlich über folgende Ausstattungsmerkmale: Einen Basiswert (z.B. Index oder Aktie), einen Basispreis, eine Stop-Loss-Schwelle, ein Bezugsverhältnis und eine unbegrenzte Laufzeit.

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1. Mini Futures handeln: die Funktionsweise

Zur Erklärung der Funktionsweise soll folgendes einfaches Beispiel für einen Mini Future Long dienen:

BasiswertDAX Index
Aktueller Indexstand9.000 Punkte
Basispreis8.500
Stop-Loss8.600
Bezugsverhältnis0,01

Der Basispreis notiert etwas unter dem aktuellen Kurs des Basiswertes. Die Stop-Loss-Schwelle liegt leicht über dem Basispreis.

Der aktuelle Preis berechnet sich dann aus der Differenz aus dem Kurs des Basiswertes und dem Basispreis unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses:

Preis Mini Future Long = (9.000 – 8.500) x 0,01 = 5 EUR

Das Bezugsverhältnis definiert dabei, auf wie viele Einheiten des Basiswertes sich ein Mini Future bezieht. Im Falle des genannten Beispiels (auf den DAX Index) beträgt das Bezugsverhältnis 0,01. D.h. jeder Mini Future korreliert mit einem Hundertstel mit dem Index.

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Prinzipiell verfügen Mini Futures über die gleiche Funktionsweise wie Knock-Out Optionsscheine (Warrants) und können auch deren Vorteile vorweisen. Sie sind transparent, haben ein Delta von nahezu 1 und ermöglichen es Anlegern mit geringem Kapitaleinsatz vollständig an den Kursbewegungen eines zugrundeliegenden Basiswertes – z.B. einer Aktie oder eines Index – teilzuhaben. Dabei können Anleger wahlweise auf steigende oder fallende Kurse setzen und profitieren in beiden Fällen von der Hebelwirkung.

Einige Unterschiede zu den Knock Out Warrants gibt es dennoch: Die Knock-Out Grenze entspricht nicht dem Strike. Bei einem Mini Future Long notiert der Basispreis unterhalb des aktuellen Basiswert-Kurses. Die Stop-Loss-Schwelle liegt stets über und bei einem Mini Future Short stets unterhalb dem Basispreis. Dadurch soll erreicht werden, dass bei einem Knock-Out Ereignis in der Regel ein Restwert des Mini Futures zur Auszahlung kommt.

Fazit: Mini-Futures sind transparente Finanzprodukte, die zur Kategorie der Finanzderivate zählen. Trader profitieren beim Handel vor allem von der Hebelwirkung, durch die eine Teilhabe schon an kleinsten Kursbewegungen möglich ist.

2. Mini-Futures handeln – für wen sind sie geeignet?

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Aufgrund Ihrer Definition und ihrer grundsätzlichen Merkmale eignen sich Mini Futures gut für risikofreudige Anleger, die mit einem hohen Hebel an steigenden oder fallenden Kursen eines Basiswertes partizipieren möchten. Als Instrument für Anleger können Mini Futures z.B. bei der Aktienanlage mit automatischem Stop-Loss eingesetzt werden. Sofern der Kaufpreis einer Aktie als Liquidität vorgehalten wird und mit dem Kauf eines Mini Futures Long nur ein Teil davon eingesetzt wird, kann der Anleger von den Kursgewinnen des Basiswertes vollständig profitieren.

Im Fall eines Verlustgeschäfts kann dabei mit einer automatischen Verlustbegrenzung gearbeitet werden. Wie bereits oben ausgeführt, sind Mini Futures mit einer Stop-Loss-Schwelle ausgestattet. Sobald diese verletzt wird, erfolgt die sofortige Rückzahlung zum Restwert. In Schwächephasen des Marktes lassen sich mit Mini Futures Short einzelne Positionen oder gar das gesamte Aktiendepot vor Verlusten absichern.

Fazit: Mini-Futures sind flexibel einsetzbar, verfügen aber über ein gewisses Risiko. Gewinne und Verluste werden durch den Hebel stark erhöht. Der entscheidende Vorteile ist wie bei allen Finanzderivaten, dass sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse spekuliert werden kann.

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3. Anpassung von Basispreis und der Stop-Loss-Schwelle

Wie in der einführenden Erklärung bereits erwähnt verfügen Mini Futures über keine Laufzeitbegrenzung. Theoretisch bieten sie Anlegern eine unbestimmte Laufzeit, sofern diese nicht durch z.B. das Knock-out-Ereignis vorzeitig beendet wird. Die Berücksichtigung der Finanzierungskosten erfolgt daher durch eine stetige Anpassung (auch Finanzierungslevel genannt) des Basispreises sowie der Stop-Loss-Schwelle.

Um einen Mini Future Long zu kaufen, muss ein Anleger die Differenz zwischen dem Basiswert-Kurs und dem Basispreis bezahlen. Trotzdem partizipiert er in vollem Umfang an den Kursbewegungen des zugrundeliegenden Basiswertes (z.B. einem Index oder einer Aktie). Dabei wird vom Broker der Kauf des Basiswertes im Umfang des Basispreises finanziert. Die dadurch anfallenden Finanzierungskosten müssen vom Anleger getragen werden. Dies geschieht dadurch, dass der Basispreis täglich um die anfallenden Zinsen angehoben wird.

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Bei einem Zinssatz von beispielsweise 5% pro Jahr würden sich folgende Finanzierungskosten für einen Mini Future Long auf den DAX mit einem Basispreis von 8.500 Punkten errechnen:

5% x 8.500 = 425 Punkte bzw. bei einer Berechnung pro Tag 1,18 Punkte (= 425/360). Der Basispreis müsste somit täglich um 1,18 Punkte angehoben werden.

Eine weitere tägliche Anpassung erfolgt für die Stop-Loss-Schwelle. Dies ist nötig, um den prozentualen Abstand zwischen Basispreis und Stop-Loss konstant zu halten.

Die Anpassung von Mini Futures Long und Short erfolgen analog. Jedoch kann es bei einem Mini Future Short sogar zu einem Finanzierungsertrag für den Anleger kommen, wenn eine tägliche Anhebung von Basispreis und Stop-Loss-Schwelle erfolgt.

Fazit: Mini-Futures verfügen über keine feste Laufzeit, aber gewisse Finanzierungskosten. Die Berechnung erfolgt transparent pro Tag.

4. Berechnung der Hebelwirkung

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Beim Kauf eines Mini Futures bezahlt der Anleger nur einen Bruchteil des Basiswertes, partizipiert aber an dessen Kursbewegung im Verhältnis 1:1. Die prozentualen Schwankungen des Basiswertes werden folglich mit einer Hebelwirkung verstärkt.

Der Hebel wird wie folgt berechnet: (Kurs des Basiswertes x Bezugsverhältnis) / Kaufpreis Mini Future.

Beispiel:

Bei einem Kursanstieg des DAX von 8.500 auf 8.600 Punkten, erhöht sich der Preis des Mini Futures beispielsweise von 5 EUR auf 6 EUR. Folglich beträgt die Erhöhung 20%, was eine vielfache Steigerung des prozentualen DAX Gewinns bedeutet.

Natürlich entfaltet der Hebel im Verlustfall die gleiche Wirkung. Der prozentuale Verlust ist dann um ein Vielfaches höher als der prozentuale DAX Verlust.

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5. Mini-Futures im Demokonto handeln

Trader können Mini-Futures natürlich nur bei einem entsprechenden Broker handeln. Für Einsteiger empfiehlt es sich, dieses risikoreiche Finanzprodukte zunächst über ein kostenloses Demokonto zu testen. Viele Broker bieten eine solche Version an, wobei Trader auf einige Aspekte achten sollten:

  • Laufzeit
    Nicht alle Demokonten stehen über einen unbegrenzten Zeitraum zur Verfügung. Einige Broker möchten Anlegern nur einen kurzen Einblick in die Handelssoftware geben, das Konto wird dann nach einigen Tagen geschlossen. Für den Test von Mini-Futures ist es aber zwingend erforderlich, länger mit virtuellem Geld zu handeln.
  • Realtime-Kurse
    Der Broker sollte möglichst damit werben, ein „echtes“ Demokonto anzubieten. Dabei sind die Kurse in Echtzeit verfügbar und exakt so, wie sie auch in der Realität zum jeweiligen Zeitpunkt ausfallen. Aus Kostengründen verzichten einige Anbieter auf die Bereitstellung von Realtime-Kursen.
  • Startkapital
    Grundsätzlich gilt: Je mehr Startkapital, desto besser. Schließlich besteht so die Möglichkeit, Mini-Futures ausgiebig zu testen und auch riskantere Positionen einzugehen. Werte zwischen 1.000 und 1.000.000 Euro sind hier bei den bekannten Brokern möglich.
  • Handelsangebot
    Wenn sich Demo- und Livekonto nicht voneinander unterscheiden, kann schon ein erster Blick ins Produktangebot des Brokers geworfen werden. Hier erfahren Trader, wie hoch die Anzahl der verfügbaren Mini-Futures ausfällt. Diese sollte natürlich nicht nur möglichst groß sein. Vielmehr kommt es darauf an, dass der Broker Zugang zu den Märkten bietet, die der Trader tatsächlich nutzen wird.
  • Bindung ans Livekonto
    Viele Broker erfüllen die bisher genannten Kriterien. Es gibt manchmal aber einen Haken: Für die Nutzung des Demokontos muss zuerst ein Livekonto erstellt werden. Teilweise gehen die Forderungen soweit, dass sogar Geld auf das Konto überweisen werden muss, damit der Demoaccount freigeschaltet wird.

Fazit: Demokonten eignen sich hervorragend, um Mini-Futures risikofrei zu handeln. Ein gutes Demokonto verfügt über keinerlei Laufzeitbeschränkungen, stellt ausreichend Startkapital zur Verfügung und liefert Realtime-Kurse.

6. Fazit: Transparentes Finanzprodukt mit Hebelwirkung

Mini-Futures orientieren sich an einem Basiswert, von dessen Kursentwicklung Trader profitieren können. Sowohl steigende als auch fallende Kurse können für einen Gewinn beim Anleger sorgen. Neben der Flexibilität besteht einer der größten Vorteile von Mini-Futures in der transparenten Preisbildung und dem Delta nahe 1.

In der folgenden Lektion erfolgt ein Mini Futures Broker Vergleich. Darüber hinaus werden die Themen E-Mini Futures Trading , DAX Futures kaufen und Öl Futures handeln ausführlich beschrieben und behandelt.

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Bilderquelle:

  • degiro.de
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