Die Gefahr einer weiteren Abwärtswelle schwindet
Noch in dieser Woche bin ich davon ausgegangen, dass der DAX in Kürze vor einer weiteren Abwärtswelle steht. Die Abwärtswelle ist allerdings nur möglich, wenn der US-Markt ebenfalls den Weg nach unten antritt.
Der untere Chart der NYSE mit über 3000 Aktien lässt Zweifel an der Kraft der Bären aufkommen.
Bild 1: Wochen-Chart des S&P500 mit McClellan-Oszillator
Eigentlich ist der US-Markt seit dem 18.08.14 überkauft und eine Abwärtswelle wäre Normalität. Warum startet dann die Abwärtswelle nicht? Es scheint so, als ob die Ängste der Börsianer durch die vielen Krisenherde schon so weit fortgeschritten sind, dass die Verkaufswilligen aus dem Markt ausgestiegen sind. Übrig bleiben die Hartgesottenen, die den Markt stabilisieren.
Die Gesamtmarktanalyse in KW 35
Der obere Chart (Bild1) zeigt den McClellan-Oszillator mit einer sehr starken Aufwärtswelle. Sie brachte für den US-Markt sogar neue Jahreshöchststände. Unterhalb des McClellan-Oszillators ist ein RSI(3) abgebildet. Er dient als kurzfristiger Signalgeber. Das Signal entsteht, wenn der RSI(3) unter 30 oder über 70 steht. Obwohl der Markt sehr hoch steht, hat der RSI(3) fast schon wieder seine untere 30er-Schwelle erreicht. Sobald der Indikator in die überverkaufte Zone eintaucht (< 30), ist der Markt bereit für eine weitere Aufwärtswelle. Das könnte schon in der kommenden Woche geschehen.
Der Überraschungseffekt
Eine weitere Aufwärtsbewegung wäre so überraschend, dass die „Shorties“ ihre Positionen glattstellen müssten. Damit könnte sich eine Aufwärtsbewegung nochmals beschleunigen. Zusätzlich wären die abwartenden Börsianer gezwungen, ihre Zurückhaltung aufzugeben, und Aktien zu kaufen.
Fazit: Wenn der Markt nicht nach unten will, dann geht er nach oben
Die Gefahr einer Abwärtswelle ist nicht gebannt. Die Zeichen für eine Bärenschwäche mehren sich allerdings. Die Aktienmärkte nähern sich weiter dem Zeitpunkt der Entscheidung.
Neuer Aktientipp: RWE Aktie kaufen
RWE ist das DAX-Unternehmen, das am härtesten von der Energiewende in Deutschland getroffen wurde. RWE profitierte in der Vergangenheit von der traditionellen Energiegewinnung. Doch Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke sind in der deutschen Gesellschaft nicht mehr erwünscht. In Konsequenz zur plötzlichen Energiewende musste RWE einen empfindlichen Umsatz- und Gewinneinbruch hinnehmen. Der Aktienkurs stürzte von 102 Euro in 2007 auf 20 Euro ab. Problematisch ist zusätzlich der riesige Schuldenberg von 30 Milliarden Euro, den RWE zu tragen hat. So ist die Restrukturierung der RWE zum Überlebenskampf geworden.
Was RWE interessant macht, ist der potenzielle Turnaround-Effekt. Eine negative Berichterstattung ist weitgehend im Kurs eingepreist, und RWE hat inzwischen viel in die neue regenerative Energiegewinnung investiert. Damit gibt es Grund zur Hoffnung, dass RWE in Zukunft sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen kann.
Bild 2: Kaufempfehlung RWE im Wochen-Chart
Der obere Chart zeigt die RWE-Aktie mit markierten Kurszielen. Unterhalb zeigt ein Money-Flow mit seiner Lage über der Nulllinie, dass mehrheitlich Geld in die Aktie fließt.
Die Technische Analyse zu RWE
Ausgehend vom Tief in 2013 konnte RWE eine Erholungsbewegung starten. Der graumarkierte Balken zeigt eine Wohlfühlzone der Aktie zwischen 25,50 Euro und 29,50 Euro. Im Juni konnte RWE die Zone kurzfristig nach oben hin verlassen. Das ist ein Anzeichen, dass die Börsianer die Aktie positiver bewerten.
Nach dem die Aktie vom Jahreshoch (32,98 Euro) zurückgefallen ist, hat sie nun jede Möglichkeit eine neue Aufwärtswelle zu starten. Davon können Sie als Leser profitieren. Der Weg nach unten ist gut abgesichert, und nach oben kann die Aktie mit Leichtigkeit steigen.
Christian Lukas
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