Sprint Zertifikate 2024 – Sprint Zertifikate an Beispielen verständlich erklärt!

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Outperformance mit Deckel

Marginhandel

Mit einem Sprint Zertifikat partizipieren Anleger innerhalb eines festgelegten Kursbereichs durch einen Hebel überproportional von Kursbewegungen des Basiswertes. Gleichzeitig ist das Verlustrisiko im Vergleich zu einem Direktinvestment in den Basiswert nicht erhöht. Die Zertifikate eignen sich für Anleger, die einen Kursanstieg in begrenztem Umfang erwarten.

Neben Laufzeit und Basiswert sind Basispreis, Cap und Partizipationsrate die wichtigsten Ausstattungsmerkmale von Sprint Zertifikaten. Im Kursbereich zwischen Basispreis und Cap partizipieren Inhaber zum Laufzeitende der Zertifikate mit der Partizipationsrate an Kursänderungen des Basiswertes. Unterhalb des Basispreises entspricht die Partizipation einem Indexzertifikat. Oberhalb des Caps erfolgt keine (weitere) Beteiligung an Kursgewinnen. Dazu ein Sprint Zertifikate Beispiel mit konkreten Zahlen.

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Sprint Zertifikate Beispiel: So funktioniert der Sprint-Mechanismus

Ein Zertifikat mit zwei Jahren Restlaufzeit beziehe sich auf die BMW-Aktie, die am Tag des Fixings bei 70,00 Euro notiere. Der Basispreis des Zertifikats betrage ebenfalls 70,00 Euro, das Cap liege bei 100 Euro, die Partizipationsrate betrage 200 Prozent. Das Zertifikat werde zu einem Kurs von 70,00 Euro emittiert.

Am Fälligkeitstag bestehen grundsätzlich drei Möglichkeiten: Der Kurs der BMW-Aktie kann erstens bei 70,00 Euro oder darunter notieren, zweitens innerhalb der Spanne von 70,00 bis 100,00 Euro und drittens oberhalb von 100,00 Euro notieren. Notiert der Kurs bei maximal 70,00 Euro, wird auch das Zertifikat zu maximal 70,00 Euro zurückbezahlt. Die Rückzahlung unterscheidet sich dann der Höhe nach nicht von der eines Indexzertifikats.

Notiert der Kurs bei z. B. 85 Euro, erhält der Inhaber des Zertifikats 100,00 Euro: Zurückbezahlt wird die gesamte Distanz zwischen 0,00 und dem Basispreis zu 100 Prozent und die gesamte Distanz zwischen Basiswertkurs am Laufzeitende und Basispreis zu 200 Prozent (der Partizipationsrate). Die maximale Rückzahlung beträgt im obigen Sprint Zertifikate Beispiel somit 130,00 Euro: In diesem Fall notiert die BMW-Aktie am Fälligkeitstag bei mindestens 100,00 Euro. Kursgewinne über 100,00 Euro hinaus führen nicht zu einer höheren Rückzahlung im Zertifikat. Das bedeutet, dass bei Kursanstiegen über 130 Euro ein Investment in die Aktie selbst eine höhere Rendite erwirtschaftet – selbst wenn der Verzicht auf Dividenden unberücksichtigt bleibt.

Sprint Zertifikate Erklärung: Die Konstruktion im Detail

Keine Sprint Zertifikate Erklärung kann auf einen Blick auf die Konstruktion der Zertifikate verzichten. Die Nachbildung erfolgt durch eine Longposition im Basiswert selbst (oder einen Zero Strike Call), eine Longposition in einer Calloption auf den Basiswert mit Strike = Kurs des Basiswertes am Tag des Fixings und einer Shortposition in zwei Calloptionen auf den Basiswert mit Basispreis = Cap.

Für die Long-Calloption gilt: Bei einer Partizipationsrate von 200 Prozent ist exakt eine Option erforderlich, bei einer Partizipationsrate von z. B. 150 Prozent sind 0,50 Optionskontrakte notwendig. Äquivalent verhält es sich mit den Short-Calls. Durch die Long-Calloption wird die höhere Partizipation realisiert, die Short-Calloptionen deckeln die gesamte Partizipation entsprechend. Shortpositionen in Optionen sind für Anlagezertifikate nicht ungewöhnlich: Der für Discount Zertifikate typische Abschlag auf den Kurs des Basiswertes wird z. B. so finanziert. Da bei der Konstruktion mehr implizite Volatilität verkauft als gekauft wird ist ein unruhiges Marktumfeld günstig für optisch ansprechende Emissionen.

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Eigenschaften während der Laufzeit

Üblicherweise werden Sprint-Zertifikate am Geld erworben: Der Kurs des Basiswertes sollte nicht weit vom Basispreis des Zertifikats entfernt sein. Notiert der Basiswert bereits deutlich über dem Basispreis tragen Anleger ein zusätzliches Risiko: Kursverluste innerhalb der festgelegten Bandbreite wirken ebenfalls mit dem Hebelfaktor.

Notiert der Basiswert deutlich unter dem Basispreis ist ein Einstieg ebenfalls nicht empfehlenswert, weil der mit den Optionen realisierte Mechanismus nur innerhalb der Bandbreite wirkt und in Erwartung stark steigender Kurse andere Zertifikate sinnvoller sind.

Der Auszahlungsmechanismus greift ausschließlich zum Fälligkeitstag. Während der Laufzeit hängt die Wertentwicklung des Zertifikats von der Wertentwicklung seiner einzelnen Komponenten ab. Der Wert von Optionen nähert sich mit abnehmender Restlaufzeit ihrem inneren Wert und hängt nicht zuletzt von der Marktvolatilität ab.

Eine steigende Volatilität führt zu steigenden Kursen im Zertifikat, während eine höhere Dividendenrendite im Basiswert den Kurs drückt: Die Dividenden werden vom Emittenten zur Finanzierung der Komponenten eingesetzt und nicht an den Inhaber des Zertifikats ausgeschüttet. Da eine höhere Dividende am Tag ihrer Ausschüttung auch höhere Kursverluste in der Aktie nach sich zieht, sinkt der Kurs des Zertifikats entsprechend. Häufig werden Zertifikate bewusst mit Laufzeiten emittiert, die zwei Dividendenstichtage enthalten und dennoch deutlich unter zwei Jahren liegen – das erhöht die optische Attraktivität.

Strategische Einsatzmöglichkeiten

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Der Einsatz von Sprint Zertifikaten ist in Erwartung moderat steigender Kurse über einen längeren Zeitraum sinnvoll. Einen Schutz gegen Verluste bieten die Produkte nicht – wo dieser benötigt wird eignen sich Garantiezertifikate mit Partizipationsrate besser. Aufgrund einer gänzlich anderen Konstruktion (90/10-Strategie) fällt die Partizipationsrate allerdings deutlich geringer aus als bei Sprint-Zertifikaten.

Aufgrund der zumeist mehrjährigen Ursprungslaufzeit und der dargestellten Problematik eines späteren Einstiegs bei veränderten Kursen im Basiswert eignen sich Sprint Zertifikate für mittlere Anlagehorizonte. Für die Spekulation auf kurzfristige Kursschwankungen eignen sich dagegen Knock Out Zertifikate mit einer durch Fremdkapital realisierten Finanzierungsschwelle besser. Bei einer weniger klaren Markterwartung, die auch stagnierende und leicht fallende Kurse im Basiswert vorsieht sind Bonuszertifikate das Mittel der Wahl. Die strategischen Einsatzgebiete von Sprint Zertifikaten sind deshalb begrenzt.

Handel und weitere Informationen

Sprint Zertifikate sind wie alle anderen Anlagezertifikate Inhaberschuldverschreibungen ohne Schutz durch eine Einlagensicherung. Bei einer Insolvenz des Emittenten sind deshalb hohe Verluste bis hin zum Totalverlust unabhängig von der Entwicklung des Basiswertes möglich. Die Bonität von Emittenten wird anhand von Ratings der großen Agenturen gemessen, die aber insbesondere in Extremsituationen wie z. B. der Pleite von Lehman Brothers im September 2008 mitunter erst sehr spät reagieren.

Der Handel der Zertifikat erfolgt börslich und außerbörslich – viele Anleger nutzen parallel beide Möglichkeiten, da zumindest während der Öffnungszeiten der Referenzbörse (z. B. EUWAX) die Kursstellung der Emittenten leicht geprüft werden kann. Im Zertifikate Broker Vergleich kann ein gut ausgebauter außerbörslicher Handel mit vielen Emittenten als Pluspunkt gewertet werden. Da die Risikoklasse der Zertifikate der des Basiswertes entspricht müssen Anleger keine gesonderte Sprint Zertifikate Erklärung zur Freischaltung ihres Depots unterzeichnen.

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