Münchner Rück Aktie kaufen – Die Drei großen Geschäftsbereiche des Unternehmens unter der Lupe!

In rund zwei Monaten – am 23. April – findet die Hauptversammlung des Rückversicherers Münchener Rück statt.

Ein Punkt auf der Tagesordnung im ICM (Internationales Congress Center München) ist die Erhöhung der Dividende von 7,25 auf 7,75 Euro. Und dieser Punkt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit abgesegnet werden – welcher Aktionär wird schon dagegen sein, wenn ihm 50 Cent pro Aktie mehr ausgeschüttet werden als im Vorjahr?

Die Münchener Rück-Aktie würde dann am 24. April „ex Dividende“ notieren. Bei einem Aktienkurs der Münchener Rück am 18. Februar von rund 180,00 Euro (18. Februar) entspricht dies brutto einer Dividendenrendite von immerhin 4,3%. Solche Renditen bekommen Sie mit Bundesanleihen derzeit nicht.

Ich habe genauer hingeschaut:

Die Dividende kann locker aus dem Gewinn bezahlt werden. Allerdings ist dieser im Geschäftsjahr 2014 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert etwas gesunken. Leicht gesunkener Gewinn und trotzdem Anstieg der Dividende? Dieses ertragsstarke Unternehmen kann sich das leisten.

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Hier nun der Blick auf den diesen Monat veröffentlichten vorläufigen Geschäftsbericht für 2014:

Münchener Rück: Die Zahlen für 2014

  • Die Beitragseinnahmen lagen bei 48,8 Mrd. Euro. Im Vorjahr waren es 51,1 Mrd. Euro gewesen.
  • Trotz der mittlerweile äußerst niedrigen Zinsen (mit Anleihen etc.) stieg das Ergebnis aus Kapitalanlagen von 7,2 Mrd. auch 8,0 Mrd. Euro. Da können Sie sich mal überlegen, was für Beträge die Münchener Rück angelegt haben muss. Ich kann es Ihnen genau sagen, denn in den vorläufigen Zahlen gab es dazu Angaben:
  • Die Kapitalanlagen stiegen von 202,2 Mrd. Euro auf 218,9 Mrd. Euro.
  • Das operative Ergebnis fiel um rund 10%, von 4,4 Mrd. Euro auf immer noch sehr beachtliche 4,0 Mrd. Euro.

Besonders aufgefallen ist mir der starke Anstieg der Kapitalanlagen. Das spricht dafür, dass die Münchener Rück mehr „Cash generiert“, als es der operative Gewinn vermuten lässt. Dieser kann schließlich auch nicht-cash-wirksame Posten enthalten – der Blick auf die Entwicklung der Kapitalanlagen spricht jedenfalls eine klare Sprache.

Die endgültigen Zahlen wird es dann voraussichtlich zur „Bilanzpressekonferenz zum Konzernabschluss 2014“ geben, diese ist für den 11. März geplant.

Meine Einschätzung: Der Gewinn pro Aktie lag im Geschäftsjahr 2013 bei 18,50 Euro. Da das operative Ergebnis um rund 10% gefallen ist, könnte es naheliegend sein, nun auch mit einem etwa 10% niedrigeren Gewinn pro Aktie zu rechnen.

Seit der letzten HV für 800 Mio. Euro eigene Aktien zurückgekauft

Doch folgender Posten fiel mir auf: Das Management gab mit Veröffentlichung des vorläufigen Jahresabschlusses 2014 bekannt, seit der letzten Hauptversammlung (HV) im April 2014 für rund 800 Mio. Euro eigene Aktien zurückgekauft zu haben.

So etwas ist für Aktionäre oft eine feine Sache – denn dadurch sinkt die Zahl der Aktien. Jede einzelne Aktie repräsentiert dann einen größeren Anteil am Unternehmen. Und der gesamte Gewinn verteilt sich auf weniger Aktien.

Da ich nicht weiß, zu welchen Kursen das Management zurückgekauft hat, kann ich dazu keinen genauen Wert berechnen. Ich bin aber aufgrund dieses Faktors der Ansicht, dass der Gewinn pro Aktie deutlich weniger als 10% gefallen ist. Doch besser konservativ sein bei der Analyse – ich tippe auf 17,50 Euro Gewinn pro Aktie.

Bei einem aktuellen Kurs (18.2.) von rund 180 Euro entspricht dies einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 10,3. Das ist für eine DAX-Aktie grundsätzlich ein eher günstiger Wert.

Allerdings dürfen Sie nicht vergessen, dass Versicherer und Bank-Aktien in Deutschland generell recht günstig bewertet sind, Beispiel Allianz und auch die Deutsche Bank-Aktie.

Dies sind die drei großen Geschäftsbereiche der Münchener Rück:

  1. Bereich Rückversicherung
  2. Bereich „ERGO“
  3. Bereich „Munich Health“
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Der Blick auf die Schaden-Kosten-Quote zeigt, dass der Bereich „Rückversicherung“ am besten da steht: Eine Schaden-Kosten-Quote von 92,7% spricht für sich. Im Geschäftsjahr davor waren es 92,1%.

Der Bereich ist traditionell auch Schwergewicht bei der Münchener Rück, mit gebuchten Bruttobeiträgen von 26,8 Mrd. Euro.

Leichtgewicht dagegen ist „Munich Health“, mit gebuchten Bruttobeiträgen von 5,3 Mrd. Euro. Die sind übrigens deutlich gesunken, von 6,6 Mrd. Euro im Jahr davor. Schaden-Kosten-Quote ist auch gestiegen, von 98,3 auf 98,8. Damit ist dieser Sektor gerade noch profitabel, das Ergebnis entsprechend bei 0,1 Mrd. Euro. Ein Plus vor der Zahl.

ERGO verwies auf stabile gebuchte Bruttobeiträge von 16,7 Mrd. Euro, und ein operatives Ergebnis von +0,6 Mrd. Euro (nach +0,7 Mrd. Euro in 2013).

Chart Münchener Rück Aktie

Chart Munich Re

Quelle: Finanzen100

Analog zum Anstieg beim DAX steht der Kurs der Münchener Rück Aktie derzeit allerdings auf Jahreshoch. Da die Bewertung dennoch günstig ist, sehe ich den Titel auch auf diesem Niveau weiter als aussichtsreich.

Mein Fazit: Münchener Rück – solide DAX-Aktie!

Wichtig ist das Kerngeschäft – das Rückversicherungsgeschäft. Und da sieht es laut Zahlen durchaus solide aus. Und die Aktie ist relativ günstig bewertet: Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 10 und eine Dividendenrendite auf dem aktuellen Niveau von 4,3%. Ein Traditionsunternehmen mit überzeugendem Management (Risiko-Management!), seit Jahren mit tiefschwarzen Zahlen. Das sieht doch aufgrund der Bewertung nach einem soliden DAX-Titel aus. Bei diesem marktbreiten Titel sollten Sie sich natürlich auch eine Meinung darüber machen, wohin beim DAX generell die Reise gehen könnte.

Klarstellung

Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.

Risikohinweis Michael Vaupel