ETF Ratgeber – Alles zu Handel mit Indexfonds und den Fondgesellschaften!

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Exchange Traded Funds (ETFs) sind zumeist Investmentfonds, die einen Index nachbilden (beispielsweise einen Aktien-, Renten-, Kredit-, Geldmarkt- oder Rohstoffindex) und an einer Börse gehandelt werden. Der Handel findet nicht direkt mit der Fondsgesellschaft statt, sondern an diversen Börsen, z.B. Xetra, Frankfurt, Stuttgart oder in Wien, in eigenen Segmenten.

Aktienindizes sind in der Regel nach dem Prinzip der Marktkapitalisierung zusammengestellt. Je höher eine Firma an der Börse notiert ist und je mehr Aktien dieser Firma verkauft wurden, desto stärker übt sie auch Einfluss auf den entsprechenden Index aus.

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Da es sich bei ETFs um rein passives Fondsmanagement handelt, spielen persönliche Einschätzungen oder Prognosen von Fondsmanagern keine Rolle. In der Regel sind die Abweichungen zum Vergleichsindex gering. Wie bei einem Investmentfonds auch handelt es sich bei ETFs um ein Fonds-Sondervermögen. ETFs sind immer zum aktuellen Börsenpreis handelbar, der Nettoinventarwert (NAV) wird laufend berechnet und veröffentlicht. Aufgrund der Angebots- und Nachfragesituation kann es zu leichten Abweichungen des Fondspreises gegenüber dem Net Asset Value kommen.

Passive Fonds haben mehrere Vorteile gegenüber aktiven Fonds

ETFs sind passive Indexfonds. Das bedeutet, dass der Fond nicht durch einen festgelegten Fond-Manager verwaltet wird, sondern die im Fond enthaltenen Aktien nach vorher festgelegten Kriterien automatisch gekauft und verkauft werden. Hierdurch entfallen natürlich auch die Kosten für das Gehalt der Fond-Manager.

Die Nachfrage nach passiven Indexfonds steigt seit den letzten Jahren immer weiter an. Grund hierfür ist vor allem die schnelle Handelbarkeit gegenüber konventionellen Fonds und die wesentlich geringeren Transaktionsgebühren. Beispielsweise entfallen bei ETFs die bei Fonds üblichen Ausgabeaufschläge. Auch die reinen Ordergebühren sind in der Regel geringer. Seit der Einführung von Exchange Trades Funds 1993 in den USA verzeichnen die börsengehandelten Indexfonds eine steigende Nachfrage von sowohl institutionellen als auch privaten Anlegern. In Deutschland erfolgte die Einführung im Jahr 2000. Seitdem wurden von Anlegern in Europa über 224 Milliarden Euro in über 1.138 ETFs angelegt (Stand Mai 2011). Laufzeitbegrenzungen haben die börsengehandelten Indexfonds nicht.

Privatanleger investieren aktuell noch stark in traditionelle Indexfonds und insbesondere Index-Zertifikate. ETFs können jedoch mit einigen Vorteilen aufwarten und ermöglichen es auch Privatanlegern, kleine Volumen unter derselben Bedingung wie institutionelle Investoren handeln zu können. Einsatzmöglichkeiten sind für private Investoren vor allem die folgenden Bereiche:

  • Einmalanlagen in ETFs
  • ETFs im Rahmen von Sparplänen
  • ETFs als Substitut für Futures-Investments
  • Einsatz von ETFs bei trading-orientieren Privatanlegern

Somit stellen sie gute Alternativen zu traditionellen Investmentfonds oder Index-Zertifikaten dar. Einige ETF-Anbieter bieten Sparpläne auf die gängigsten Aktien bzw. Renten-ETFs mit geringen Anlagebeträgen in Zusammenarbeit mit Brokern oder Direktbanken an.

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ETFs gibt es nicht nur für Aktien

Auch wenn ETFs für Aktien-Indizes die bekannteste Variante dieser Anlageform sind, kann noch auf viele weitere Indizes gesetzt werden. Neben Aktien-ETFs werden auch Fonds mit Indizes von Geldanleihen, Renten, Rohstoffen, Währungen und Immobilen angeboten. Hier ist es allerdings für den Anfänger etwas schwieriger, das Risiko und die möglichen Gewinne oder Verluste abzuschätzen, daher sind Aktien-ETFs in der Regel eine gute Wahl für den Einstieg in den ETF-Handel. Vor allem in der aktuellen Niedrigzinsphase verspricht die Investition in Aktien auch für fortgeschrittene Anleger meistens die größte Rendite.

ETFs mit einer breiten Streuung bergen ein geringeres Risiko

Grade Anfänger ohne detaillierte Kenntnisse der einzelnen Märkte sollten sich am Anfang für einen möglichst breit gestreuten ETF entscheiden, da hier ein deutlich geringeres Risiko besteht und es nicht so sehr darauf ankommt, den richtigen Zeitpunkt zum Ausstieg nicht zu verpassen, wie bei manch anderen, weniger breit aufgestellten Index-Fonds.

Ein sehr breit aufgestellter ETF ist zum Beispiel der Welt-Aktien-Index MSCI-World. Dieser enthält Aktien von über 1.600 unterschiedlichen Unternehmen aus den weltweit führenden Industrienationen. Aber auch eine Investition in einen DAX-ETF oder einen Dow Jones ETF ist für Anfänger möglich und birgt ein vergleichsweise niedriges Risiko.

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Mit ETFs können hohe Renditen erzielt werden

Verschiedene Studien belegen, dass Manager eines traditionellen Fonds nur in Ausnahmefällen höhere Gewinne erzielen, wie die großen Indizes wie beispielsweise der DAX oder der amerikanische Dow Jones.

Vor diesem Hintergrund ist die Bildung eines Index-Fonds der logische nächste Schritt und die steigende Beliebtheit dieser Anlageform bei den Investoren erklärt sich von selbst: Der Fond bildet den gesamten Index ab. Steigt daher der entsprechende Index um einen bestimmten Prozentsatz, so steigt auch der Indexfond in beinahe gleicher Höhe.

Indexfonds können für fast alle Indizes erworben werden. Für Einsteiger werden eher Fonds zu großen und stabilen Indizes wie zum Beispiel dem DAX oder dem Dow Jones empfohlen. Mit Index-Fonds Aktien aus stärker schwankenden Indizes dagegen ist zwar das Risiko deutlich höher, diese versprechen aber auch noch mehr Profit. Daher sind zur Zeit Indexfonds aus aufsteigenden Schwellenländern bei risikofreudigen Anlegern sehr beliebt. Allerdings sollten bei „exotischeren“ ETFs auch immer die in der Regel höheren Gebühren in die Kalkulation mit einbezogen werden. Auch die Möglichkeit einer Streuung besteht. Bestimmte Händler bieten beispielsweise Fonds an, bei denen eine Mischung aus Aktien mit einer hohen Aussicht auf großes Wachstum und stabilen und bewährten Indizes angeboten wird.

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Die Gebühren bei ETFs halten sich in Grenzen

Das Produktangebot auf dem Markt wird zunehmen größer, was dem Wettbewerb und letztendlich dem Anleger zugute kommt. Ein kostenfreies Depot ist mittlerweile Standard bei allen Angeboten. Da sich die Anbieter häufig nur durch ihre Gebührenmodelle unterscheiden, sinken die Gebühren für die Sparplanausführung im Rahmen des zunehmenden Wettbewerbs zusehends.

Der Kostenvergleich lohnt sich, wie bei fast allen Anlageprodukten, auch bei den ETFs. Es drängen zur Zeit immer wieder neue Broker auf den Markt und konkurrieren um die Kunden. Daher sinken die Kosten für die ETFs immer weiter. Die Angebote der einzelnen Broker unterscheiden sich teilweise immer noch stark, weswegen nicht einfach irgendein Anbieter gewählt werden sollte, sondern ein genauer Vergleich der einzelnen Angebote durchgeführt werden sollte. Einige Depot Rechner bieten auch den Vergleich verschiedener Anbieter von ETFs an. Hier kann der Kunde eine Einschätzung seines voraussichtlichen Handelsverhaltens eingeben und erhält eine Auswahl der für ihn passenden günstigsten ETF-Anbieter.

ETFs werden, im Gegensatz zu klassischen Fonds, an der Börse gehandelt. Daher sollten Anleger, die einen relativ häufigen Kauf und Verkauf ihrer Fonds beabsichtigen bei der Auswahl des passenden Anbieters einen besonders guten Blick auf die entsprechenden Gebühren werfen. Wird ein hohes Volumen gehandelt, so kann es sich unter Umständen sogar lohnen, eine Verhältnismäßig geringe Grundgebühr für die Führung des Depots in Kauf zu nehmen und dafür geringere Handelskosten tragen zu müssen. Auch hier bieten Vergleichsrechner eine gute Möglichkeit, günstige Anbieter für die individuellen Bedürfnisse herauszufiltern.

Unterschiedliche Risiken bei gleichen ETFs?

Es gibt mittlerweile unzählige Anbieter für ETFs und als Laie geht man zunächst davon aus, dass ein ETF wie der andere ist und es daher ausschließlich auf die Gebühren ankommt. Das ist aber nicht der Fall, denn die Art wie ein Index-Fond bei den einzelnen Anbietern aufgebaut ist unterscheidet sich.

In einem klassischen ETF werden Aktien oder andere Finanzprodukte entsprechend des gehandelten Index vom Anbieter gekauft und stellen so den Fond dar. Bei einem DAX-Fond zum Beispiel werden alle im Index enthaltenen Aktien gekauft. Die gekaufte Menge entspricht dabei den jeweiligen Marktanteilen.

Es gibt aber auch zahlreiche Anbieter, die andere Wege gehen und komplexe Verträge mit anderen Banken und Brokern eingehen. Hierbei handelt es sich dann um sogenannte Swap-Fonds. Die Aktien werden nicht selber erworben, sondern es wird dem Kunden lediglich eine Entwicklung entsprechend des gewünschten Indexes versprochen. Swap-Fonds beinhalten ein höheres Risiko als die klassischen Fond, da sich Probleme bei einer der involvierten Banken auf den gesamten Fond und somit auf die Rendite des Anlegers auswirken können. Daher kann es unter Umständen sinnvoll sein, grade als Anfänger einen Fond vorzuziehen, bei dem die im Index enthaltenen Finanzprodukte tatsächlich erworben werden und dafür unter Umständen etwas höhere Gebühren als bei Swap Geschäften in Kauf zu nehmen. Ein weiterer Vorteil des physischen Indexfonds ist es, dass dieser für Anfänger leichter nachzuvollziehen ist, als komplexe Swap Geschäfte zwischen mehreren unterschiedlichen Banken.

Der Tracking-Error bezeichnet die Abweichung des Fonds vom tatsächlichen Index

Auch wenn ETFs die Entwicklung des abgebildeten Indexes möglichst genau abbilden sollen, kommt es immer wieder zu kleineren Abweichungen. Diese sind in den meisten Fällen so gering, dass sie nicht sehr ins Gewicht fallen, trotzdem sollten Anleger beim Kauf von ETFs darauf achten, dass der sogenannte Tracking-Error, also die Standardabweichung eines ETFs möglichst niedrig ist. Normalerweise betragen die Abweichungen deutlich unter einem halben Prozent, ETFs mit einem höheren Tracking-Error sollten Anfänger eher meiden.

ETFs können sogar höhere Profite abwerfen als der entsprechende Index selber

Eine wichtige Kennzahl bei ETFs ist die sogenannte Tracking Difference. Diese bezeichnet die Abweichung der Rendite des ETFs von der des dazugehörigen Index. ETFs mit positiver Tracking Difference und somit einem noch höheren Profit für den Anleger kommen unter anderem dadurch zustande, dass die Fonds Aktien gegen eine Gebühr an andere Anbieter verleihen und dadurch zusätzliche Einnahmen erzielen. Das ist zwar in erster Linie positiv für die Investoren, dennoch sollte auch bei positiven Ergebnissen bedacht werden, dass das Verleihen von Aktien ein gewisses Risiko darstellt, denn dabei werden weitere Handelspartner involviert, bei denen möglicherweise Problem auftreten können, die sich auf den gesamten ETF auswirken. Verleiht ein Fond eine Aktie an einen anderen Anbieter und dieser geht in die Insolvenz, so wirkt sich dies natürlich negativ auf die Rendite des ETFs aus.

Anleger sollten sich daher im Vorfeld darüber informieren, wie die Anbieter ihre ETFs aufbauen und ob Aktien verliehen werden. Die Entscheidung für oder gegen einen risikofreudigeren Fond hängt vor allem von den eigenen Erwartungen an die Kapitalanlage ab. Prinzipiell spricht nichts dagegen, auch in einen Fond mit etwas höherem Risiko zu investieren, denn hier sind natürlich auch die zu erwartenden Gewinne höher, die Anleger sollten sich des entsprechenden Risikos jedoch bewusst sein, bevor sie sich in einen risikofreudigen ETF einkaufen.

Der ETF Sparplan: regelmäßige Geldanlage mit geringem Risiko und hohen Renditen

Viele Direktbanken bieten ETF Sparpläne an. Ab weitesten verbreitet sind dabei natürlich die DAX-ETFs und andere große Indizes. Aber auch exotischere ETF Sparpläne werden durchaus angeboten. Hier gilt es allerdings, auf die Kosten zu achten, denn auch wenn ETFs beispielsweise aus den Schwellenländern sehr hohen Profit abwerfen können, sind die mit der Geldanlage verbundenen Kosten in der Regel um Einiges höher als bei gängigeren ETFs.

Bei einem ETF Sparplan wird in regelmäßigen Abständen (normalerweise monatlich) ein vorher festgelegter Betrag in einen oder mehrere ETFs investiert. Das Depot des Anlegers wächst also monatlich durch die regelmäßig getätigte Investition und zusätzlich natürlich noch durch den eigentlichen Profit aus dem ETF.

ETF Sparpläne haben den Vorteil, dass nicht zu einem einzigen festgelegten Zeitpunkt in den Fond eingestiegen wird, sondern regelmäßig weitere Anteile erworben werden. Dadurch hängt der Profit nicht zu stark vom Einstiegskurs ab, denn es wird Monat für Monat zu unterschiedlichen Kursen gekauft. Festgelegt ist im ETF Sparplan in der Regel der monatliche Betrag und nicht die Anzahl der Anteile. Ist der Kurs niedrig, so werden mehr ETFs gekauft, bei einem hohen Kurs ist der Anteil entsprechend geringer. ETF Sparpläne werden von vielen Direktbanken und natürlich auch von Online Brokern angeboten. 

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Bilderquelle: shutterstock.com