Jedes Jahr wählt und veröffentlicht die Börse Düsseldorf das sogenannte Börsen-Unwort des Jahres. Während die ersten Jahre ganz im Zeichen der Hauskredite, Leerverkäufe und Bad Bank standen, gewannen Begriffe der Finanzkrise und der Zinsentscheide in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung.
Allen gemein ist, dass für Außenstehende positiv klingende Begriffe gefunden werden, um schlimme Dinge zu umschreiben. Im Falle von „Heuschrecke“ oder „Leerverkäufen“ versteckt sich immerhin kein privates Schicksal hinter den Begriffen. Bei „Subprime“, also Kredite an eigentlich zahlungsunfähige Menschen, gingen Banken Pleite und unzählige Menschen verloren ihr Heim. Beim „Freiwilligen Schuldenschnitt“ im Jahre 2012 verloren Privatanleger durch die Quasi-Enteignung ihr Geld und 2014 besagt der Begriff „Guthabengebühr“ nichts anderes, als das Anleger und Sparer Gebühren dafür zahlen sollen, dass sie ihr Geld zur Bank bringen.
Dieser Umstand ist schon bitter genug, zeigt aber deutlich, dass auch die unkonventionellen Maßnahmen der EZB keine oder nur unzureichende Wirkung erzielen. Ansonsten müssten die Banken diese Kosten nicht an die Sparer weiterreichen. Und so bleiben Aktien tatsächlich alternativlos, wie es dieser Tage immer wieder zu lesen ist. Der geneigte Spekulant tut jedoch gut daran, sein Risiko breit zu streuen und nicht nur auf eine „Volksaktie“ wie damals zu setzten. Auch hier ist Diversifikation das Zauberwort. Das Ziel sollte keine hohe zweistellige Rendite sein, sondern ein moderates Wachstum oberhalb der Inflationsrate, gepaart mit etwas risikoreicheren Anlagen.
Und es geht ja auch wieder bergauf an den Aktienmärkten, oder? Gestern legte der deutsche Leitindex mit gut 3,5% ordentlich zu. Heute dann die Ernüchterung – die Arbeitsmarktzahlen fielen zwar wie erwartet aus, aber – und nun halten Sie sich fest – diese Zahlen fänden sich nicht in den Stundenlöhnen wider. Und da war sie wieder, die Begründung, dass der Dax mit einem dicken roten Minus aus dem Handel ging.
Aus diesem Grund widmen wir uns unseren eigenen Überlegungen und konzentrieren uns auf die Fakten der letzten Woche.
Wirtschaft und Geldpolitik
EU: Innerhalb der EU sank der Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe per Monat Dezember. Dennoch konnten Spanien, Frankreich und Deutschland auf steigende Indizes blicken. Auch das Dienstleistungsgewerbe Italiens war im Dezember rückläufig.
Die deutsche Arbeitslosenquote sank im November von 6,6 % auf 6,5 %. Die Arbeitslosenquote in der EU verharrte nach wie vor auf hohen 11,5%.
USA: Sowohl der Einkaufsmanagerindex als auch der wichtige ISM-Dienstleistungsindex konnten nicht wie erwartet zulegen. Was sich jedoch sehr gut entwickeln konnte, waren die ADP-Non-Farm Arbeitsplätze. Diese weisen einen Zuwachs von 241.000 Arbeitsplätzen auf. Auch die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe fielen.
GB: Das für Großbritannien wichtige Dienstleistungsgewerbe konnte auch im Dezember nicht stiegen. Darüber hinaus enttäuschten Zahlen zum . Wie im letzten Ausblick geschildert, sollte somit einen zügige Zinserhöhung in weitere Ferne gerückt sein.
Geldpolitik: Das Reich der Mitte traf bereits im letzten Jahr erste Maßnahmen zur Lockerung im Bereich der Reserveanforderungen bei Banken. Eine weitere Senkung der Zinsen sollte somit nicht mehr notwendig sein.
Von der EZB werden Schritte zum Aufkauf von Staatsanleihen erwartet. Diese sind auch bereits eingepreist, sodass es volatil an den Märkten werden könnte, wenn diese ausbleiben.
Technische Bewertung der Märkte
Im Tageschart sieht man eine uns wohlbekannte Formation – ein Dreieck. Nun könnte man argumentieren, dass das offene Aufwärtsgap vom Beginn der Woche noch geschlossen werden müsse. Andere bemühen den fallenden Ölpreis oder die Löhne, die sich in den USA nicht in den gesunkenen Arbeitslosenzahlen widerspiegeln würden. Ich persönlich denke, dass die Anleger noch sehr unentschlossen sind und das ATH nicht beim ersten Angriff genommen werden wird. Positiv ist zu werten, dass die 50 Tagelinie nun endlich die 200 Tagelinie nach oben durchkreuzt. Möglichstes Szenario: Schließen des Gaps, ansteuern der 200 Tagelinie mit Abprall und Auflösen des Dreiecks nach oben (übergeordnete Trendrichtung)
Im Tageschart des S&P500 ist zu erkennen, dass der Aufwärtstrend nach wie vor intakt ist und der Kurs in der Mitte des Trendkanals notiert. Auch hier gehe ich von steigenden Kursen aus, bis der Preis an der oberen Trendlinie abprallt und bis zur grünen Trendkanalbegrenzung korrigiert.
Auch im Tageschart von Gold ist ein Dreieck zu erkennen. Im Gegensatz zum deutschen Leitindex DAX tritt dieses Dreieck jedoch in einem Abwärtstrend auf, weshalb diese „regelkonform“ nach unten aufgelöst werden müsste. So oder so gilt die rote Trendlinie als die Marke, die nachhaltig überwunden werden müsste, damit eine Trendumkehr eingeleitet werden könnte. Aber weder fundamental, noch geldpolitisch und auch charttechnisch deutet irgend etwas darauf hin.
- Tagesgeld Entwicklung – lohnt sich die Sparanlage wirklich noch? – 28. März 2019
- Tagesgeldkonto Junior – Sparkonten schon für die Kleinsten – 24. Januar 2019
- AvaTrade App – Mobiles Trading mit dem Smartphone bei dem CFD und Forex Broker! – 24. Januar 2019
- Tagesgeld Prämie – Alles zum Bonus für das Tagesgeldkonto für Neukunden einer Bank! – 22. Januar 2019
- Festgeld Prämie – Zinssatz und Zinskonditionen der Geldanalgen unter der Lupe! – 10. Januar 2019