DAX – Nur eine kleine Korrektur
Eine Abwärtsbewegung ist auch ein Indikator
Als Trader mag ich es, wenn ein Markt in beide Richtungen Kurswellen zeigt. Hat man zum Beispiel die Absicht eine Long-Position einzugehen, dann kann man die vorherigen Abwärtsbewegungen studieren. Das klingt vielleicht etwas verwirrend, doch es ist eine Risikoanalyse. An der Stärke der Abwärtswellen zeigt sich die Gefahr für eine neue Long-Position.
Aufwärtsbewegungen am laufenden Band sind gefährlich
Was der DAX in den vergangenen Wochen zeigte, war ungeeignet für eine Risikoanalyse. Wenn es ständig nur eine Aufwärtsbewegung gibt, dann entsteht ein unnatürliches Missverhältnis. Der Trend nährt den Trend, und die Masse der Marktteilnehmer geht davon aus, dass es immer weiter ein kleines Stück aufwärts geht. Gleichzeitig weiß der erfahrene Trader, dass im Falle einer Korrektur, eine schnelle ruckartige Abwärtsbewegung wahrscheinlich wird.
Ergo: Mit eine Long-Position gewinnt man oft einen kleinen Betrag, doch wenn man verliert, dann entsteht ein großer Verlust.
Meiner Meinung nach, ist das keine attraktive Ausgangssituation. Deshalb dürfen wir uns auf die aktuelle Abwärtskorrektur sogar freuen – und sie wird nicht lange andauern.
Bild 1: DAX im Tages-Chart mit Unterstützungszonen
Das Bild 1 zeigt, dass die Gefahr eines Crashes nicht groß ist.
Unterstützungen bremsen einen Absturz
Die Abwärtsbewegung seit dem 08.12.14 wirkt oberflächlich gesehen gefährlich. Im Gesamtbild ist es nur eine normale Korrektur in einer zu lang andauernden Aufwärtsbewegung. Zwischen 9600 und 9750 zeigt der DAX eine starke Unterstützungszone. Die Unterkante ist bereits erreicht. Das ist gleichzeitig die stärkste Stelle der Unterstützungszone. Daher sollte sich der DAX in den folgenden Tagen beruhigen. Mit etwas Glück könnte er sogar nach oben abprallen, und rasch die Zone um 9900 Punkte wieder erreichen.
Schwaches Volumen in der Abwärtsbewegung
Beachten Sie die Volumendarstellung im unteren Teil des Bildes. Die Abwärtsbewegung des DAX verlief zwar dynamisch, doch mit zunehmend tieferen Kursen nahm das Handelsvolumen immer stetigr ab. Ein klares Zeichen, dass die Verkäufer weniger werden. Für risikobereite Trader ist der DAX schon wieder kaufenswert.
Neuer Aktientipp: DMG Mori Seiki
„DMG Mori Seiki“! Ein seltsamer Name für ein deutsches Unternehmen, doch es gibt eine japanische Begründung. Bis September 2013 hieß das Unternehmen nämlich noch Gildemeister. So ziemlich jedem, der jemals in der Metallbranche tätig war, wird der Name Gildemeister vertraut vorkommen.
Die Gildemeister AG war einer der größten Hersteller von Werkzeugmaschinen in Deutschland. Besonders die CNC gesteuerten Dreh- und Fräsmaschinen stehen für den qualitativ hochwertigen deutschen Maschinenbau.
Kooperation mit Mori Seiki
Der Ursprung Gildemeisters reicht bis 1879 zurück. Es ist also ein Unternehmen mit sehr langer Tradition. In 2009 entstand eine Kooperation mit dem japanischen Werkzeugmaschinenhersteller Mori Seiki. Hierbei ging es in erster Linie um die weltweite Vermarktung der Produkte beider Hersteller. Die Kooperation trug Früchte und vertiefte sich in den folgenden Jahren.
Leider geriet Gildemeister in einen Strudel von staatsanwaltlichen Ermittlungen. Es gibt um Untreue, Bestechlichkeit, Steuerhinterziehung und Insider-Handel. Das sind keine Kavaliersdelikte, und der Ruf von Gildemeister wurde im erheblichen Maße beschädigt. Vermutlich hat das die Entscheidung für eine Namensänderung forciert. Die Partnerschaft mit Mori Seiki wurde damit, wie in einer Ehe, auch namentlich vereinigt.
Neuer Name
Im Jahr 2013 beschlossen Gildemeister und Mori Seiki unter einer einheitlichen Firmierung weltweit aufzutreten. Jedes der beiden Unternehmen nannte sich nun DMG Mori Seiki. Beide Unternehmen sind gegenseitiger Hauptaktionär. Gildemeister hält 5,1% der Aktien von Mori Seiki, und Mori Seiki besitzt 20,1% von Gildemeister.
Die Werkzeugmaschinen von DMG Mori Seiki decken das komplette Feld der Metallbearbeitung ab. Drehen, Fräsen, Bohren und Lasertec/Ultrasonic sind die wichtigsten Geschäftsbereiche.
Die Geschäfte laufen gut
In 2014 hat sich die weltweite Konjunktur ein wenig abgekühlt. Das trifft natürlich auch den Werkzeugmaschinen-Markt. Die anerkannten Wirtschaftsforschungsinstitute gehen von einem Rückgang von ca. 0,6% für den Maschinenbau aus. Trotz der externen Marktschwierigkeiten konnte DMG Mori Seiki wachsen, und die positiven Prognosen für das Geschäftsjahr 2014 bekräftigen. Das spricht für die gute Wettbewerbsfähigkeit.
Zum 30.09.14 (3tes Quartal) wurden folgende Zahlen präsentiert.
2014 2013 Veränderung
Umsatz 1562 Mio 1480 Mio +6%
Gewinn* 145,9 Mio 122,4 Mio +19%
* EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen)
Für das Gesamtjahr 2014 wird ein Umsatz von 2203 Mio Euro angenommen. Analysten gehen von einem KGV (in 2014) von 15 aus. Für das Jahr 2015 soll sich das KGV auf ca. 13 verringern. Für einen Globalplayer, der DMG Mori Seiki ist, darf man das Unternehmen als günstig bezeichnen. Für Investoren ist sogar die Dividendenrendite interessant. Hier können Anleger von ca. 2,56% ausgehen.
Bild 2: Kaufempfehlung DMG Mori Seiki im Wochen-Chart
Der Chart zeigt den DMG Mori Seiki- Kursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Technische Ausgangssituation
Das ganze Jahr 2014 befand sich DMG Mori Seiki in einer volatilen Seitwärtsbewegung. Aus prozentualer Sicht waren es kräftige Kursauschläge. Sonderbar ist das nicht, denn der eingezeichnete Trendkanal in Bild 2 bestätigt, dass auch der Aufwärtstrend nicht homogen verlief. Heftiger Kaufdrang und kurzfristige Verkäufe haben den Aktienkurs in Schwung gehalten.
Attraktives Kursmuster
Seit Mitte des Jahres hat der Kurs den Trendkanal verlassen. Theoretisch hätte das zu einer verstärkten Verkaufswelle führen können. Das ist allerdings nicht geschehen. Interessant wird der Kursverlauf dann mit Betrachtung des Money-Flow-Indikators.
Das Korrekturmuster ist mit a-b-c-Buchstaben gekennzeichnet. Auch der Money-Flow-Indikator hat die Bezeichnung enthalten. Die schwache Bewegung innerhalb des Indikators zeigt, dass der Verkaufsdrang nur schwach ausgeprägt war. Demnach müsste DMG Mori Seiki bei der nächsten Aufwärtsbewegung eine dynamische Aufwärtsbewegung starten. Die Minimum-Bewegung sollte das gekennzeichnete Zwischenziel bei 27,40 Euro treffen. Das wäre ein Kursgewinn von über 31%. Sollte jedoch der Aufwärtstrend wieder fortgesetzt werden, was unter der Betrachtung der saisonalen Bedingungen normal wäre, dann ist die Gewinnchance noch einmal deutlich höher.
- Total Aktie kaufen – Alles Fakten und Hintergründe zur positiven Überraschung für Analysten! – 24. November 2018
- Airbus Aktie kaufen – So hoch könnte der Kurs des Flugzeugbauer Wertpapiers fliegen! – 8. September 2018
- Facebook Aktie kaufen – So schockte Facebook die Anleger mit seinen Finanzdaten! – 2. August 2018
- BMW-Aktie kaufen KW 27 – und DAX-Analyse – 3. Juli 2018
- Tesla kaufen – Wie lang werden die Investoren noch zuversichtlich bleiben? – 31. Mai 2018