Das Börsensentiment ist flatterhaft
Der DAX konnte in der abgelaufenen Woche Kursgewinne verbuchen. Gleichzeitig sank die bullishe Einschätzung der Marktteilnehmer. Offensichtlich haben viele nur auf eine kurze Rallye gesetzt, und sie nehmen jetzt Gewinne mit. Die Verteilungen zeigen, dass die privaten und institutionellen Marktteilnehmer eine ähnliche Einschätzung vertreten.
Die Börsenstimmung in Frankfurt
Die Frankfurter-Börse zeigt nach neuester Erhebung folgendes Sentiment:
Professionelle Anleger: 48% (-6) bullish 29% (+1) bearish 23% (+5) neutral
Private Anleger: 47% (-2) bullish 29% (-5) bearish 24% (+7) neutral
In der Klammer steht die %-Veränderung zur Vorwoche. Bei der Umfrage wird gefragt, ob der DAX-Kurs in den folgenden vier Wochen steigt, fällt oder sich seitwärts bewegt.
Der DAX aus Sicht der Volumen-Analyse
Der DAX befindet sich in einer Konsolidierungsphase ausgehend von einer langen Aufwärtswelle seit Anfang des Jahres. Für eine detaillierte Chart-Analyse ist der DAX-Future besser geeignet. Der untere Chart zeigt den Tages-Chart des DAX-Futures. Da der normale DAX-Index nur von 9:00 bis 17:30 Uhr berechnet wird, sind Tages-Candles wenig aussagekräftig. Viel präziser ist dagegen der DAX-Future (FDAX). Der FDAX ist ein Kontrakt an der Terminbörse EUREX und basiert auf den Bewegungen des DAX. Allerdings läuft der FDAX von 8:00 bis 22.00 Uhr. Er umfasst also den vollen Umfang des amerikanischen Handelstages.
Das Besondere am unteren Chart ist die Verknüpfung der typischen Candlestick-Analyse mit dem Handelsvolumen. Unter- und oberhalb der Candlesticks befinden sich Symbole mit Zahlen. Jedes Symbol ist ein Richtungsimpuls mit einer Trefferquote zwischen 53 und 60%. Die Zahl innerhalb des Symbols zeigt die Dauer des Impulses an. Der Chart zeigt auf einzigartige Weise, wie stark Impulse der Bullen und Bären waren. Dadurch sind Rückschlüsse auf zukünftiges Verhalten möglich.
Bild 1: Tages-Chart des DAX-Futures mit Volumen-Preis-Signalen
Ausgeglichene Bullen- und Bärensignale
Der obere Chart zeigt in der Abwärtsbewegung des FDAX seit Anfang April mehrerer Volumen-Preis-Signale. Für eine Analyse muss man nicht näher auf jedes einzelne Signal eingehen. Der grobe Überblick reicht dafür aus. Insgesamt gab es 7 Abwärtssignale und 6 Aufwärtssignale. Das ist ein ungefähr ein Gleichgewicht. Da der Kurs aber mehrheitlich fiel, scheint der Weg des geringsten Widerstandes nach unten zu führen.
Am 22.06.15 gab es eine starke DAX-Aufwärtsbewegung, die den Chart ein wenig veränderte. Der Abwärtstrendkanal wurde verlassen. Momentan befindet sich der FDAX in einem Seitwärtsmarkt mit einem Hauch von Aufwärtstendenz.
Widerstand bei 11400 Punkten
Das erste Kursziel wurde bereits erreicht. Bei 11400 Punkten befindet sich ein Widerstand. Dieser wurde sogar leicht durchstoßen. Trotzdem ist damit die Gefahr einer erneuten Abwärtsbewegung nicht gebannt. Vielmehr befindet sich der FDAX in einem Schwebezustand. Es genügt eine kleine negative Wirtschaftsmeldung, und der DAX wird erneuet abtauchen. Das ist ein großes Problem, wenn man an die griechische Finanztragödie denkt.
Kein bullishes Divergenzsignal
Als Indikator ist im unteren Bereich der Money-Flow abgebildet. Wenn innerhalb eines Kursverlaufes eine grundsätzliche Marktumkehr stattfindet, dann zeigt der Money-Flow-Indikator den Umstand mit einer bullishen bzw. bearishen Divergenz an. Im aktuellen Fall ist nur mit Mühe eine bullishe Divergenz zu erkennen. In diesem Fall sollte man die Divergenz missachten. Nur eine starke Divergenz ist eine ernstzunehmende.
Der Kurs befindet sich aktuell über dem Widerstand von 11400 Punkten. Wenn er sich auch in der kommenden Woche über dem Niveau halten kann, dann ist das Gröbste Risiko überwunden. Sollte der Kurs jedoch unter 11350 fallen und mit dem Schlusskurs unterbieten, dann gibt es höchste Alarmbereitschaft.
Betrachtet man den FDAX hinsichtlich der Volatilität, dann gab es in der Abwärtsbewegung noch keine effektive Ruhephase. Eine Ruhephase ist aber meistens notwendig für eine solide Umkehr des Marktes. Für den aufmerksamen Marktbeobachter ist die Ruhephase ein Zeichen dafür, dass die Marktteilnehmer ihre gröbsten Ängste überwunden haben.
Neuer Aktientipp: Drillisch – Long
Mobilfunk ist das große Thema bei Drillisch. Circa 360 Mitarbeiter hat des hessische TecDAX-Unternehmen. In den vergangen Jahren hat sich Drillisch als Mobilfunk-Discounter einen Namen gemacht. Sowohl für Privatkunden als auch für Unternehmen gibt es Angebote.
Im September 2014 gab einen wichtigen Schritt in der Unternehmensentwicklung. Drillisch übernahm die Shops von O2/E-Plus. Das könnten bis zu 600 Stück in Deutschland sein. Zwischendurch wurde ein neues Label gegründet, und die Marke „Yourfone“ eingeführt. In diesem Zusammenhang möchte man Yourfone als Premium-Marke etablieren und die Sonderangebote unter „Smartmobil“ bündeln.
Drillischs Umstrukturierung war dann wohl auch für den Konkurrenten United Internet interessant, denn am 27.04.15 wurde bekannt gegeben, dass United Internet einen 20%-Anteil von Drillisch gekauft hat. Damit ist United Internet der größte Einzelaktionär, und kann die strategische Ausrichtung von Drillisch beeinflussen.
Finanzergebnisse von Drillisch
Drillisch | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Umsatzerlöse | 349 | 323 | 290 | 289 | 436 | 572 |
Ergebnis vor St. | 24 | -33 | 167 | 72 | 78 | 92 |
KGV | 9 | 0 | 6 | 31 | 40 | 34 |
Angaben in Mio Euro
Angaben 2015 sind Schätzungen
Die Aktie von Drillisch wirkt auf den ersten Blick teuer. Da Drillisch vor einer umfangreichen Neurichtung steht, sollt eine hohe Umsatz- und Gewinndynamik entstehen. Die Voraussetzungen sind gut. Drillisch hat große Mobilfunk-Netzkapazitäten und jede Menge Neukunden, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Gleichzeitig ist mit dem Erwerb der 600 Deutschland-Shops ein zusätzlicher Umsatz-Treiber vorhanden.
Technische Ausgangssituation von Drillisch
Bild 2: Wochen-Chart der Drillisch-Aktie
Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Hohe relative Stärke zu den Aktienmärkten
Die neue Aufwärtsbewegung aus der vergangenen Woche kommt aus einer Ruhephase der Aktie. Die Bewegung verspricht demnach ein hohes Entwicklungspotenzial. Der bisherige Aktienverlauf in 2015 beweist, dass die Aktie in festen Händen ist. Die Querelen aus Griechenland haben die Aktienmärkte in Deutschland durchaus beeinträchtigt. Bei Drillisch ist davon nicht viel zu sehen. Das Entwicklungspotenzial des Unternehmens ist stark. Das haben offensichtlich auch institutionelle Anleger bemerkt. Der Money-Flow bewegt sich in einem hohen Bereich, deshalb sollte der Sprung über den Hochkurs von 2015 nicht besonders schwer werden. Wenn parallel dazu der TecDAX auch stiegen kann, dann sind bis Ende des Jahres sogar Kurse bis 61 Euro möglich.
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