Die KUKA AG ist ein MDAX-Titel, dessen Performance sich durchaus sehen lassen kann: In den letzten 12 Monaten legte der Kurs um rund 75% zu (Stand 23. Dezember). Hier zunächst der Blick auf den Chart:
Kursverlauf Aktie KUKA AG
Zuletzt machte die Aktie diesen Monat von sich reden, als die Übernahmepläne für das Schweizerische Unternehmen Swisslog von dessen Aktionären angenommen worden waren.
Ich hatte darüber berichtet:
Demnach haben 92,2% der Swisslog-Aktionäre dem Übernahmeangebot der KUKA zugestimmt. Das KUKA-Angebot von KUKA war offensichtlich sehr verlockend. Damit zahlt KUKA dann umgerechnet rund 280 Mio. Euro für den Schweizer Logistiker.
Gute Performance der Aktie, erfolgreiche Übernahme – für mich Anlass, mich genauer mit den Fundamentaldaten von KUKA zu beschäftigen:
Die KUKA AG ist für mich eigentlich ein alter Bekannter. Ich kenne deren Aktien noch unter dem Namen „IWKA“ – das stand für „Industrie-Werke Karlsruhe Augsburg Aktiengesellschaft“, mit Sitz in Karlsruhe.
Die Wehrtechnik-Sparte wurde 1998 von IWKA an Rheinmetall veräußert.
2005 wurde die Umbenennung von IWKA in KUKA beschlossen und der Firmensitz von Karlsruhe nach Augsburg verlegt.
Das Unternehmen ist in zwei Geschäftsbereiche aufgeteilt:
- KUKA Roboter
- KUKA Systems
Zu den KUKA-Zahlen für die ersten 9 Monate des Jahres 2014:
- Die Umsätze stiegen um 13,6% auf rund 1,51 Mrd. Euro
- Der Auftragsbestand lag per 30.9.2014 bei satten ca. 1,29 Mrd. Euro. Das war ein Plus von 28,1%. Damit sind bereits mehr als die Umsätze für ein halbes Jahr durch den Auftragsbestand abgedeckt.
- Ebenfalls gut: Die Auftragseingänge lagen in den ersten neun Monaten 2014 bei rund 1,74 Mrd. Euro – in Plus von 21,3%.
Erstes Fazit: Höhere Auftragseingänge als Umsätze – das spricht für ein boomendes Geschäft bei der KUKA AG! Und da die Auftragseingänge im dritten Quartal sogar um 30% zulegten auf 556,0 Mio. Euro, sieht das keineswegs so aus, als ob dieser Trend vor dem Ende war. Insofern prognostiziere ich ein starkes viertes Quartal für KUKA.
Weiter geht es – was blieb unter dem Strich übrig von den Umsätzen?
- Das EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) lag in den ersten 9 Monaten bei 98,0 Mio. Euro – ein Plus von 12,0%.
- Das Ergebnis nach Steuern kletterte um 8,2% auf 45,1 Mio. Euro.
Der verwässerte Gewinn pro Aktie lag in den ersten 9 Monaten bei 1,28 Euro je Aktie. Wenn ich das vereinfacht aufs Jahr hochrechne, dann ergibt das einen Wert von 1,71 Euro je Aktie.
Offensichtlich ist das vierte Quartal aber relativ stark bei KUKA: Im gesamten Geschäftsjahr 2013 lag der Gewinn pro Aktie bei 1,72 Euro
Quelle: Geschäftsbericht 2013 der KUKA AG
In den ersten 9 Monaten des Jahres 2014 stieg das Ergebnis nach Steuern bei KUKA um 8,2% (siehe oben). Wenn ich diesen Zuwachs auch für den Gewinn pro Aktie annehme, errechne ich einen Wert von rund 1,85 Euro.
Bei einem aktuellen Aktienkurs von rund 59,30 Euro (Stand: 23.12.2014) errechne ich damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) 2014 von rund 32.
Und ein KGV von rund 32 ist für einen Maschinenbau-Titel grundsätzlich hoch!
Für das nächste Jahr werden Gewinnschätzungen im Bereich 2,55 Euro herumgereicht. Das würde dann einem KGV 2015 auf Basis des aktuellen Kurses von gut 23 entsprechen.
Das würde ich angesichts der gesunden Entwicklung des Unternehmens in etwa als fair bezeichnen. Die Frage ist dann natürlich: Wo soll das Kurspotenzial herkommen?
Denn die faire Bewertung sehe ich auf Basis des aktuellen Kurses…
Doch mal schauen. Das KUKA-Management macht einen ausgezeichneten Eindruck.
KUKA-Chef Till Reuter bewies z.B. mit der jüngsten Übernahme von Swisslog wieder einmal sehr gute Management-Qualitäten. Till Reuter hatte 2014 die Auszeichnung „Unternehmer des Jahres“ (Sauren Golden Awards 2014) erhalten. Offensichtlich war dies eine gute Wahl, denn die jüngste Übernahme sieht gut eingefädelt aus.
Quelle: Till Reuter „Unternehmer des Jahres“
Mein Fazit zur KUKA AG-Aktie: Interessanter Maschinenbau-Titel!
Eine solide deutsche Maschinenbau-Aktie, mit überzeugendem Management, tiefschwarzen Zahlen, hohem Auftragsbestand und schönem Wachstum. Das Unternehmen sieht klasse aus – das heißt aber nicht, dass die Aktie ein Kauf sein muss. Denn die Aktie ist nach dem Kursanstieg des laufenden Jahres kein Schnäppchen mehr. Ein KGV 2015 von gut 23, Dividendenrendite von gut 1% und mögliche Kapitalverwässerung wegen neuen Aktien (Übernahme Swisslog) – für einen MDAX-Titel ist das nicht gerade eine traumhaft günstige Bewertung. Eine klare Empfehlung sieht anders aus. Wenn der Gesamtmarkt fällt und die KUKA Aktie deswegen (und nicht wegen firmeninterner Probleme) fallen sollte, könnte das schnell ganz anders aussehen.
Klarstellung
Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.
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