In der Vergangenheit gab es in 2008 ähnlich heftige Kursabschläge. Damals eskalierte die Finanzkrise und die Investmentbank Lehman Brothers musste Konkurs anmelden.
Bild 1: Jahresstart des DAX in 2008 und 2009 im Wochen-Chart
In den vergangenen 20 Jahren gab es beim DAX nur einmal die Situation, dass es im Januar trotz eines langfristigen Aufwärtstrends zu Kursverlusten gekommen ist. Auch der Jahresstart in 2009 war negativ, doch wegen der Abwärtstendenz von 2008 waren negative Kursvorzeichen zu erwarten.
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Das schlechte Börsenjahr von 2008 muss sich nicht wiederholen
Der Januar hat eine durchschnittliche Performance von ca. 2%. Solche Gewinne, sind nun nicht mehr zu erwarten. Trotzdem sollte man nicht zwingend davon ausgehen, dass 2016 ein schwaches Börsenjahr wird. Der langfristige Aufwärtstrend des DAX verträgt nämlich durchaus tiefere Kurse, ohne dass der Aufwärtstrend in Gefahr kommt.
Bild 2: Langfristiger DAX-Trend im Monats-Chart
Der langfristige Aufwärtstrend lässt sogar noch tiefere Kurse zu
Der obere Chart zeigt den langfristigen DAX-Trend. Nach Betrachtung des Bildes lassen sich die aktuellen Marktbewegungen einordnen. Es ist üblich, dass sich ein Index bei einem starken Trend pendelnd um die mittlere Linie des Trendkanals bewegt. Dabei bildet der breite Kanal auch viel Spielraum für Abwärtswellen. Nach unten ist sogar noch mehr Platz, so dass der DAX durchaus bis 9000 Punkte zurückfallen könnte. Trotzdem wäre der langfristige Aufwärtstrend ungebrochen (siehe grau-markierte Kurszone). Erst beim Durchschreiten der unteren Trendkanallinie verändert sich das Marktbild radikal.
Volatilität bleibt dem DAX erhalten
Sieht man sich die Verlaufsmuster des DAX an, dann sind scharfe Bewegungen nach oben oder unten jederzeit möglich. Das ist vergleichbar mit dem Vorjahr 2015. Sobald sich die Nerven der Börsianer beruhigt haben, wäre demnach eine scharfe Aufwärtsbewegung im Bereich des Machbaren.
So könnte es sogar das ganze Jahr über sein, denn die aktuelle Krisensituation kann man nicht in ein paar Wochen aufklären. Vielmehr werden die Diskussionsthemen, um die chinesische Wachstumsschwäche und der fallenden Ölpreis, immer wieder hochkochen. Gleichzeitig gibt es durch die US-Notenbank Fed und die Anhebung der Leitzinsen, ständigen neuen Zündstoff für fallende Kurse. Rechnen Sie deshalb nicht mit einen Jahr der Kursverluste sondern mit einem volatilen Gezerre zwischen Bullen und Bären.
Technische Ausgangssituation für den US-Aktienmarkt
Wenn man über steigende Kurse sprechen möchte, dann ist der Blick in Richtung USA hilfreich. Obwohl China eine weltwirtschaftlich bedeutende Rolle eingenommen hat, bildet die die USA weiterhin die die Spitze.
Bild 3: Wochen-Chart des S&P500 mit dem McClellan-Oszillator für die US-Börse (NYSE) mit über 3000 Aktien
Starker Widerstand behindert den Aufwärtstrend
Im oberen Teil des Charts ist der S&P500 abgebildet. Die eingezeichnete rote Trendlinie ist elementar für die weiteren Kursbewegungen. Sie darf nicht gebrochen werden. Auf Basis des Schlusskurses wurde die Trendlinie sogar schon unterboten. Daher bewegt sich die Aktienmärkte in einem gefährlichen Kursbereich.
Wie große die Gefahr ist, kann der McClellan-Oszillator deutlich machen. Der Indikator pendelt immer um seine Nulllinie und zeigt damit, wie der Gesamtmarkt seine Kurswellen bildet. Regelmäßig gibt es im Bereich zwischen -50 und -60 bullishe Umkehrpunkte. Aktuelle steht der Indikator sogar auf einem Wert von -70. Die Kombination aus einer unterstützenden Trendlinie und einem überverkauften Aktienmarkt sollte genügend Gegenwehr erzeugen können, um eine Verkaufswelle abwehren zu können.
Rechnen Sie in den nächsten ein bis zwei Wochen mit steigenden Kursen. Anschließend beginnt eine gefährliche Phase. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es nach dem Jahresstart noch zu einer weiteren mächtigen Abwärtswelle kommen kann.
Neuer Aktientipp: Nokia – long
Wer über den Kurssturz zum Jahresbeginn „jammert“, der sollte sich unbedingt einmal Nokia im Chart ansehen. Die Aktie ist nämlich entgegen dem Gesamtmarkt gestiegen. Dafür gibt es Gründe. Die französische Regulierungsbehörde hat der Übernahme von Alcatel-Lucent zugestimmt. Nokia zahlt 15,6 Milliarden Euro für einen Anteil von 79%. Damit steigt Nokia zu einem der weltgrößten Breitbandnetzausrüster auf. Die größten Konkurrenten sind Ericsson und Huawei. Nokia erhofft sich mit der Fusion Wettbewerbsvorteile insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung. Durch den Zusammenschluss sollen jährlich 900 Millionen Euro eingespart werden.
Gespannt darf man auch auf das Jahr 2017 sein. Nokia hat nämlich mit dem Verkauf seiner Handy-Sparte an Microsoft einen Sperrvertrag unterschrieben. Bis Ende 2016 darf Nokia keine Aktivitäten im Smartphone-Bereich unternehmen. Weil aber Nokia noch jede Menge Patente und Technologie-Knowhow besitzt, kann man davon ausgehen, dass in 2017 neue Ideen im Smartphone-Bereich umgesetzt werden. Einen ersten Vorgeschmack gibt es schon mit dem Tablet N1auf Android-Basis. Es wurde spezielle für den chinesischen Markt konzipiert.
Finanzergebnisse von Nokia
Nokia | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Umsatzerlöse | 38659 | 30177 | 12709 | 12732 | 12872 | 12726 |
Ergebnis vor St. | -1175 | -2643 | 239 | 1403 | 1625 | 1715 |
KGV | 0 | 0 | 0 | 24 | 21 | 20 |
Angaben in Mio Euro
Angaben 2016 sind Schätzungen
Die jüngsten vorgelegten Quartalszahlen waren für die Analysten eine Enttäuschung. Man rechnete mit einem Quartalsgewinn von 272 Millionen Euro. Herausgekommen sind nur 152 Millionen. Bei vielen anderen Aktien würde das zu dramatischen Kursverlusten führen. Bei Nokia bleiben jedoch viele Analysten optimistisch. Kein Wunder also, dass der Aktienkurs relativ stabil ist, und die Kursphantasie angeheizt bleibt.
Technische Ausgangssituation der Nokia-Aktie
Bild 4: Tages-Chart der Nokia-Aktie mit Kurszielen
Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Nokia-Aktie setzte zu einem Sprung an
Bis Mitte Oktober war die Aktie etwas müde unterwegs. Der Kurs von 6,20 Euro schien damals noch eine unüberwindbare Hürde zu sein. Mit positiver Wirtschaftsmeldung übersprang danach die Aktie die 6,20 Euro-Barriere. Der Sprung brachte eine wichtige Dynamik für den weiteren Kursverlauf. Während des Sprungs entstand eine Kurslücke (Gap), die erst mehrere Monate später geschlossen wurde. Mit dem Schließen der Kurslücke hat die Nokia-Aktie eine wichtige Konsolidierung hinter sich gebracht.
Der innere Zustand der Aktie ist bullish
Nur auf Basis des Charts ist im Prinzip nicht ganz klar, wie der innere Zustand aktuell ist. Theoretisch könnte es nämlich sein, dass eine weitere kleine Abwärtswelle bevorsteht. Der entscheidende Hinweis kommt aus dem Jahresstart des Aktienmarktes. Technologieaktien mussten teilweise schwere Kursverluste hinnehmen. Von dem Sog der fallenden Aktien konnte sich Nokia aber völlig befreien. Im Gegenteil die Aktie verbuchte leichte Kursgewinne. Das sind wichtige Indizien dafür, dass es kaum Börsianer gibt, die eine Nokia-Aktie verkaufen möchten. Solche Einblicke in die Stimmungslage für eine Aktie erhält man nur selten. Aus diesem Grunde stehen die Chancen gut, dass die Aktie in den nächsten Tagen oder Wochen zu einer weiteren Aufwärtsbewegung ansetzen wird. Die angegebenen Kursziele sind konservativ gewählt. Ein deutlichen Überschreiten von 8 Euro wäre nicht ungewöhnlich.